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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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Strähnen und schlang das ganze Gebilde zu einem improvisierten Pferdeschwanz hoch.
    Doodles sah sie bass erstaunt an. »Das war gekonnt.«
    »Jahrelange Übung«, erwiderte sie, nahm ihre Sachen wieder entgegen und steckte sie unter den Arm.
    »Ich habe zwar nicht so viele Haare wie Sie« sagte Doodles mit einem bedauernden Grinsen, »aber vielleicht können Sie mir ja trotzdem irgendwann einmal zeigen, wie man das hinbekommt.«
    »Das mache ich gerne.«
    Ihre Begleitung öffnete ihr die Beifahrertür und zögerte. »Sitzen Sie lieber vorne oder hinten?«
    »Vorne.«
    »Dann werfen Sie einfach meinen Skizzenblock auf den Boden«, sagte er und half ihr ins Auto.
    »Es macht mir nichts aus, ihn für Sie zu halten.« Gillian nahm den Zeichenblock und legte ihn sich zusammen mit ihrer Handtasche, ihrer Einkaufsliste und dem kaputten Toaster auf den Schoß.
    Sie sah, dass der Block lauter Bleistiftdetailzeichnungen – vorwiegend von Personen – enthielt. Zum Beispiel die Darstellung derselben Nase aus drei verschiedenen Blickwinkeln – von links, von rechts und von vorne; oder Augen in allen Variationen; Augenbrauen, Kinne, Wangenknochen, Kieferpartien, Lippen, Münder, Leberflecken … sogar Lachfältchen und Stirnrunzeln und eine ganze Kollektion von Ohren.
    Doodles erklärte ihr seine Vorliebe für Ohren: »Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Ohren genauso unterschiedlich und individuell wie Fingerabdrücke sind. Einige Wissenschaftler behaupten tatsächlich, dass man eines Tages in der Lage sein wird, anhand der Form des Ohrläppchens vorauszusagen, wer ein gewalttätiger Krimineller wird.«
    Es gab auch Studien von Händen, jede Menge sogar: Männerhände, Frauenhände, Kinderhände, offene, geschlossene, gestikulierende, deutende, winkende Hände, Hände, die ein Trinkglas hielten oder sogar einen Zeichenstift umklammerten. Gillian hätte gern gewusst, ob es sich dabei wohl um Selbstporträtierungen handelte.
    Sie entdeckte die Rohskizze eines jungen Mannes mit Adlernase im Profil und eine Detailzeichnung vom Gesicht einer alten Frau mit tiefen, vom Leben eingekerbten Furchen zwischen den Augen – Augen, die sie stolz und weise, voller Gelassenheit anblickten.
    »Was für ein bemerkenswertes Gesicht«, sagte Gillian nachdenklich.
    Doodles sah sie von der Seite an. »Ja, Miss Rogozinski ist eine bemerkenswerte Frau.«
    »Darf ich?«, fragte Gillian, ihr Interesse bekundend, sich auch die darunter liegenden Skizzen anzusehen.
    »Nur zu.«
    Gillian blätterte den Block durch. »Die sind wirklich gut«, erklärte sie.
    »Danke.«
    »Sind Sie ausgebildeter Künstler?«
    »Reiner Autodidakt. Ich nenne es Gekritzel.« Ein verlegenes Lächeln huschte über seine Lippen. »Daher auch mein Spitzname: Doodles – Kritzeleien.«
    Gillian zeigte echtes Interesse. »Und wie lange zeichnen Sie schon?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, keinen Bleistift in der Hand gehabt zu haben«, erzählte Doodles ihr.
    Er drehte den Zündschlüssel um, legte den Gang ein, überprüfte den Rückspiegel und setzte sich die Straße hinunter in Bewegung, während Aretha Franklin etwas über eine Fahrt im rosa Cadillac sang.
    Plötzlich entdeckte Gillian eine kleine Hulatänzerin mit stilgetreuem Grasröckchen, einer Plastikblume im Haar und dem im »Sand« zu ihren Füßen eingeritzten Wort Aloha.
    Die Figurine war mit doppelseitigem Klebeband an Mary Kays Armaturenbrett befestigt. Die Farbe ihres Kostüms, ihres Gesichts und ihrer Hände war ziemlich abgegriffen. Oben auf dem altmodischen Souvenir-Sparschwein erkannte sie einen Schlitz für Münzen.
    Aha, Doodles Sparschwein für Trinkgelder .
    Jedes Mal, wenn der Cadillac über eine Unebenheit in der Straße fuhr, schwangen die Hüften der Tänzerin vor und zurück.
     
    Die Reparaturwerkstatt war an diesem Nachmittag ihre letzte Station auf dem Weg zurück zu Sams Haus.
    Der Rücksitz von Doodles’ Auto war inzwischen voll gestopft mit Lebensmitteltüten einschließlich vegetarischen und nicht vegetarischen Leckerchen für Hunde, einigen recht hübschen Roseville-Keramiken, die Gillian in der Antiquitäten-Mall gefunden hatte, drei Eimern gelber Farbe mit dem schönen Namen »Good Morning, Sunshine« sowie all den Utensilien, die für den Neuanstrich von Sams Küche sonst noch erforderlich waren. Die Leute bei Wal-Mart waren sehr hilfsbereit gewesen.
    Im Kofferraum des Caddy befanden sich vier Stiegen mit Beetpflanzen: Petunien, Springkraut, Bartnelken und Geranien in Rot, Weiß,

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