Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
Vom Netzwerk:
doch, ihre Kleidung zu richten und sicherzustellen, dass alles, was um des Schamgefühls willen bedeckt sein sollte, auch bedeckt war. Welche Ironie, dachte sie, und wie absolut lächerlich war es doch, sich an diesem Punkt um ihr Schamgefühl zu sorgen.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor sie es zu ihrem üblichen Pferdeschwanz zusammenzog. An ihrem Make-up konnte sie nichts machen. Gott sei Dank ging sie damit ohnehin sehr sparsam um.
    »Was suchen sie hier draußen?«, fragte sie. Sie begriff immer noch nicht ganz, was hier eigentlich vorging.
    »Vielleicht war Minerva beunruhigt, dass du nicht zurückgekommen bist, um deinen Pulli und deine Handtasche zu holen. Immerhin hatte sie dich gerade noch tanzen sehen, und dann warst du im nächsten Moment verschwunden.«
    »Aufgelöst.« Gillian versuchte mit den Fingern zu schnippen. »Einfach so, einfach in Luft aufgelöst.«
    »So ungefähr.« Sam nahm ihre beiden Hände in die seinen. »Alles in Ordnung?«
    Sie fragte sich, ob er erkennen konnte, wie sie rot wurde. »Mir geht’s gut.«
    Er war immer noch besorgt. »Meinst du, du kannst eigenständig gehen?«
    »Mit ein bisschen Training schaff ich das schon«, erwiderte sie burschikos, wobei ihre Schlagfertigkeit keineswegs ihrem augenblicklichen Gefühlszustand entsprach. Ihr Blick fiel vorne auf seine Hose. »Und wie sieht’s mit dir aus? Bereit, sich der Gesellschaft zu präsentieren?«
    Seine »Schwäche« gewahrend, ging er scherzhaft auf ihren Ton ein. »Bis sie uns finden, werde ich es sein …
    Hoffe ich jedenfalls«, murmelte er leise. Er nahm sie an die Hand, um sie in der Gegenrichtung aus dem Hain zu führen.
    »Also, was sagen wir ihnen?«
    Bevor er noch antworten konnte, wurden sie von zwei Lichtkegeln erfasst, die sie auf der Stelle erstarren ließen wie Wild, das ins Scheinwerferlicht eines Autos geraten war. Und schon rief Goldie ihre Begleitung herbei: »Ich habe sie gefunden, Minerva. Gesund und unversehrt. Und Sam ist auch hier.«
    Das Auftauchen der Frauen war für seine Libido anscheinend die fleischliche Entsprechung einer kalten Dusche. Er hatte sich wieder völlig unter Kontrolle. »Guten Abend, Goldie.« Seine Stimme klang ruhig, gelassen und gefasst. Er blickte an der Schulter seiner Nachbarin vorbei und nahm die Gegenwart des zweiten Störenfrieds zur Kenntnis. »Minerva.«
    »Sam. Gillian.«
    Gillian lächelte und versuchte zu sprechen. Es reichte nur zu einem einfachen »Meine Damen«.
    Sam ließ ihre Hand nicht los. »Sucht ihr zufällig uns?«
    »Auf jeden Fall Gillian«, sagte Minerva. »Aber wenn ich gewusst hätte, dass du bei ihr bist, hätte ich mir keine Sorgen gemacht.«
    Goldie dachte nicht daran, das Sprichwort »Schweigen ist Gold« zu beherzigen; möglicherweise kannte sie es ja nicht einmal. Sie öffnete den Mund – und trat mit ihren bequemen fünf Zentimeter hohen Absätzen und ihrem ganzen Gewicht ins Fettnäpfchen. »Aber was, um alles in der Welt, macht ihr beiden eigentlich hier in der Dunkelheit?«
    »Wir gehen schlicht und ergreifend spazieren.«
    Goldie war hartnäckig. »Habt ihr denn nicht gehört, dass die Musik aufgehört hat?«
    Sam zuckte vage die Schultern.
    »Nun, die Band hat schon vor einer guten halben Stunde ›Goodnight, Sweetheart‹ gespielt, und alle anderen sind dann auch kurz darauf nach Hause gegangen.« Offensichtlich empfand sie es als ihre Pflicht, noch hinzuzufügen: »Minerva war ganz krank vor Sorge.«
    »Du doch auch, Goldie.«
    »Ja, ich auch.«
    »Es tut mir so Leid, Sie beide unnötig beunruhigt zu haben«, sagte Gillian und nahm ihren Pulli und ihre Handtasche mit einem höflichen »Danke« von Minerva entgegen. »Mir war vom Tanzen so warm, dass ich mich entschlossen habe, einen kleinen Spaziergang zu machen.«
    Goldie übergab ihr das Paar Ferragamo-Stilettos, das sie im Gras gefunden hatte, und sah sie fragend an. »Barfuß?«
    »Diese verdammten Schuhe haben so gedrückt«, erklärte sie und zeigte ihr zum Beweis ihre Blasen.
    »Gillian hat heute Abend jeden Tanz getanzt«, erinnerte Minerva sanft ihre Freundin.
    Bemüht, ihre Fassung wieder zu finden, quasselte Gillian weiter munter drauflos: »Sam bot sich freundlicherweise an, mich zu begleiten. Wir haben uns wohl weiter entfernt, als es unsere Absicht war.«
    Das Understatement des Jahres.
    Minerva war bereit, es dabei bewenden zu lassen. »Na ja, es ist ja weiter nichts passiert«, räumte sie gutmütig ein. »Ende gut, alles gut.«
    Goldie hingegen war aus

Weitere Kostenlose Bücher