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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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knallte die Tür hinter sich zu. Das Geräusch zerrte an seinen Nervenenden im Nacken und machte ihm bewusst, dass das Aspirin seine Kopfschmerzen in keiner Weise gelindert hatte. Außerdem hatte er plötzlich Hunger, ja, er starb geradezu vor Hunger. Frühstück und Mittagessen hin oder her, aber er hatte ja nicht einmal seinen nächtlichen Imbiss bekommen.
    Sein Heißhunger auf Cracker und Hüttenkäse mit Ketchup war allerdings nicht der einzige Hunger, der in der Nacht zuvor nicht gestillt worden war.
    Ein Mann, der von seinem Pimmel gesteuert ist, verheißt nichts Gutes. Diesen weisen Rat hatten sie in jedem Herbst zu Beginn der Football-Saison von ihrem Trainer an der High School zu hören bekommen. Und dann empfahl er ihnen: Ihr müsst hart arbeiten, Jungs. Trainieren und nochmals trainieren. Und wenn ihr von euren Trieben übermannt werdet, übt euch in Selbstbeherrschung. Eine kalte Dusche, das ist das Zauberwort. Eine kalte Dusche hat noch keinem Mann geschadet.
    »Wenn ich mich noch öfter unter die kalte Dusche stelle, sehe ich bald wie eine verschrumpelte Backpflaume aus«, murmelte Sam vor sich hin, während er für Gillian das Gartentor öffnete und wartete, um ihr den Vortritt zu lassen.
    Falls sie seine Worte mitbekommen haben sollte, so ließ sie sich zumindest nichts anmerken.
    Aus einem offenen Fenster erklang Klaviermusik. »Sylvia?«, fragte Sam, auch wenn es höchst unwahrscheinlich war, dass sie es war.
    Gillian schüttelte den Kopf und deutete auf die schwarze Limousine, die genau hinter Sylvias kirschrotem Beetle parkte. »Mr. Biaggi bestand darauf, meinen Flügel in diesem Monat noch einmal zu stimmen.«
    Der Mann, der sie in der Diele begrüßte, war nicht derselbe Mr. Biaggi, den Sam Ende April kennen gelernt hatte. Der Mann von damals war, wenn er sich recht erinnerte, ein weißhaariger Herr von kleinerer Statur gewesen, etwa um die siebzig, und er hatte eine Brille getragen.
    Dieser Mann war groß, dunkel und gut aussehend. Zu groß und zu gut aussehend. Sein an den Schläfen leicht ergrautes Haar war perfekt gestylt, und der Fifth-Avenue-Schnitt ließ unschwer den Starcoiffeur erkennen. Er war ungefähr Mitte vierzig und trug ein Halstuch.
    Sam hätte die Farm samt ihrer Schweine darauf verwettet, dass der Knabe sehr genau wusste, dass das blaue Seidentuch um seinen Hals perfekt zu der Farbe seiner Augen passte.
    »Edoardo, was für eine nette Überraschung!«
    » Cara mia , wie gut du aussiehst«, sagte er und küsste Gillian nach Art der Europäer auf jede Wange, bevor er ihr ganz amerikanisch einen Kuss auf den Mund drückte.
    »Dich habe ich nicht erwartet.«
    Der Mann kicherte vertraulich und nannte sie erneut cara mia , bevor er etwas auf Italienisch nuschelte, das Gillian die Röte ins Gesicht trieb.
    »Du bist schlimm, Edoardo.« Sie sah zu ihm hoch und lachte.
    Sam räusperte sich.
    Gillian trat einen halben Schritt zurück, und Sam bemerkte, dass Edoardo ihr dabei einen Arm um die Taille legte. Die Botschaft war klar und nicht gerade subtil: Wo zwei zusammen sind, da stört ein Dritter.
    »Darf ich vorstellen, Samuel Law, mein Anwalt und Teilzeit-Fahrlehrer« – sie befeuchtete sich die Lippen -, »und das ist Edoardo Biaggi.«
    »Sie sind also der Klavierstimmer«, sagte Sam und streckte die Hand aus, um dem anderen Mann die Hand zu schütteln.
    Edoardo zuckte zusammen und überprüfte seine Hand, um zu sehen, ob sie nicht dauerhaften Schaden genommen hatte. »Genau genommen bin ich Konzertpianist.«
    Sieh einer an .
    Der Mann zog die perfekt geschwungenen Augenbrauen über seinen halstuchblauen Augen hoch. »Teilzeit-Fahrlehrer?«
    Gillian stellte sich zwischen die beiden Männer. »Sam hat mir beigebracht, wie man Auto fährt.«
    »Er bringt dir bei, wie man …«, er warf einen Blick aus dem Fenster, »… einen Pick-up fährt.« Seine kultivierte Stimme klang höchst belustigt. »Und ich bringe dir bei, wie man Mozart spielt.«
    Sam verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. »Nun, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, Ed, aber in dieser Gegend ist Auto fahren können eine unabdingbare Notwendigkeit, Mozart spielen können dagegen nicht.«
    »Daran zweifle ich keine Sekunde lang«, erwiderte der urbane Typ.
    Sam war drauf und dran, noch eine leicht sarkastische, im Endeffekt aber doch ziemlich pubertäre Bemerkung loszulassen, etwas in der Art wie: »Wo hast du denn dieses hübsche Halstuch her, Piano-Boy?« Doch Gillian kam ihm zuvor: »Ich habe deinen Vater

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