Kuess mich ueber den Wolken
wirklich. Die geschmacklose Bemerkung war ihm einfach so durch den Kopf geschossen. Selbstverständlich wollte er Amber auf keinen Fall beleidigen.
Wobei er allerdings hoffte, dass sie ihn attraktiv fand. Gestern Abend war er ziemlich sicher gewesen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Doch was auch immer das zwischen ihnen war, sie würden es herausfinden.
Sie ließ ihren Blick über den unaufgeräumten Schreibtisch huschen. „Ich könnte hier vielleicht etwas Ordnung schaffen, was halten Sie davon? Ich habe Kurse in Betriebswirtschaft belegt, ein bisschen Buchführung kann ich auch …“
„Von mir aus, gerne.“ Seufzend gab Royce sich geschlagen. „McQuestins Nichte Maddy hilft normalerweise im Büro aus, aber sie ist bei ihm in Texas, solange er noch nicht wieder gesund ist.“ Er breitete die Arme zu einer herzlichen Willkommensgeste aus. „Fühlen Sie sich also ganz wie zu Hause.“
3. KAPITEL
Einige Stunden später verließ Amber das Büro. Ihre Augen brannten vor Müdigkeit, nachdem sie sämtliche Unterlagen durchgesehen hatte.
Die Bürotür führte zu einem kurzen Flur, der mit der Eingangshalle verbunden war. Es war dunkel geworden, während sie gearbeitet hatte, und das leere Wohnzimmer wurde von sanftem Licht erhellt. Die Augustnacht war kühl, an den Fenstern bauschten sich helle Gardinen. Ein Fliegengitter trennte den Raum von der Veranda davor.
Aus der Küche drangen gedämpfte Geräusche herein, und auf der Veranda bewegte sich etwas. Beim Näherkommen entdeckte Amber einen Welpen mit flauschigem schwarz-weißem Fell. Ein weiterer kleiner Hund erschien, noch einer … und noch einer.
Die Welpen bemerkten sie nicht, und die Fliegengittertür sorgte dafür, dass sie draußen blieben. Gut so. Sie waren niedlich, doch Amber fürchtete sich ein wenig vor Hunden. Sie hatte nie ein Haustier besessen. Ihre Mutter mochte den Geruch und vor allem die Unordnung nicht, die Tiere mit sich brachten.
Die Welpen verschwanden aus ihrem Blickfeld, und sie ging zur Tür. Als Amber vorsichtig durch das Fenster spähte, sah sie, dass ein ganzes Knäuel kleiner Hunde sich um Royces Füße drängte. Offensichtlich in einen Geschäftsbericht vertieft, saß er in einem tiefen Gartenstuhl aus Eukalyptusholz. Die Veranda wurde von einem halben Dutzend Lampen erhellt.
Im nächsten Moment entdeckten die Hunde sie und stürzten schnurstracks auf die Tür zu. Sechzehn Pfoten patschten unbeholfen über den Holzboden der Veranda. Instinktiv trat Amber einen Schritt zurück, als die wilde Meute an dem Fliegengitter hochsprang und wieder herunterpurzelte.
In seiner Konzentration gestört, blickte Royce von seinen Unterlagen auf. „Hey, Amber.“ Er pfiff leise, und die Welpen flitzten zu ihm zurück.
„Kommen Sie“, meinte er mit einem einladenden Lächeln.
Vorsichtig öffnete sie die Tür und schloss das Fliegengitter hinter sich. „Gehören die Hunde Ihnen?“
Er beugte sich hinab, um den ausgewachsenen Border Collie, der zwischen seinem Stuhl und dem Geländer lag, hinter den Ohren zu kraulen. „Sie gehören Molly. Wollen Sie einen mitnehmen, wenn Sie nach Hause fahren?“
„Meine Mutter duldet keine Tiere im Haus.“
Die Welpen stürzten wieder auf Amber zu. Rasch setzte sie sich auf den Stuhl Royce gegenüber, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
„Ist sie allergisch?“, erkundigte sich Royce.
„Nein, eigentlich nicht.“ Die flauschigen Körper drängten sich gegen ihre Beine. Mit feuchten Nasen beschnupperten die Hunde ihre nackten Füße, und sie erschauerte, als sie eine weiche Zunge auf ihren Zehen spürte. „Sie möchte nur Missgeschicke auf ihrem Perserteppich vermeiden.“
„Alles hat seinen Preis.“
Einer der Welpen legte eine Pfote auf Ambers Knie und beschnupperte ihre Jeans.
„Die meisten Leute würden das süße Hündchen jetzt streicheln“, meinte Royce.
„Ich bin ein bisschen …“ Behutsam kraulte sie das Tier zwischen den Ohren. Sein Fell war weich, die Haut warm und die dunklen Augen einfach hinreißend.
„Kein Problem“, sagte er. „Nicht jeder mag Tiere.“
„Ich habe nichts gegen Tiere.“
„Das sehe ich.“
„Sie machen mich nur etwas nervös.“
„Es sind Welpen, keine Berglöwen.“
„Sie …“ Wieder fuhr eine feuchtwarme Zunge über ihre nackten Zehen. Schnell zog Amber die Füße unter den Stuhl.
„… kitzeln“, beendete sie den Satz.
„Prinzessin auf der Erbse“, neckte er sie.
„Ich bin einmal von einem Pferd gebissen
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