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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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dampfende Suppe in die Schüsseln und stellte sie wieder auf die Theke. Dann setzte er sich auf einen Hocker am Ende der Bar.
    „Danke.“ Genüsslich sog sie den köstlichen Duft ein.
    Royce hob seinen Löffel. „Also, wie lange wissen Sie es schon?“
    Auch Amber tauchte den Löffel in die kräftige Brühe. „Was denn?“
    „Dass Sie ihn nicht lieben.“
    Royce wusste, dass seine Frage unverschämt war. Doch wenn er Amber näherkommen wollte, musste er wissen, was Sache war.
    Dass er für sie nur eine Affäre sein würde, stellte überhaupt kein Problem für ihn dar, im Gegenteil. Offen gesagt, hatte er genau das geplant. Sie würde nicht den ganzen Monat bei ihm bleiben, vermutlich schon nach einer Woche abreisen. Er war bereit, egal, wie lange die Sache dauerte.
    Bereits am vergangenen Abend war ihm Ambers Attraktivität aufgefallen. Heute jedoch fand er sie nicht nur schön, sondern geradezu faszinierend. Sie war intelligent, selbstbewusst und freundlich. Sie sprach chinesisch. Ihre Reaktion auf die Welpen war sympathisch und schlagfertig.
    Und es machte ihn neugierig, weshalb ihr Verlobter und ihre Familie sie offenbar einschüchtern konnten.
    Warum zerbrach sich diese tolle Frau den Kopf darüber, was andere von ihren Entscheidungen hielten?
    Gedankenverloren rührte sie mit ihrem Löffel in der Suppenschüssel. „Es ist nicht so, dass …“, begann sie und schwieg dann.
    Er wartete geduldig.
    „Es ist nicht so, dass mir bewusst war, dass ich ihn nicht liebe. Ich war mir meiner Gefühle einfach nicht sicher. Verstehen Sie?“
    Nein, nicht wirklich. Also schüttelte er den Kopf.
    Verlegen biss sie sich auf ihre Unterlippe. „Ich glaube, wenn man sich festlegt, ‚bis dass der Tod uns scheidet‘, sollte man sich verdammt sicher sein.“
    Dagegen konnte Royce nichts einwenden. Seine Eltern waren sich offensichtlich nicht so sicher gewesen. Zumindest seine Mutter nicht. Für seinen Vater jedoch musste ihr Verrat vernichtend gewesen sein.
    Ambers Entscheidung, sich zu trennen, war richtig. Sie hatte nicht das Recht, einen Mann zu heiraten, den sie nicht rückhaltlos liebte.
    „Man sollte sich verdammt sicher sein, ja“, wiederholte Royce ihre Worte. Ein Anflug von Gereiztheit stieg in ihm auf. Dieser Hargrove war vielleicht ein Idiot. Zumindest machte er den Eindruck. Aber eine untreuen Ehepartner hatte niemand verdient.
    Eine Weile aß Amber schweigend, dann sagte sie: „Melissa wirkte sehr sicher, was ihre Entscheidung betrifft, Jared zu heiraten.“
    „Melissa ist sich sicher.“
    Royces scharfer Ton ließ Amber zusammenzucken. „Wie bitte?“
    „Ach, nichts.“ Er teilte sein Brötchen in zwei Hälften.
    „Habe ich Sie verärgert?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Melissa und Jared scheinen sich wirklich gut zu verstehen.“
    „Sie wissen doch, dass es besser ist, ehrlich zu sein und sich von dem Mann zu trennen.“ Royce legte seinen Löffel auf die Theke.
    „Ich …“
    „Denn Sie wissen auch, was auf Sie zukommt, wenn Sie es nicht tun. Sie setzen ein paar Kinder in die Welt, gehen zum Elternabend und spielen Chauffeur für die Kids. Sie langweilen sich. Sie fangen an, sich umzusehen. Und schließlich landen Sie mit einem jungen Herumtreiber in irgendeinem Motel auf der Route 55 im Bett. Und Hargrove greift zur Waffe.“
    „Brrr!“ Geschockt schüttelte Amber den Kopf. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie Royce im kalten Licht der Küche an. „Mein zukünftiges Leben in dreißig Sekunden zusammengefasst.“
    „Ich habe nicht unbedingt von Ihnen gesprochen.“
    „Wieso? Meinen Sie etwa Melissa damit?“
    „Nein, absolut nicht.“
    „Aber wer …“
    „Niemand. Vergessen Sie’s.“ Er atmete hörbar ein. Heute Abend würde er bestimmt nicht mehr bei ihr landen, so viel war sicher. „Ich verstehe einfach nicht, warum Sie sich schuldig fühlen“, sagte er. „Was Sie tun, ist vollkommen richtig.“
    „Das glaube ich auch.“
    Royce blickte ihr offen ins Gesicht. „Und wer Ihnen das auszureden versucht, ist kurzsichtig oder einfach dumm.“
    „Jetzt sprechen Sie über meinen Vater.“
    „Ja.“
    „Er ist Vorsitzender der städtischen Steuerberatervereinigung, außerdem gehört ihm ein millionenschweres Finanzkonsortium.“
    „Offenbar pures Glück.“
    Unwillkürlich lächelte Amber. „Und das Motel?“
    „War nur bildlich gesprochen. Sie würden sicher ins Ritz gehen.“
    „Ich bin nie untreu gewesen.“
    Royce wusste, dass er sich entschuldigen sollte.
    „Mit Hargrove

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