Kuess mich ueber den Wolken
kannst“, sagte er.
„Oh, nichts leichter als das“, behauptete sie.
Er ließ ihr die Lüge durchgehen. „Gut. Abgemacht also.“
„Nichts ist …“
Mit einer Kopfbewegung deutete er Richtung Schreibtisch. „Du bringst mein Büro in Ordnung und bezahlst meine Rechnungen, und ich lasse die Finger von dir.“ Bedeutungsvoll fügte er hinzu: „Es sei denn, du änderst deine Meinung … was meine Finger betrifft.“
„Ich werde nicht …“
Er unterbrach sie, indem er beschwichtigend die Hand hob. „Schsch … Besser nichts versprechen, was man später bereuen könnte.“
Amber warf ihm einen zornigen Blick zu, aber eine verräterische Stimme in ihrem Innern hielt ihr vor, dass er recht hatte. Noch vor wenigen Minuten hatte sie sich nämlich sehr gut vorstellen können, seine Hände überall auf ihrem Körper zu spüren.
5. KAPITEL
Royces Schultermuskeln schmerzten, als er einen weiteren Stapel Kanthölzer von dem großen Lastwagen auf einen wartenden Pick-up lud. Die beiden Cowboys, die die Arbeit beaufsichtigten, hatten ihn mit unverhohlener Neugier begrüßt. Im Dunkeln und bei einsetzendem Regen Holz zu verladen, war keine Aufgabe, um die man sich reißen würde.
Doch Royce brauchte die körperliche Anstrengung, um seine Frustration abzubauen. Wie hatte er Ambers Signale so falsch interpretieren können? Er hätte darauf gewettet, dass sie genauso scharf auf ihn war wie er auf sie.
Schwer atmend hievte er den Stapel über die gesenkte Heckklappe und schob ihn auf den vorderen Teil der Ladefläche. Offenbar hatte er sich beim Fitnesstraining in den letzten Monaten etwas vorgemacht. Chromglänzende Sportgeräte konnten echte körperliche Arbeit eben nicht ersetzen.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“, hörte er Stephanie fragen, die neben ihm im Lichtkreis der Lampe auftauchte. Sie zog ein Paar lederne Arbeitshandschuhe aus ihrer Jeanstasche. „Du siehst zornig aus.“
„Nein, alles okay.“ Royce gab sich Mühe, seine Erschöpfung zu verbergen. „Wo kommst du jetzt her?“
Seine Schwester streifte die Handschuhe über und lud sich zwei Kanthölzer auf die Schulter. „Na ja, ich dachte, wir essen zusammen. Und ich wollte sehen, wie es Amber geht.“
„Es geht ihr gut.“
„Ist sie im Haus?“
Er zuckte die Schultern. „Ich nehme es an.“
„Hattet ihr Streit?“
„Nein.“ Höchstens eine Auseinandersetzung. Eigentlich nur ein Missverständnis. Jedenfalls nichts, was seine Schwester etwas anginge.
„Stimmt etwas nicht mit Bar…“
„Nein!“, brüllte Royce beinahe. Moment mal … Offenbar hatte seine Schwester das Thema gewechselt. Er zwang sich, leiser zu sprechen. „Was?“
„Mit Barry Brewster“, erwiderte sie betont deutlich. „Du erinnerst dich? Unserem Vizedirektor für Finanzen. Ich habe vorhin mit ihm gesprochen, und er klang irgendwie komisch.“
Royce lud seine Last auf dem Pick-up ab, nahm die Hölzer von Stephanies Schulter und legte auch diese auf die Ladefläche. „Wie meinst du das?“
„Er hat mich angeschrien“, meinte sie achselzuckend.
Royce runzelte die Stirn. „Er hat was ?“
Sie machten Platz für die beiden Cowboys, die jeweils eine Ladung Holz schleppten.
Stephanie senkte die Stimme. „Übrigens, wo Jared gerade nicht da ist: Blanchard’s Sun, ein Nachkomme von Blanchard’s Run, hat bei dem Turnier in Dannyville Silber geholt und …“
„ S-o-n wie Sohn?“, fragte Royce.
„ S-u-n wie Sonne. Es ist eine Stute.“
„Ist das nicht irreführend?“
Stephanie runzelte die Stirn. „Ich habe ihr den Namen nicht gegeben.“
„Trotzdem …“
„Lenk nicht ab.“
„Na gut.“
Es war kühler geworden, und der Wind frischte auf. Royce fuhr mit der Arbeit fort. Er wusste, dass es bald regnen würde.
„Blanchard’s Run ist ein ausgezeichneter Deckhengst“, erklärte Stephanie eifrig. „Der Preis seiner Fohlen steigt von Woche zu Woche. Also habe ich Barry gebeten, Geld auf das Konto des Reitstalls zu überweisen.“
„Hast du wirklich erwartet, dass er dir eine Million Dollar gibt?“
„Klar.“ Sie schwieg und atmete tief ein, als sie einen weiteren Stapel Holz schulterte. „Na ja, vielleicht. Okay, es war ziemlich unwahrscheinlich. Aber darum geht es nicht.“
„Worum geht es dann?“
Die ersten dicken Regentropfen fielen auf das Dach des Pick-ups. Einer der Männer holte eine orangefarbene Plane aus dem Schuppen. Royce beeilte sich, das restliche Holz auf den Kleinlaster zu laden und packte dann die Längsseite der
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