Kuess mich ueber den Wolken
angerufen“, erwiderte Amber.
„Was hat sie gesagt?“
„Sie will, dass ich nach Hause komme. Na ja, und dass ich mich mit Hargrove versöhne natürlich.“
„Und?“, wollte Stephanie wissen. „Was hast du geantwortet?“
„Dass ich dazu nicht bereit bin.“ Amber wich Royces Blick aus, während sie sprach.
„Gut so.“ Stephanie nickte energisch. „Wir Frauen müssen uns selbst treu bleiben. Jeder meint, er könnte sich in unser Leben und unsere Entscheidungen einmischen.“ Dabei schoss sie ihrem Bruder einen scharfen Seitenblick zu.
„Hör doch auf“, knurrte Royce ärgerlich. Er drehte einen Öffner in den Korken. „Du kriegst keine Million.“
„Du bist so stur.“
„Und du bist verdammt verwöhnt.“
„Ihr gebt wirklich verdammt viel für den Tierarzt und für Holz aus“, warf Amber ein. „Die Rechnungen stapeln sich.“
Stephanie blinzelte sie an. „Oh.“
Nachdem Royce den Korken aus der Flasche gezogen hatte, schenkte er zuerst Amber ein. „Amber hat ein paar Fragen zu den Konten. Mit wem in der Zentrale hat McQuestin zu tun?“
„Mit Norma Braddock, glaube ich.“
Royce drückte seiner Schwester die Weinflasche in die Hand und zog sein Handy aus der Tasche. „Ich spreche lieber gleich mit Barry.“
„Nimm dich vor ihm in acht“, warnte Stephanie.
Doch ihr Bruder winkte nur ab.
„Barry?“, sagte er.
Stephanie reichte Amber die Salatschüssel.
Sie nahm sich etwas von den Tomaten und dem knackfrischen Blattsalat.
„Hier ist Royce.“
Amber beugte sich zu Stephanie und flüsterte: „Aus deinem Garten?“
„Ja. An deiner Stelle würde ich abhauen, bevor die Ernte beginnt.“
„Tut mir leid, dass ich so spät noch störe“, fuhr Royce fort. „Wir haben jemanden für das Büro eingestellt, solange Jared und McQuestin weg sind.“ Er zwinkerte Amber zu, und leichte Röte überzog ihre Wangen. Schnell griff sie nach ihrem Weinglas.
„Sie hat Fragen zu den Konten. In letzter Zeit sind etliche Rechnungen nicht bezahlt worden.“ Nach kurzem Schweigen sagte er: „Sprechen Sie doch einfach selbst mit ihr.“
Überrascht schluckte Amber den Wein hinunter und setzte das Glas ab. Sie schob eine störende Haarsträhne hinters Ohr und übernahm das Handy. Als Royces Finger ihre Hand streiften, prickelte ihre Haut heiß.
„Hallo?“, meldete sie sich.
„Mit wem spreche ich?“, fragte Barry am anderen Ende der Leitung.
„Ich bin Amber. Ich …“
„Sind Sie auf der Ryder-Ranch angestellt?“, fragte er unverblümt.
Sie wartete einen Moment. „Äh … ja. Genau.“
„Verwalterin? Buchhalterin?“ Seine Stimme klang gereizt.
„Äh … ja, so ähnlich.“ Verwirrt schaute sie Royce an, der ihren Blick fragend erwiderte.
„Haben Sie etwas zu schreiben?“ Womöglich klang Barry jetzt noch ungeduldiger.
„Ich …“
„Es wäre nämlich besser, wenn Sie aufschreiben, was ich Ihnen sage.“
Ambers Blick huschte suchend über die Arbeitsflächen. „Einen Mo…“
„Sally Nettleton.“
„Verzeihung?“
„Sally Nettleton ist die Chefin der Buchhaltung. Sie können morgen früh mit ihr sprechen.“
„Natürlich. Haben Sie zufällig ihre …“
„Und ich warne Sie, Miss. Wenden Sie sich nie wieder hinter meinem Rücken an Royce Ryder.“
Amber erstarrte. „Was?“, fragte sie tonlos.
„Ihr Risiko, wenn Sie ihm von dieser Unterhaltung erzählen wollen. Ich dulde keinen Widerspruch. Er wird nicht immer da sein, um Sie zu beschützen.“
Amber öffnete den Mund, doch sie brachte keinen Laut heraus. In ihrem ganzen Leben hatte es noch niemand gewagt, so mit ihr zu reden.
„Sie sind nicht die Erste, und Sie werden auch nicht die Letzte sein. Machen Sie sich keine Illusionen.“ Barry legte eine Kunstpause ein, und die Leitung schien vor Spannung zu vibrieren.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Was konnte sie diesem widerwärtigen Kerl entgegnen? Nicht auszudenken, wenn sie wirklich eine Angestellte und auf ihren Job angewiesen wäre!
In dem Moment bedeutete ihr ein Klicken in der Leitung, dass er aufgelegt hatte.
„Auf Wiedersehen“, brachte sie mit schwacher Stimme hervor.
Stephanie sah sie mitleidig an. „Ich habe doch gesagt, dass er heute ziemlich bissig ist.“
„Was ist passiert?“, wollte Royce wissen. „Bist du okay?“
„Sie schaut etwas blass aus“, bemerkte Stephanie.
„Es geht mir gut.“ Amber überlegte, wie viel sie Royce von dem Gespräch erzählen sollte. Nachdenklich klappte sie das Telefon zu und gab es ihm
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