Kuess mich ueber den Wolken
zurück.
„Besonders informativ scheint eure Unterhaltung ja nicht gerade gewesen zu sein“, bemerkte er.
„Er hat mir einen Namen genannt. Sally Nettleton.“ Sie atmete tief ein. Sorgfältig wählte sie ihre nächsten Worte. „Er war … er war sauer, weil du ihn angerufen hast.“
Royce runzelte die Stirn.
„Er glaubt, dass ich über seinen Kopf hinweg mit dir gesprochen habe.“
„Na und?“
„Ich sage euch, mit dem Mann stimmt etwas nicht“, warf Stephanie ein und bediente sich noch einmal von dem knackigen Salat.
Amber beschloss, dass es keinen Sinn hatte, Barry in Schutz zu nehmen. Vermutlich war sie es dem restlichen Team sogar schuldig, Royce die Wahrheit zu sagen. „Er scheint mich für deine Geliebte zu halten.“
Nun war es Royce, der erstarrte. „Hat er das gesagt?“
„Er hat gesagt, dass er keinen Widerspruch duldet, und dass du nicht immer in der Nähe sein wirst, um mich zu beschützen. Dass du das Interesse verlieren würdest.“
Verärgert wollte Royce wieder nach dem Handy greifen.
Da legte Amber ihre Hand auf seine. „Nicht“, bat sie.
„Und warum nicht, verdammt noch mal?“
„Weil er dann erst recht denkt, dass du deine Geliebte in Schutz nimmst.“
„Es ist mir völlig egal, was …“
„Habe ich etwas verpasst?“ Stephanie ließ den Blick zwischen Royce und Amber hin und her wandern.
„Nein“, riefen beide gleichzeitig.
„Schade.“ Enttäuscht stocherte sie weiter in ihrem Salat. „Das wäre echt cool.“
„Es wäre billig“, widersprach Amber mit Nachdruck. „Man schläft nicht mit einem Mann, den man kaum kennt.“ Im Stillen ermahnte sie sich, sich an ihre Worte zu halten.
„Warum denn nicht?“, zwitscherte Stephanie, ein mutwilliges Lächeln um die Lippen.
„Darum nicht!“, fuhr Royce sie an.
Stephanie kicherte. „Meine Güte, dass du darauf hereinfällst! Es ist sowieso niemand in der Nähe, mit dem ich schlafen könnte.“
Seine Haltung entspannte sich ein wenig, doch noch immer umklammerte er das Telefon.
Amber strich ihm sanft über die Hand. „Lass es sein.“
„Er hat dich beleidigt.“
„Hat er nicht.“
„Oh, doch.“
„Warte noch.“ Barry war ein Idiot, doch sie wollte nicht der Grund dafür sein, dass jemand gefeuert wurde. „Hör dich ein bisschen um. Finde heraus, ob es ein Einzelfall war.“
„Zu mir war er heute Morgen auch gemein“, verkündete Stephanie.
„Das ist jetzt wirklich nicht hilfreich“, sagte Amber warnend.
Royce verschränkte die Arme vor der Brust. „Es war meine Entscheidung, ihn direkt anzurufen. Ich werde nicht zulassen, dass er mein Vorgehen kritisiert.“
„Hast du ihm die Umstände erklärt?“
„Das muss ich nicht.“
„Okay, dann hat er eine Vermutung geäußert. Dafür kannst du ihn nicht feuern.“
Er warf ihr einen scharfen Blick zu. „Es gefällt dir wohl, wenn man so mit dir redet.“
„Natürlich nicht.“ Aber es hätte ihr gefallen, Royces Geliebte zu sein. Das wusste sie mit absoluter Sicherheit.
Ihre Blicke trafen sich, und eine Sekunde lang blickten sie sich in die Augen. Amber hätte schwören können, dass er ihre Gedanken las.
„Die Lasagne wird kalt.“ Stephanies Stimme brachte die beiden wieder in die Realität zurück.
Royce nickte energisch. „Wir reden später darüber.“
„Okay.“ Unwillkürlich fragte Amber sich, ob er Barry oder das Knistern zwischen ihnen meinte, das immer intensiver wurde.
7. KAPITEL
Für Royce war die Sache keineswegs erledigt.
Der Sturm hatte sich gelegt, hell stand der Mond am Himmel. Royce schloss die Bürotür hinter sich, um ungestört zu sein, und ließ Amber und Stephanie plaudernd auf der Veranda zurück. Dann knipste er das helle Deckenlicht an und steuerte auf den ledernen Schreibtischstuhl zu. Er schnappte sich das Telefon und tippte Barrys Privatnummer ein.
In Chicago war es beinahe Mitternacht, doch das war ihm egal.
„Hallo?“, meldete sich am anderen Ende eine verschlafene Männerstimme.
„Barry?“
„Ja.“
„Hier ist Royce Ryder.“
„Nanu?“ Plötzlich klang Barry hellwach. „Etwas nicht in Ordnung, Royce?“
Einiges ist nicht in Ordnung. „Konnten Sie Amber die Informationen geben, die sie braucht?“
Schweigen.
„Ich glaube schon. Sally kann sich morgen früh um den Rest kümmern.“
Royce ließ bewusst ein paar Sekunden verstreichen, bevor er sagte: „Ich habe nicht um diese Zeit angerufen, damit sie morgen mit Sally spricht.“
„Oh. Na ja … ich dachte …“
„Haben
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