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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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flauschigen Bademantel gehüllt, saß Katie mit überkreuzten Beinen am Fußende von Ambers Bett, während Amber sich im Bad nebenan das Gesicht wusch.
    „Wie lange willst du eigentlich hierbleiben?“, fragte Katie. Nur gedämpft hörte Amber ihre Stimme durch das Rauschen des Wassers hindurch.
    „Das weiß ich noch nicht!“ Sie beugte sich vor, um ihr Gesicht abzuspülen. Mit geschlossenen Augen griff sie nach einem Handtuch.
    Je mehr Zeit verging, desto weniger dachte sie daran, nach Hause zu fahren. Oh ja, sie wusste, dass sie zurückkehren musste, und zwar vermutlich bald. Doch nichts zog sie in ihr altes Leben.
    „Ist dir eigentlich klar, dass der wedding shower näher rückt?“
    Amber ließ das Handtuch sinken. „Hat niemand die Geschenkparty abgesagt?“
    „Keiner hat geglaubt, dass du es ernst meinst. Aus dem ganzen Land fliegen Gäste ein.“
    Nachdem sie das Handtuch über einen Halter geworfen hatte, kehrte sie zurück in das Zimmer. „Sie bereiten noch immer die Party vor?“
    Als Katie nickte, ließ Amber sich mit einem frustrierten Stöhnen auf das Bett fallen.
    „Die Torte wird fantastisch“, sagte Katie.
    „Das ist eine Katastrophe.“
    Katie legte der Freundin die Hand auf den Arm. „Dass du dich von Hargrove getrennt hast, ist eine Katastrophe. Die Party, das Kleid …“ Sie fasste Amber an der Schulter. Dann stand sie plötzlich auf und ging im Zimmer auf und ab.
    „Ich habe dein Kleid anprobiert“, platzte sie heraus, mit dem Rücken an den Sekretär gelehnt.
    Amber blinzelte überrascht. „Wirklich? Und, wie sieht es aus?“
    „Großartig. Absolut großartig.“
    „Zu schade, dass wir es verkaufen müssen. Aber ich glaube nicht, dass ich es je tragen werde.“
    Katie nickte und starrte ausdruckslos vor sich hin. „Großartig. Einfach großartig“, wiederholte sie.
    Vor ihrem inneren Auge sah Amber, wie ihre Freundin sich vor dem Spiegel drehte. Katie hatte schon immer eine romantische Ader gehabt.
    Unvermittelt ballte Katie die Fäuste und kniff die Augen zu. „Du musst mir versprechen, dass du nicht wütend wirst.“
    „Warum sollte ich wütend werden?“ Tatsächlich fragte Amber sich gerade, ob Katie Fotos von sich in dem Brautkleid geschossen hatte. Die hätte sie nämlich wirklich gerne gesehen.
    „Ich … habe etwas getan“, flüsterte Katie mit rauer Stimme.
    „Mit dem Kleid?“
    Katie antwortete nicht, doch alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    „Hast du es bekleckert? Oder zerrissen?“ Amber wartete, doch sie empfand nicht mal einen Anflug von Bedauern bei der Vorstellung, dass ihr Brautkleid ruiniert war.
    Energisch schüttelte Katie den Kopf. „Nein. Mit dem Kleid ist alles in Ordnung.“
    „Worüber machst du dir dann Sorgen?“
    Gedankenverloren nahm Katie ein kleines Porzellanpferd vom Sekretär und fuhr mit den Fingerspitzen über die glänzende Oberfläche. Dann blickte sie Amber an und atmete tief durch.
    „Katie?“
    „Er hat mich in dem Kleid gesehen.“
    „Wer hat dich gesehen?“
    „Hargrove. Er hat mich in dem Brautkleid gesehen.“
    Na und?
    Katie stellte die Porzellanfigur an ihren Platz zurück und faltete die Hände. Plötzlich sprudelte es nur so aus ihr heraus. „Als es geliefert wurde und ich damit in meiner Wohnung herumgetanzt bin, klingelte es auf einmal. Ich hatte keine Ahnung, dass er es war. Und … na ja … als ich aufgemacht habe …“ Sie verstummte.
    „… hat Hargrove dich in dem Brautkleid gesehen?“
    Die junge Anwältin nickte kläglich.
    Mühsam unterdrückte Amber ein Lächeln. „Ich glaube nicht, dass das Unglück bringt.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher.“
    „Im Ernst, Katie. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er sich geärgert hat.“ Hargrove hing sehr an seinem Privatbesitz. „Aber wir verkaufen das blöde Ding sowieso.“
    Katie sog hörbar die Luft ein. „Also … das Kleid hat ihm sehr … äh … gefallen.“
    „Das ist auch gut so, bei dem Preis, den wir dafür gezahlt haben.“
    „Ich meine, also … Katie blickte zu Boden und zupfte einen dunklen Faden vom Frotteestoff des Bademantels. „ Ich habe ihm in dem Kleid sehr gefallen.“
    „Ach ja?“ Amber blinzelte. Vermutlich stand es ihr gut. Sie und Katie trugen ungefähr dieselbe Größe.
    „Und …“, Katie verbarg ihr Gesicht in den Händen, „… wie sich herausstellte, mochte er mich auch ohne das Kleid.“
    Ganze zehn Sekunden lang schwieg Amber. „Sag das noch einmal.“
    Katie spähte durch ihre gespreizten Finger,

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