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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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dir einfach noch ein wenig Zeit, und wenn der richtige Moment da ist, dann erklärst du ihm alles.“
    Das klang vernünftig. Und es hatte noch einen Vorteil: Brand würde Harry auch weiterhin für ihren Geliebten halten. Etwas, was es ihr sehr viel einfacher machte, ihn auf sicherer Distanz zu halten. Es wäre wie eine Maske, hinter der sie sich verstecken konnte.
    Das erinnerte sie an etwas anderes. „Ähm, es gibt noch etwas, das du wissen solltest.“
    „Was?“
    „Ich habe Brand erzählt, wir würden heiraten.“
    Harry starrte sie ungläubig an, dann brach er in lautes Lachen aus. Die Leute an den Nachbartischen sahen zu ihnen. „Das ist wirklich zu komisch.“
    „Dann sind wir jetzt wohl quitt …“
    Mehr als alles andere wünschte Clea sich, Brand noch ein wenig leiden zu sehen, auch wenn sie es sich nicht eingestand. Wie hatte er gestern Abend nur annehmen können, sie würde zu ihm ins Bett kriechen? Und das, nachdem er vier Jahre verschwunden war. Er verdiente es, zu leiden, zumindest eine gewisse Zeit lang. Dann konnte sie immer noch alles aufklären.
    „Du kannst mich als menschlichen Schutzschild benutzen, so lange du willst. Lass Brand ruhig glauben, du würdest die Scheidung einreichen.“ Harry rief den Kellner herbei, der in respektvollem Abstand gewartet hatte.
    Clea griff zur Speisekarte, auch wenn ihr das Essen momentan vollkommen egal war. „Ein menschlicher Schutzschild ist genau das, was ich brauche“, sagte sie befreit.
    Mit Harry als Beistand würde es ihr leichtfallen, Brands Anziehungskraft zu widerstehen. Von Scheidungsgedanken allerdings würde sie ihm gewiss nichts erzählen. Sie spürte, wie die Anspannung von ihr abfiel, die sie seit Brands Rückkehr fest in ihren Klauen hielt. „Harry, du bist der beste Freund, den eine Frau sich nur wünschen kann.“
    Er lächelte sie bittersüß an. „Gut, dann habe ich mir jetzt ein Glas Champagner verdient, um unsere angebliche Verlobung zu feiern.“
    Als Brand hörte, wie ein Wagen vor der Tür hielt, sprang er auf. Am ganzen Körper war er angespannt und lauschte atemlos, ob er Cleas Stimme vernähme.
    Während er in der Bibliothek auf sie gewartet hatte, sah er endlich ein, wie recht sie hatte: In der Vergangenheit hatten sie nicht genügend miteinander geredet. Sich im Schlafzimmer gut zu verstehen, reichte nicht aus für eine Beziehung. Auch wenn er ihr gezeigt hatte, was er für sie fühlte, so hatte er es ihr nie richtig gesagt.
    Noch heute Abend wollte er damit anfangen, eine Brücke über den Abgrund zwischen ihnen zu bauen. Er wollte die lange Zeit all der unausgesprochenen Verletzungen und gebrochenen Versprechen hinter sich lassen. Um für eine angenehme Stimmung zu sorgen, hatte er zwei große Tassen mit heißer Schokolade vorbereitet, die dampfend auf einem Tablett warteten – heiß und mit Milchschaum, so wie Clea es immer gemocht hatte.
    Er ging ihr entgegen, um sie im Flur zu empfangen. Da zerstörte das Lachen eines Mannes vor der Tür seine Vorfreude.
    Nachdem der richtige Code eingegeben worden war, piepste es an der Tür und mit einem Klick öffnete sie sich.
    Clea kam herein, ihr üppiges Haar schimmerte dunkel, und auf ihrem Mund lag ein Lächeln. Sehnsüchtig erbebte Brand innerlich. Wie sehr er ihre Lebenslust vermisst hatte! Dann trat noch jemand durch die Tür. Harry Hall-Lewis.
    Brands Blick verfinsterte sich, seine männlichen Instinkte waren in Alarmbereitschaft. Das also hatte sich hinter ihrer Verabredung mit einem Freund verborgen! Warum hatte er sich nur in eine falsche Sicherheit wiegen lassen?
    „Oh.“ Ihr Mund bildete eine perfekte Kreisform. „Du bist noch wach.“
    „Ich habe auf dich gewartet“, murmelte er.
    „Clea, gibt es ein Problem?“ Harry stellte sich hinter Clea und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    „Nein, kein Problem“, presste Brand zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Hier ist alles in Ordnung. Jetzt, da du gehst.“
    Clea seufzte, dann herrschte für einen Augenblick Schweigen, ehe sie ihn ermahnte: „Brand, es gibt keinen Grund, unhöflich zu werden …“
    „Es war ein wunderbarer Abend, Clea!“, unterbrach Harry sie. „Ich rufe dich morgen an, dann können wir einen Termin ausmachen, um den Ring auszusuchen.“
    „Harry, bitte …“
    „Oder falls du keine Zeit hast, dann werde ich einfach nach einem Diamanten suchen, dessen Strahlen es mit dem deiner Augen aufnehmen kann.“
    Als Hall-Lewis schmunzelte, ballte Brand die Hände. Warum ging der

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