Kuess mich, und ich bin verloren
wenigen Sekunden vorbei. Für Clea sicher eine furchtbare Enttäuschung …
Und kaum der richtige Start in ein neues Leben zu zweit. Er musste sich beherrschen und berührte sie mit zitternden Fingern. Seine Hand glitt wieder höher, bis er spürte, wie feucht sie war. Sie war bereit für ihn. Das Blut pulsierte in seinen Adern, und ihm wurde ganz leicht zumute. Vorsichtig liebkoste er sie, verbarg dabei die Leidenschaft, die in ihm toste.
Clea bog sich ihm entgegen, ihr Atem wurde schneller. Ihr Herz hämmerte gegen seine Brust. Wenn sie doch nur nackt wären! Haut an Haut wollte er ihren Herzschlag spüren.
„Öffne dich ganz.“
Sie antwortete nicht, und Brand fürchtete für einen Moment, zu schnell vorgegangen zu sein. Angespannt wartete er ab, ob sie aufsprang und weglief.
Schließlich regte sie sich. Sein Herz blieb stehen. Sie spreizte die Beine, und er war den Freuden ganz nahe, von denen er in seinem dunklen Wüstengefängnis so oft geträumt hatte, nur um jedes Mal enttäuscht aufzuwachen. Aber das jetzt … sie hier zu berühren … das war wie beim ersten Mal, in ihrer ersten gemeinsamen Nacht.
Nur war sie inzwischen seine Frau – und er wusste jetzt genau, wie er ihr Lust verschaffen konnte. Auch wenn er seltsamerweise unsicherer und beklommener war, als in jenen berauschenden, glücklichen Tagen.
Heute war alles anders. Keine Liebe wie im Märchen. Und keine Verliebtheit ohne Sinn und Verstand.
Sie bedeckte seinen Mund mit ihrem und teilte mit der Zunge seine Lippen. Endlich. Genau darauf hatte er gewartet. Dass sie selbst die Initiative ergriff. Brand unterdrückte ein Aufstöhnen und biss sie vorsichtig in die weichen Lippen. Sie wand sich in seinen Armen.
Brand ließ seine Hände noch tiefer zum Zentrum ihrer Lust gleiten, er fuhr über die feuchte Öffnung und hörte auch nicht auf, als sie den Atem anhielt.
„Lass dich fallen“, flüsterte er.
„Aah.“
Ihr Stöhnen weckte in ihm ein Gefühl, das er schon für immer verloren geglaubt hatte. Er schluckte schwer an dem Kloß in seiner Kehle, dann streichelte er sie erneut. Sie zuckte zusammen, ganz seinen Berührungen hingegeben.
Seine Selbstkontrolle, die er so mühsam aufrechterhalten hatte, brach zusammen. Sie war sein. Brand ließ zwei Finger in sie gleiten. Clea keuchte, ihr Kopf fiel nach hinten und sie zitterte am ganzen Körper.
9. KAPITEL
Während sie am Samstagmorgen Richtung Madison Avenue fuhren, konnte Clea Brand kaum ansehen. Am Abend zuvor hatte er sie nur einmal berühren müssen, und schon hatte sie sich ihm hingegeben.
Meine Güte, selbst wenn sie nur aus dem Fenster sah, konnte sie sich der Ausstrahlung des Mannes neben sich kaum entziehen. Als sie vorhin zum Frühstück nach unten gekommen war, fand sie ihn in die Zeitung vertieft vor. Dabei hatte sie gehofft, er wäre schon gegangen.
Sobald sie eintrat, schob er die Zeitung beiseite, um sie eindringlich anzusehen. Schließlich wünschte er ihr knapp einen Guten Morgen – was nicht gerade dazu beitrug, ihre angegriffenen Nerven zu beruhigen. Zu kühl und distanziert wirkte Brand.
Clea hatte schmerzhaft erkannt, dass es bei den Geschehnissen am Abend nur um Sex gegangen war, nicht um Liebe.
Während der Fahrt sagte Brand kaum ein Wort, sodass Clea immer unruhiger wurde. Erleichtert kletterte sie schließlich aus dem Lincoln, sobald Smythe die hintere Tür für sie öffnete, und floh in die Räume des kleinen, exklusiven Herrenausstatters.
Was Brand wohl von ihr dachte?
Sie blieb vor einigen Anzügen stehen. Die Erinnerung an gestern Abend traf sie erneut wie ein Blitz. Wie benommen strich sie über die edlen Stoffe. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten. Trotz all der offenen Fragen zwischen ihr und Brand, trotz der Unsicherheit und des mangelnden Vertrauens war sie ihm in die Arme gefallen, kaum dass er sie berührt hatte. Und sie konnte ihm noch nicht einmal die Schuld geben an dem, was passiert war.
Sobald sie letzte Nacht wieder einen Funken Vernunft in sich gespürt hatte, flüchtete sie sich in die lahme Ausrede, müde zu sein. Dabei war ihr klar gewesen, wie erregt er sein musste. Aber ihr Instinkt zu fliehen, war stärker gewesen als ihr Schuldgefühl. Zum Glück hatte Brand ihr anscheinend geglaubt, und Clea konnte sich ins sichere Gästezimmer retten.
Stundenlang hatte sie wach gelegen, da es ihr nicht gelang, das Geschehene zu verdrängen: Wie sie ihn beinahe überfallen hatte, sich auf seinen Schoß geschwungen und ihn
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