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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Vater.“
    „Unmöglich.“ Er merkte selbst, wie wenig überzeugend er klang. „Woher hast du das Papier?“
    „Ich habe es zwischen deinen Sachen gefunden, letztes Jahr“, sie schluckte, „nachdem man mir deinen Ring übergeben hatte.“
    „Mein Gott.“
    Daran hatte er keinen Moment lang gedacht.
    „Als ich das Papier gefunden habe, war es fast wie Vorsehung. Endlich wusste ich, wie es weitergehen sollte. Und ich war eine von den Glücklichen, die gleich beim ersten Versuch schwanger werden.“
    Als Brand vor Jahren erstmals überlegt hatte, sein Sperma einfrieren zu lassen, hatte er noch gedacht, dahinter stecke ein Todeswunsch. Aber dann war ihm klar geworden, das Ganze hatte nichts mit dem Tod zu tun. Es ging ums Leben. Schließlich war nicht auszuschließen gewesen, dass er in eine Region geschickt wurde, in der er durch chemische Waffen zeugungsunfähig wurde. Also war die Samenbank so etwas wie eine Versicherung gewesen. Für die Zukunft.
    Aber nie hatte er mit dem gerechnet, was jetzt geschehen war. „Gib mir etwas Zeit, um das zu verdauen“, meinte er schließlich.
    Clea seufzte leise auf. „Ich gehe unter die Dusche.“
    Dichte weiße Dampfwolken zogen durchs Bad. Brand sah das Wasser über Cleas Kurven herabperlen. Ohne zu überlegen, trat er zu ihr ins geflieste Viereck. Als sie ihn anschaute, sah er die Tränen in ihren Augen.
    „Nicht weinen.“ Er nahm sie in die Arme. Das Wasser prasselte auf sie herab.
    „Ich weine nicht“, schniefte sie an seiner Brust. „Brand, ich habe meinen Ring verloren.“
    Das kam überraschend. Deswegen also trug sie ihn nicht! „Schon gut. Ich schenke dir einen neuen.“
    „Das ist nicht das Gleiche.“ Sie schluchzte herzerweichend. „Ich habe ihn im Museum abgenommen, um mir die Hände zu waschen. Und dann habe ich ihn am Waschbecken liegen lassen. Als ich es bemerkt habe und ihn holen wollte, war er schon weg.“
    Er ließ sie nicht weitersprechen, sondern verschloss ihren Mund mit seinem. Ihre Tränen waren zu schmecken. Seine eigenen Augen wurden feucht, und er küsste sie fester. Scheinbar endlos. Endlich flüsterte er: „Clea!“
    Sie bog den Kopf in den Nacken, sodass das Wasser ihre Tränen fortwusch. „Ja?“
    Er sah ihr tief in die Augen. „Noch kannst du mich stoppen. Sag etwas. Du wolltest doch reden. Erinnerst du dich?“
    „Ja. Aber jetzt brauche ich erst einmal genau das hier.“ Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    Ihre Berührung ließ ihn aufstöhnen. „Du bist unwiderstehlich.“
    „Dabei habe ich noch nicht einmal angefangen“, flüsterte sie und strich ihm über die Unterlippe. Ihre Augen waren jetzt so nahe, dass Brand die kleinen goldenen Flecken darin sehen konnte, durch die das Grün noch intensiver leuchtete. „Reden können wir später. Du hast abgenommen, dein Gesicht ist viel markanter als früher. Unverschämt sexy. Du wirkst geradezu ausgehungert. Unersättlich.“
    Er knurrte mit tiefer Stimme. Clea musste lachen.
    Genau danach hatte Brand sich in all den heißen, trockenen, dunklen Nächten gesehnt – mehr als nach irgendetwas anderem auf der Welt. Er liebte diese Frau. Von ganzem Herzen.
    Clea.
    Alles, was zählte, war, dass sie sich an ihn schmiegte, weich, nachgiebig und so unendlich weiblich.
    „Wir sollten …“
    „Ins Schlafzimmer gehen?“ Brand stöhnte innerlich bei dem Gedanken, noch eine Minute länger warten zu müssen.
    Sie hielt ihn fest umarmt.
    „Willst du es hier machen? In der Dusche?“ Aber erst musste er ihr noch sagen, dass er ihr glaubte. Sein Misstrauen war ein Fehler gewesen. Ein furchtbarer Fehler. Er war der Vater, niemand sonst.
    „Ich muss die ganze Zeit ans Baby denken.“ Brand legte die Hand auf ihren nassen Bauch. Langsam schien er sich schon zur Kugel zu wölben.
    „Und?“ Sie war erstarrt und wartete auf seine Antwort.
    Hatte sie etwa Angst? Brand machte sich selbst Vorwürfe. „Schau mich nicht so an.“
    Er ließ auch die andere Hand auf ihren Bauch gleiten. Dort, unter seinen Händen wuchs ein neues Leben heran. Sein Kind …
    Cleas Bauch hob und senkte sich schnell unter seiner Berührung.
    „Ich glaube dir.“
    Überrascht öffnete sie den Mund. „Du glaubst mir, dass es dein Kind ist?“
    Er streichelte ihren Bauch mit den Fingerspitzen. Bei dem Gedanken an das Kind machte sein Herz einen Sprung. Er hob den Kopf und schaute Clea in die Augen.
    „Wir beide wissen doch, dass ich eigentlich zu rational bin, um mich ohne eine

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