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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Diamantring.
    Clea wurde rot, als sie Harry ansah. „Das kann ich nicht annehmen, Harry.“
    „Weil Brand aus dem Reich der Toten zurück ist?“
    In seinem Tonfall lag etwas, bei dem es ihr unbehaglich den Rücken herablief. „Nun ja, ich kann deinen Antrag wohl kaum annehmen, solange ich noch mit jemand anderem verheiratet bin.“
    „Vor kurzem hattest du noch nichts dagegen, so zu tun, als ob wir bald heiraten würden.“
    „Das war dumm und unfair euch beiden gegenüber.“ Sie seufzte. „Ich hätte dich nie mit hineinziehen dürfen.“
    Harry rutschte nach vorne auf seinem Stuhl. „Lass dich von Brand scheiden und heirate mich! Ich werde immer für dich da sein. Ich werde bestimmt nie plötzlich verschwinden – aus welchem Grund auch immer. Und deinem Kind werde ich ein guter Vater sein.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, griff er nach ihrer Hand und streifte ihr den Ring über. Genau dort hatte Brands Ring gesessen, bis sie ihn abgenommen und verloren hatte.
    Der Ring drückte ihr am Finger, er fühlte sich einfach falsch an.
    „Nein!“ Clea wollte ihn abziehen, da umschloss Harry ihre Hände mit seinen.
    Ernst sah er sie an. „Ich habe den Ring vor mehreren Wochen gekauft, bevor Brand wieder aufgetaucht war. Lass dich von ihm scheiden. Heirate mich. Clea, ich liebe dich, ich habe dich schon immer geliebt.“
    Sie starrte ihn fassungslos an. „Davon hatte ich keine Ahnung.“
    Wie hatte sie nur so blind sein können?
    Harry lächelte sie gequält an. „Ich habe mir immer vorgestellt, du würdest mich irgendwann anschauen und erkennen, dass ich der Richtige für dich bin.“
    Und sie hatte ihn all die Jahre wie einen Bruder behandelt, wie einen Freund. Wie sehr er gelitten haben musste! Und ausgerechnet ihn hatte sie gebeten, ihrem Vater die Neuigkeit von ihrer Hochzeit zu überbringen. Clea schloss die Augen und atmete tief ein.
    Wie hatte sie nur diese Geschichte erfinden können, Harry heiraten zu wollen? Zum ersten Mal in ihrem Leben hasste Clea sich selbst. Sie öffnete die Augen und sagte: „Es tut mir furchtbar leid. Wahrscheinlich hältst du mich jetzt für vollkommen egoistisch.“
    „Du liebst mich also nicht?“
    Langsam wendete sie den Kopf von links nach rechts. „Jedenfalls nicht so, wie du es verdienst. Ich wünschte, es wäre anders.“ Sie entzog ihm ihre Hände und nahm den Ring ab. „Ich kann ihn nicht tragen.“
    Harry lächelte sie gezwungen an, als er den Ring entgegennahm. Es brach ihr fast das Herz.
    „Wir könnten glücklich miteinander werden, Clea. Ich kenne dich schon dein ganzes Leben.“
    „Harry …“
    „Du solltest jetzt nichts überstürzen, Clea.“ Er hielt inne, und sie erkannte das erste Mal Anzeichen von Verärgerung in seinen Augen. Doch es verschwand gleich wieder, und sie glaubte, es sich nur eingebildet zu haben. „Wenn du auf Brand wartest, machst du einen Fehler.“
    Clea schluckte ihre Entgegnung herunter und senkte die Lider. Harry war verletzt, so dachte sie. Nur darum wandte er sich gegen Brand.
    „Brand ist der Vater meines Kindes“, sagte sie endlich.
    „Er ist ein kaltherziger, gefährlicher Mistkerl.“
    Momentaufnahmen des Wochenendes tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Brands Zärtlichkeit … seine Freude … seine Tränen.
    „Überleg doch nur, wie viel mehr uns verbindet. Dein Vater wäre sicher überglücklich – und meiner würde vor Freude noch im Grab jubeln. Zwei Dynastien, die sich endlich verbinden!“
    „Dynastien?“ Der bombastische Begriff schreckte Clea auf. „Geht es dir um Geld? Bitte sag mir, ob etwas an den Gerüchten dran ist, du hättest finanzielle Probleme!“
    „Wer hat das gesagt?“
    Harry wurde rot. Also hatte Brand wohl recht gehabt.
    „Warum hast du es mir nicht gesagt? Ich hätte dir etwas leihen können, um dir über die schwierige Phase hinwegzuhelfen.“
    Er lächelte reumütig. „Ach, Clea, damit wäre mir auch nicht geholfen.“
    Sie fühlte sich plötzlich nicht mehr in der Stimmung, ihren Smoothie noch auszutrinken, darum schob sie das Glas weg und sagte ruhig: „Ich hätte Vater um Hilfe bitten können.“
    „Dein Vater weiß Bescheid. Wenn du mich heiratest …“, damit schaute er auf ihren Bauch, „… und wir dein Kind gemeinsam großziehen, dann würde er sich mir gegenüber großzügig zeigen.“
    Clea war schockiert. „Das hat er gesagt?“
    „Dein Vater mag mich. Und er wollte immer, dass wir heiraten.“
    Was Harry da sagte, klang glaubhaft und war doch unfassbar: Ihr Vater

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