Kuess mich, und ich bin verloren
glaubwürdige Erklärung zufriedenzugeben. Und die hast du mir gegeben.“ Obwohl Clea etwas sagen wollte, fuhr er fort: „Ich will keinen DNA-Test und auch keinen Nachweis der künstlichen Befruchtung. Ich vertraue dir und deinem Wort.“
Clea atmete vernehmbar ein. „Okay. Als deine Frau – deine Witwe – war es nicht schwer, an das … das wertvolle Gut zu kommen.“
Brand ließ seine Hände auf ihrem Rücken nach unten gleiten, bis er sie mit einem Ruck anhob, ohne auf ihren Protest zu achten. Nachdem er das Wasser abgestellt hatte, meinte er: „Genug geredet, Zeit, dass ich dich noch einmal über die Schwelle trage. In unser Schlafzimmer.“
Als Brand am Montagmorgen endlich zum Frühstück kam, schien um ihn herum alles viel freundlicher zu sein. Er wusste nun, dass er Vater wurde. Clea und er erwarteten ein Baby. Sein Baby.
Sein Leben würde sich für immer ändern.
Er kniff die Augen zusammen und schaute durch die geöffneten Flügeltüren nach draußen. Im Garten sorgten die Sommerblumen für kräftige Farbtupfer. Den runden Tisch bedeckte eine fröhliche Decke mit Sonnenblumenmuster, darauf war für eine Person eingedeckt. Kein Anzeichen von Clea. Er hatte auch nicht damit gerechnet, sie noch zu treffen, sein Handy zeigte bereits neun Uhr an. Wie jeden Morgen hatte sein erster Gedanke ihr gegolten.
Und doch war heute etwas anders. Gleich als nächstes dachte er an das Baby.
Er nahm das Handy, um Clea anzurufen. Sie ging sofort ran und klang erfreut, als sie seine Stimme hörte.
„Gehen wir heute Abend essen?“, fragte Brand.
„Das hört sich gut an. Oh, warte kurz!“ Er hörte, wie sie mit jemand anderem sprach, ehe sie wieder ans Telefon kam. „Brand, ich muss auflegen. Alan meinte gerade, dass die Fernsehteams da sind, um uns zu interviewen. Mit dem Museum Mile Festival vor der Tür geht es hier drunter und drüber. Ich melde mich später bei dir.“
„Gut“, meinte er mit sanfter Stimme. „Ich hole dich um fünf Uhr vom Museum ab.“
„Ich müsste mich aber erst noch zu Hause umziehen.“
Brand musste lachen. „Clea, du siehst umwerfend aus, egal, was du trägst.“
„Oh, vielen Dank!“ Ihre amüsierte Stimme ließ ihn lächeln. „Dann sehe ich dich also um fünf.“
Als er das Telefon sinken ließ, sah Brand, dass er neue Nachrichten auf der Mailbox hatte. Eine von ihnen weckte sein Interesse.
Curtis kam mit einem Berg von Blaubeer-Pfannkuchen, während Brand sich gerade Zeit und Ort des Treffens notierte, das man ihm durchgegeben hatte. Er hörte noch die restlichen Nachrichten ab, dabei nahm er schon die Gabel und fing an zu essen.
„Ich habe das ganze Wochenende versucht, dich anzurufen.“
Clea schaute auf, nachdem sie gerade noch das letzte Muster für das Programm des Museum Mile Festivals begutachtet hatte. Harry stand in der Tür ihres Büros.
„Ich habe dir auch auf die Mailbox gesprochen“, fuhr er gekränkt fort. „Warum hast du nicht zurückgerufen?“
Clea konnte ihm schlecht erklären, dass sie das ganze Wochenende mit Brand verbracht hatte und alles andere ihr egal gewesen war. „Ich habe deine Nachrichten bekommen …“ Eine ungemütliche Pause entstand. „Der ganze Morgen ist total verrückt heute. Nur wegen des Festivals.“ Wie sie selbst wusste, erklärte das überhaupt nichts.
Harry machte einige Schritte ins Büro herein. „Was hältst du davon, wenn ich dich zum Mittagessen einlade?“
Clea verzog bedauernd das Gesicht. „Heute habe ich wirklich keine Zeit.“ Sie würde durcharbeiten müssen, um fertig zu werden, bis Brand sie abholte. Allerdings musste sie Harry auch sagen, dass Brand alles wusste und ihr kleines Schauspiel vorbei war. Clea sah auf die Uhr. „Für eine kurze Pause im Hof hätte ich Zeit.“
„Besser als nichts.“ Er sah nicht besonders glücklich aus.
„In der Cafeteria gibt es ein wunderbares Putensandwich, wenn du etwas essen willst“, sagte sie und stand auf.
Fünf Minuten später hatten sie im voll besetzten Hof einen Tisch ergattert. Clea bestellte einen Smoothie, während Harry sich für ein Sandwich und ein alkoholfreies Bier entschied.
„Ist es nicht schön hier?“, fragte sie, als ihre Bestellungen eintrafen.
Harry antwortete nicht, er war zu beschäftigt damit, möglichst unauffällig etwas aus seiner Tasche zu nesteln. Als es ihm geglückt war, wandte er sich an Clea: „Ich wollte mit dir Mittag essen, um dir das hier zu geben.“
Das hier war nichts anderes als ein funkelnder
Weitere Kostenlose Bücher