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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Aber dann hat er sich immer weiter in die Wüste zurückgezogen, vermutlich, weil er sich vor irgendetwas fürchtete.“
    „Und trotzdem bist du entkommen?“
    Brand schüttelte den Kopf. „Am Anfang habe ich noch darauf gehofft, aber ich hatte keine Chance. Später in der Wüste ließ man mir mehr Freiheiten, aber da wusste ich schon, dass ich ohne Hilfe nicht entkommen konnte. Mit der Zeit kamen Akam und ich uns auf seltsame Weise näher. Aber irgendjemand hat ihn bedroht, und darum wurde es für ihn gefährlich, mich weiter gefangen zu halten. Er hatte zwei Möglichkeiten: mich zu töten oder mich gehen zu lassen.“
    Clea zitterte. „Er hat dich wirklich gehen lassen?“
    „Ja. Am Ende hat er mir sogar geholfen. Er war Kurde, aus einer Familie von Schmugglern, und hat für mich eine Fahrt zu einem Ort nördlich von Sulaimaniyya organisiert. Dort hat man mir gesagt, wie ich zu einem Bergdorf gelange. Außerdem hat man mir eine Art Empfehlungsschreiben für einen Schmugglerring mitgegeben, um über eine alte Schmugglerroute in die Türkei zu gelangen. Dort konnten mir Cousins von Akam einen Pass besorgen. Aber die ganze Reise hat länger gedauert als geplant, denn die Schmugglerroute liegt sehr nahe an der iranischen Grenze. Und die ist nicht markiert. Wir wurden festgenommen, weil wir iranisches Gebiet betreten haben, und man hat unsere Pferde und Vorräte beschlagnahmt.“
    „Mein Gott, Brand!“
    „Mehrere Monate wurden wir festgehalten. Akam hatte mir ein wenig Geld gegeben, das ich in meinen Hosenbund eingenäht hatte. Zum Glück wurde es nicht entdeckt.“ Brand lächelte. „Ich habe Akam versprochen, es ihm zurückzuzahlen, mit beträchtlichen Zinsen. Schließlich ist auch er ein großes Risiko eingegangen.“
    Clea hatte die Augen schockiert aufgerissen. „Das ist ja furchtbar! Wie kannst du das nur so ruhig erzählen?“
    „Damals war ich vollkommen machtlos. Und jetzt ist ja alles vorbei.“
    „Ich will alles wissen – jedes Detail.“
    Brand zuckte innerlich zusammen. Irgendwann hatte der Moment kommen müssen, wo er ihr davon berichten musste. Vermutlich würde sie nicht locker lassen, ehe er ihr auch erzählte, warum er überhaupt in den Irak gefahren war. „Clea, ich verspreche dir Folgendes: Ich erzähle dir alles, wenn du mir noch etwas Zeit gibst. Ich muss noch ein paar Dinge klären.“
    „Natürlich. Mein Gott, ich kann mir ja überhaupt nicht vorstellen, wie traumatisch das alles gewesen sein muss.“ Clea rieb ihre Wange an seinen Fingern. „Lass dir ruhig Zeit.“
    „Danke.“
    Er liebkoste ihr Gesicht, und sie küsste seine Fingerspitzen. Brand seufzte.
    „Wie konntest du nur glauben, ich hätte eine andere? Seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben, konnte es für mich keine andere geben. Nur dich.“ Seine Augen glänzten, und er näherte sich ihr, um sie zu küssen.
    Langsam und sanft strich er mit dem Mund über ihre Lippen, bis sie sie öffnete. Da erst gab er die Zurückhaltung auf und drang mit der Zunge in ihren Mund. Gleichzeitig schloss er sie fest in die Arme.
    Einen Augenblick lang blieb Clea noch abwartend und ruhig, dann erwachten ihre Sinne zum Leben.
    Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und legte ihm die Arme um den Nacken. Neckend liebkoste sie ihn, während sie seinen Duft genoss. Sein kurz geschnittenes Haar fühlte sich wie Samt an, früher hatte sie sein langes Haar an Seide erinnert. Die Augen geschlossen schmiegte sie sich an ihn, und spielerisch bewegte Brand seine Zunge in ihrem Mund. In Clea loderte das Feuer der Lust auf.
    Er gab einen heiseren Laut von sich, als er sie an sich zog. Clea spürte, wie sehr er erregt war, hart drängte er gegen sie. Sie presste sich noch fester an ihn und genoss seine Hitze und Stärke.
    Brand war es, der sich schließlich aus der Umarmung löste. „Vertrau mir, für mich wird es nie eine andere als dich geben.“
    Sie spürte den Lufthauch an ihrem Körper, wo sie noch einen Moment zuvor mit Brand verschmolzen war, und sah das durchdringende Leuchten seiner Augen. Es wirkte entschlossen. Ehrlich. Geradeheraus. Da war kein Schatten eines Geheimnisses mehr.
    Sie nickte. Ihr ging noch einmal durch den Kopf, was er gesagt hatte: Ich habe immer nur dich gewollt.
    Irgendetwas in ihrer Miene musste verraten haben, wie glücklich sie war, denn Brand meinte leise: „Lass uns nach Hause gehen.“
    Brands Blick fiel auf das Messingschild mit ihrem Namen an der Tür. Noble. Drinnen klingelte das Telefon.
    Clea gab den

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