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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie ihn nicht anschauen musste, zog sie den Mülleimer unter dem Spülbecken hervor. »Also gut. Aber Nanas altes Schlafzimmer liegt an der Gasse hinter dem Haus. Und morgen kommt die Müllabfuhr.«
    »Das werde ich überleben.«
    Wenn er so furchtbar müde war, warum hatte er nicht bis morgen gewartet und ihr die Neuigkeiten über Keri am Telefon erzählt? Weil er in dieser Nacht nicht allein sein wollte? Vielleicht hat er viel mehr für Keri empfunden, als er sich anmerken lässt, dachte Annabelle. Aus der Seifenblase ihres Glücks entwich ein bisschen Luft.
    Heath verstaute die restliche Eiscreme wieder in der Gefriertruhe und ergriff den Müllsack, den sie soeben zusammengebunden hatte. »Das trage ich raus.«
    Viel zu häuslich. Der späte Abend, die gemütliche Küche, die geteilte Hausarbeit. Sie in einer Pyjamahose und einem T-Shirt ohne BH. Wieder einmal sauste die Berg-und-Tal-Fahrt ihrer wechselhaften Stimmungen, die sie seit Wochen in Atem hielt, steil nach unten.
    Vom Müllcontainer zurückgekehrt sperrte er die Tür hinter sich ab und deutete zum Hinterhof. »Dieses Auto... Lass mich raten. Hat es Nana gehört?«
    »Sherman ist eher eine Persönlichkeit als ein Auto.«
    »Kutschierst du tatsächlich in diesem Ding herum, so dass man dich sieht?«
    »Nicht jeder kann sich einen BMW leisten.«
    Seufzend schüttelte er den Kopf. »Wenn‘s mit der Heiratsvermittlung nicht klappt, könntest du das Ding gelb lackieren und einen Taxameter am Armaturenbrett anbringen.«
    »Freut mich, dass du dich amüsierst.«
    Lächelnd ging er zum vorderen Teil des Hauses. »Führst du mich jetzt in mein Schlafzimmer, Tinker Bell?«
    Wie unheimlich das alles war. Fest entschlossen, möglichst locker zu wirken, knipste sie das Licht aus. »Falls du zufällig zu den Leuten gehörst, die keine Mäuse mögen, zieh das Laken über den Kopf. Damit hält man sie normalerweise fern.«
    »Tut mir Leid, dass ich mich über dein Auto lustig gemacht habe.«
    »Entschuldigung angenommen.«
    Heath ergriff seine Reisetasche und folgte Annabelle die Treppe zum kleinen quadratischen Flur hinauf, von dem mehrere Türen abgingen.
    »Das ist Nanas altes Schlafzimmer«, erklärte sie. »Nebenan findest du das Bad. Und hier liegt das Wohnzimmer, das Reich meiner Mutter in ihrer Kindheit. Ich schlafe im zweiten Stock.«
    Nachdem er seine Reisetasche abgestellt hatte, trat er in die Tür des Wohnzimmers. Das antiquierte, grau und malvenfarbene Dekor wirkte hoffnungslos schäbig. Im Tweedteppich, der mit mehreren Zeitungsseiten vom Vortag bedeckt war, zeigte sich ein reliefartiges Muster. Auf dem grauen Sofa lag das geöffnete Buch, das Annabelle gelesen hatte. Ein Fernseher stand auf dem intarsierten alten Eichenschrank zwischen den beiden Fenstern mit den ratternden Doppelscheiben. Darüber prangten kitschige, reich gefältelte, grau und malvenfarben gestreifte Querbehänge. Zwei weiße Metallgestelle mit geschwungenen Beinen enthielten weitere Töpfe von Nanas Usambaraveilchensammlung.
    »Hübsch«, meinte Heath. »Dein Haus gefällt mir.«
    Zuerst dachte sie, er würde scherzen. Aber dann erkannte sie, dass er es ernst meinte. »Wenn du willst, verkaufe ich es dir.«
    Nun drehte er sich zum Flur um. »Schläfst du auf dem Dachboden?«
    »Dort habe ich mich in meiner Kindheit einquartiert und mich irgendwie dran gewöhnt.«
    »Tinker Beils Schlupfwinkel. Den muss ich sehen«, entschied er und ging zur schmalen Dachbodentreppe.
    »Eigentlich dachte ich, du wärst müde!«, rief sie ihm nach.
    »Genau der richtige Zeitpunkt für mich, um dein Schlafzimmer zu besichtigen, ich bin harmlos.«
    Daran glaubte sie keine Sekunde lang.
    Auf dem Dachboden mit den beiden Schlafräumen und den Schrägwänden lagerten Nanas ausrangierte Antiquitäten - ein Vierpfostenbett aus Kirschbaumholz, ein wuchtiger Eichenschrank, ein Toilettentisch, dahinter ein Spiegel mit vergoldetem Rahmen, sogar eine alte Schneiderpuppe aus den Tagen, als Nana noch keine Ehen vermittelt, sondern genäht hatte. In einem Schlafzimmer standen ein gemütlicher Lehnstuhl und ein Diwan, im anderen ein kleiner Nussbaumschreibtisch und ein hässlicher, aber funktionstüchtiger Ventilator. Vor kurzem hatte Annabelle an ihren Mansardenfenstern Vorhänge aus weißblauem Toile passend zur Tagesdecke angebracht. Ein paar französische Drucke ergänzten die bunt gemischten Landschaftsbilder ihrer Großmutter.
    Zum Glück hatte sie erst an diesem Tag hier oben Ordnung gemacht, doch sie wünschte,

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