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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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manipulieren.«
    »Klar, wenn du nicht alles unter Kontrolle hast, gerätst du in Panik.« Seine Fingerspitzen strichen über ihre Wange.
    »Manchmal glaube ich, du bist der furchtsamste Mensch, der mir je über den Weg gelaufen ist. Vor lauter Angst, du könntest versagen, machst du dich ganz krank.«
    Sie stieß seine Hand weg. Vor lauter Zorn vermochte sie kaum zu sprechen. »Ich bin die stärkste Frau, die du kennst.«
    »Dauernd versuchst du, deine Überlegenheit zu beweisen. Darüber vergisst du zu leben. Deine Gedanken kreisen unentwegt um die falschen Dinge, niemandem erlaubst du, in deine Seele zu schauen. Und du verstehst selbst nicht, warum du so unglücklich bist.«
    »Falls ich einen Seelenklempner brauche, werde ich einen konsultieren.«
    »Das hättest du schon längst tun müssen. Auch ich habe im Schatten gewohnt, Baby. Und es ist wirklich nicht empfehlenswert, dort auszuharren.« Er zögerte, und sie glaubte, er würde verstummen. Aber er fuhr fort: »Nach meiner Footballkarriere hatte ich ein großes Drogenproblem. Was immer es auf dem Markt gibt, ich hab‘s ausprobiert. Meine Familie überredete mich zu einer Entziehungskur. Doch in diesem Rehazentrum nannte ich alle Arzte Arschlöcher, und nach zwei Tagen ergriff ich die Flucht. Sechs Monate später fand Heath mich bewusstlos in einer Bar. Ein paarmal donnerte er meinen Kopf an die Wand und erzählte mir, er habe mich früher bewundert, und jetzt sei ich der armseligste aller Hurensöhne. Dann bot er mir einen Job an. Dass ich clean werden müsste, erwähnte er nicht. Trotzdem wusste ich, das würde zum Deal gehören. Also bat ich ihn, er möge mir sechs Wochen Zeit geben. Ich ging wieder in die Reha. Und diesmal schaffte ich es. Diese Ärzte haben mir das Leben gerettet.«
    »Ich bin wohl kaum drogensüchtig.«
    »Auch die Angst kann sich zu einer Sucht entwickeln.«
    Obwohl der Giftpfeil mitten in Portias Herz traf, zuckte sie nicht mit der Wimper. »Wenn du so wenig Respekt vor mir hast, warum bist du dann immer noch da?«
    Mit sanften Fingern strich er eine Locke hinter ihr Ohr. »Weil ich für schöne, verletzte Geschöpfe schwärme.«
    Da brach irgendetwas in ihrem Innern auseinander.
    »Und weil ich einen wunderbaren, leidenschaftlichen Menschen sehe, sobald du deine Maske ablegst«, fügte er hinzu. Sein Daumen berührte ihre Schläfe. »Aber du wagst es nicht, deinem Herzen zu folgen. Deshalb sterben deine Gefühle.«
    Portia spürte, wie sie die Kontrolle verlor. Dafür bestrafte sie ihn auf die einzige Art, die sie beherrschte. »Was für ein grauenhafter Quatsch! Du bist immer noch da, weil du mich bumsen willst.«
    »Auch das.« Er küsste ihre Stirn. »Hinter dieser ganzen Angst versteckt sich eine fantastische Frau. Warum lässt du sie nicht rauskommen und ein bisschen spielen?«
    Weil sie nicht wusste, wie sie es anfangen sollte.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und das Atmen fiel ihr schwer. »Geh zum Teufel!« Sie schob sich an ihm vorbei, ging die Straße hinab und beschleunigte ihre Schritte. Doch er hatte ihre Tränen gesehen. Und das würde sie ihm nie verzeihen.
    Als Bodie seine Eigentumswohnung in Wrigleyville betrat, hörte er die Geräusche eines Baseballspiels, das im Fernsehen übertragen wurde. »Fühl dich wie zu Hause«, murmelte er und warf seine Schlüssel auf das Mission-Style-Tischchen in der Diele.
    »Danke!«, rief Heath von dem breiten, ausklappbaren Sofa im Wohnzimmer herüber. »Gerade haben die Sox einen Run im siebten Inning vermasselt.«
    Bodie sank ihm gegenüber in einen Sessel. Im Gegensatz zu Heaths Haus war dieses Domizil eingerichtet. Bodie mochte das klare Design aus der Arts-and-Crafts-Bewegung. »Entweder verkaufst du deine verdammte Hütte, oder du wohnst darin«, seufzte er und schlüpfte aus seinen Schuhen.
    »Okay, das weiß ich selber«, erwiderte Heath und stellte sein Bier ab. »Du siehst beschissen aus.«
    »In dieser Stadt laufen tausend schöne Frauen rum. Und ich verknalle mich ausgerechnet in Portia Powers.«
    »An deiner Misere bist du selber schuld, nachdem du sie mit diesem Bodyguard-Blödsinn erpresst hast.«
    Bodie rieb sich den kahlen Schädel. »Erzähl mir was Neues.«
    »Wenn diese Frau jemals rausfindet, wie viel Angst du vor ihr hast, sitzt du wirklich in der Tinte.«
    »Was für eine grauenvolle Nervensäge sie ist. Dauernd rede ich mir ein, ich müsste Schluss machen, aber... Verdammt, ich weiß es nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich würde mit Röntgenaugen

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