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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ihm reinen Wein einschenken sollen. Aber sobald sie von Workaholics herumkommandiert wurde, reagierte sie mit unbeugsamem Starrsinn - ein weiteres Erbe aus ihrer Kindheit.
    Die Autoreifen polterten auf einer schmalen Holzbrücke. Dann umrundete der BWM eine Biegung, und ein altes steinernes Farmhaus erschien im Blickfeld. Um 1880 erbaut, war das Anwesen der Calebows ein rustikales Juwel in einer ausgedehnten, den Reichen und Schönen vorbehaltenen Vorstadtregion. Schon in seinen Junggesellentagen hatte Dan das Haus gekauft. Als seine Familie gewachsen war, hatte er es zusammen mit Phoebe aufgestockt, neue Flügel angebaut und ein Stück Land dazugekauft. Jetzt besaßen sie ein Paradies für eine Familie mit vier Kindern.
    Am Ende der Auffahrt parkte Heath neben Mollys Geländewagen, an dessen Windschutzscheibe eine Tigger-Sonnenblende mit Saugnäpfen befestigt war. Er verlagerte sein Gewicht und steckte den Autoschlüssel in die Gesäßtasche seiner Khakihose. Dazu trug er ein Designer-Polohemd und eine andere seiner Tag-Heuer-Uhren. In ihren Tunnelzugshorts aus grauem Jersey, einem hellblauen Tanktop und J.-Crew-Flipflops fühlte sich Annabelle ein bisschen underdressed.
    Der Moment, in dem er die zahlreichen rosa Luftballons am gedrechselten Geländer der alten Vorderveranda entdeckte, entging ihr nicht.
    Langsam wandte er sich ihr zu, ein Python, der sich angriffslustig entrollte. »Was für eine Party ist das?«
    Die Unterlippe zwischen den Zähnen, versuchte sie bezaubernd auszusehen. »Eh - komisch, dass Sie danach fragen.«
    Zu spät erinnerten sie die grimmigen grünen Augen an seinen mangelnden Humor, wann immer es ums Geschäft ging. Was sie natürlich nicht völlig vergessen hatte...
    »Verarschen Sie mich nicht, Annabelle. Sagen Sie mir sofort, was hier los ist.«
    Wenn sie einen Rückzieher wagte, würde er auf ihr herumtrampeln. Also bemühte sie sich um eine muntere Form von Savoire-faire. »Relaxen Sie, amüsieren Sie sich. Sicher wird‘s lustig.«
    Besonders überzeugend klang das nicht. Aber bevor er alles Leben aus ihr herausquetschen konnte, erschienen Molly und Pippi auf der Veranda. Beide trugen glitzernde rosa Tiaras. Dazu hatte das kleine Mädchen ein himbeerrotes Prinzessinnenkleid gewählt, Molly eine hellgelbe Caprihose und ein »Häschen Daphne«-T-Shirt. Heaths ohnehin schon bedrohliches Stirnrunzeln vertiefte sich.
    Als Molly ihn entdeckte, blinzelte sie verwirrt, dann lachte sie. Er warf Annabelle einen mörderischen Blick zu. Ehe er aus dem Auto stieg, klebte er ein Grinsen auf seine Lippen, das Molly galt. Annabelle packte ihren Shopper und folgte ihm. Unglücklicherweise wurde sie von dem flauen Gefühl begleitet, das sich in ihrem Magen gebildet hatte.
    »Heath?«, rief Molly. »Unglaublich! Nicht einmal Kevin konnte ich dazu überreden, uns heute zu helfen.«
    »Tatsächlich...?«, erwiderte er gedehnt.
    »Cool.« Molly begrüßte ihre Freundin mit einem hochgereckten Daumen, und Annabelle zwang sich zu einem Lächeln.
    Auf dem Weg zu Molly bekundete Heath ein Amüsement, das er ganz sicher nicht empfand. »Leider hat sie versäumt, mir näher zu erklären, wozu sie mich einlud.«
    »Ups.« Mollys Augen funkelten.
    »Hätten Sie sich danach erkundigt, wären Sie informiert worden.« Sogar in Annabelles eigenen Ohren klang diese Entschuldigung ziemlich lahm, und er ignorierte sie prompt.
    Molly beugte sich zu ihrer Tochter hinab. »Erzähl Onkel Heath von unserer Party, Pippi.«
    Als die Dreijährige auf und ab sprang, wackelte die Tiara immer heftiger. »Eine Prinzessinnenparty!«, kreischte sie ohrenbetäubend.
    »Was du nicht sagst...« Unheilvoll drehte sich Heath zu Annabelle um, die ein brennendes Interesse an den Kletterrosen neben der Veranda vortäuschte.
    »Das war Julies und Tess‘ Idee«, ergänzte Molly. »Und Annabelle hat uns ihre Hilfe angeboten.«
    Nur sekundenlang überlegte Annabelle, ob sie erwähnen sollte, Julie und Tess seien die ältesten Kinder der Calebows, fünfzehnjährige Zwillinge. Diese Erklärung würde Heath nicht brauchen. Immerhin gehörte es zu seinem Geschäft, alles über Dans und Phoebes Nachwuchs zu wissen - die Zwillinge, die zwölfjährige Hannah und den neunjährigen Andrew. Wahrscheinlich wusste er sogar, was sie am liebsten aßen und wann sie das letzte Mal beim Zahnarzt gewesen waren.
    »Während der Sommerferien arbeiten die Zwillinge ehrenamtlich für eine Wohlfahrtsorganisation, die Familien mit niedrigem Einkommen unterstützt«,

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