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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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auf. Sein Zorn gegen Annabelle wuchs. Anscheinend fand sie es komisch, ihm eins auszuwischen. Nun, darüber konnte er kein bisschen lachen. Nichts, was mit Phoebe zusammenhing, amüsierte ihn. Sobald es ums Geschäft ging, kannte er keinen Spaß. Obwohl Annabelle wohl kaum daran zweifelte, hatte sie ihn herausgefordert. Natürlich war ihm nichts anderes übrig geblieben, als sie abzuservieren. Deshalb würde er keine Reue empfinden. Nur Versager und Zauderer ließen sich von solchen Sentimentalitäten beirren.
    Sein Blick schweifte über den Garten der Calebows, den Swimmingpool, die ausgedehnte Spielwiese, alles für eine große Familie gedacht. An diesem Nachmittag hingen idiotische rosa Girlanden an den Bäumen und Klettergerüsten, am Geländer der gefliesten Terrasse. Sie schmückten auch die winzigen Tische, und über den Lehnen aller Stühlchen wippten rosa Ballons in der Brise. Aus rosa Kartons quollen glänzende Kleidchen, so ähnlich wie Pippi Tuckers Outfit, und auf einem ramponierten rosa Karren häuften sich rosa Plastikpantoffeln. Falsche rosa Juwelen verzierten einen Thron inmitten der Terrasse. Nur die grüne Drachen-Pinata, die am Ast eines Ahorns baumelte - eine mexikanische Pappmachefigur voller Süßigkeiten war der rosa Seuche entronnen.
    Noch nie hatte sich Heath so unbehaglich und fehl am Platz gefühlt. Erst als er den funkelnden Pool betrachtete, stieg zaghafte Hoffnung in ihm auf. Dort wäre er ganz in seinem Element. Bedauerlicherweise hatte man das schmiedeeiserne Gatter mit einem Vorhängeschloss versperrt. Molly und Phoebe hielten es anscheinend für gefährlich, kleine Kinder in der Nähe eines Schwimmbeckens herumlaufen zu lassen. Aber er würde die verdammten Bälger beaufsichtigen. Er liebte Gefahren. Wenn er Glück hatte, würde eins der Kids lange genug im Wasser versinken, und er könnte es vor dem Ertrinken retten. Damit würde er Phoebes Aufmerksamkeit erregen.
    Die Eigentümerin der Stars stand hinter einem Tischchen am anderen Ende des Gartens und legte irgendwas aus rosa Pappe darauf. So wie alle anderen trug sie eine abscheuliche rosa Tiara, in der er eine persönliche Beleidigung sah. Besitzerinnen von Footballteams müssen Stetsons aufsetzen oder gar nichts.
    Plötzlich blickte sie auf, zog verblüfft die Brauen hoch und ließ eins der Pappdinger fallen. »Heath?«
    »Hi, Phoebe.«
    »Darf ich meinen Augen trauen?«, rief sie und hob das Ding - was immer es sein mochte - auf. »Willst du mich wieder mal zum Schlammcatchen animieren? So gern ich mich auch drauf einlassen würde, im Moment bin ich zu beschäftigt.«
    »Annabelle dachte, du würdest Hilfe brauchen.«
    »Und die willst du mir anbieten? Das glaube ich nicht.«
    Heath arrangierte seine Lippen zu seinem schönsten entwaffnenden Lächeln. »Wie ich gestehen muss, ist mir diese Szenerie ein bisschen fremd. Trotzdem werde ich mein Bestes tun, wenn du mir die richtigen Anweisungen gibst.«
    Statt Phoebe zu schmeicheln, weckte er ihren Argwohn. Ihr Gesicht nahm den üblichen skeptischen Ausdruck an. Aber bevor sie ihn einem Verhör dritten Grades unterziehen konnte, stürmte ein Heer kleiner Mädchen um die Hausecke herum. Einige hielten einander an den Händen, andere wagten sich allein in den Garten. In verschiedenen Farben und Gestalten kamen die Kids an, und eines weinte herzzerreißend.
    »Manchmal fürchtet man sich in einer neuen Umgebung«, hörte er Hannah sagen. »Aber hier sind alle Leute sehr, sehr nett. Wenn ihr trotzdem Angst habt, kommt sofort zu mir. Dann gehen wir ein bisschen spazieren. Falls ihr aufs Töpfchen müsst, zeige ich euch, wo das ist. Unser Hündchen haben wir eingesperrt. Also kann‘s euch nicht anspringen. Solltet ihr irgendwo eine Biene sehen, erzählt es sofort den Erwachsenen.«
    Das hatte Molly wahrscheinlich mit der Bemerkung gemeint, Hannah würde sich emotional zu sehr engagieren.
    Nun ging Molly zu den rosa Kartons. »Alle Prinzessinnen brauchen schöne Kleider. Hier findet ihr sie.«
    Phoebe drückte die Pappdinger und ein Bündel dünner Holzstäbe in Heaths Hand. »Verteil das auf allen Tischen. Übrigens, dafür gibt‘s kein Honorar.« Und dann eilte sie davon, um anderswo nach dem Rechten zu sehen.
    Warum ließ sich Annabelle nirgends blicken? Natürlich, nachdem er so hart mit ihr umgesprungen war, musste sie sich erst mal erholen. In seinem Magen entstand ein unangenehmes Gefühl, das er ignorierte. An ihrem Unglück war sie selber schuld, weil sie ihre Grenzen

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