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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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fuhr Molly fort. »Sie kümmern sich um vier- und fünfjährige Mädchen und unterrichten sie in Rechnen und Biologie, damit sie in der Schule einen kleinen Vorsprung rausholen können. Und nun wollten sie eine Party geben. Nur so zum Spaß.«
    »Eine Prinzessinnenparty!«, schrie Pippi wieder und hüpfte unentwegt umher.
    »Ach, ich bin ja so froh, dass ihr hier seid!«, beteuerte Molly. »Heute Morgen sind Julie und Tess mit erhöhter Temperatur aufgewacht. Deshalb waren wir leicht verzweifelt. Hannah wird uns helfen. Zu meinem Leidwesen neigt sie zu übertriebenem emotionalem Engagement, und so ist sie ein bisschen unzuverlässig. Ich wollte Kevin anrufen und ihn bitten, sich das noch mal zu überlegen. Aber er ist mit Dan und den Jungs irgendwohin gefahren, und sie haben das Handy abgeschaltet. Wenn die hören, wer uns gerettet hat! Oh, ich kann‘s kaum erwarten.«
    »Bedank dich nicht, es ist mir ein Vergnügen.« Bei diesen Worten strahlte Heath so viel Aufrichtigkeit aus, dass Annabelle ihm fast glaubte. Doch sie kannte ihn besser. Jetzt bewies er wieder einmal, warum er so erfolgreich war.
    In diesem Moment hörte sie einen Motor surren und sah einen gelben Minibus die Zufahrt heraufrollen. Molly wandte sich zur Haustür. »Hallo, Hannah, da sind die Mädchen!«
    Sekunden später tauchte die zwölfjährige Hannah Calebow auf. Schlaksig und ungelenk, glich sie eher ihrer Tante Molly als ihrer Mutter Phoebe. Mit hellbraunem Haar, ausdrucksvollen Augen und etwas asymmetrischen Zügen deutete sie ein interessantes künftiges Erscheinungsbild an, das schlichte Attraktivität übertreffen würde. »Hi, Annabelle«, murmelte sie und trat näher.
    Annabelle erwiderte den Gruß, und Molly machte das Mädchen mit Heath bekannt, während der Minibus vor dem Haus hielt. »Annabelle und Heath, würdet ihr Phoebe hinten im Garten helfen? Inzwischen lade ich mit Hannah die Kinder aus.«
    »Seid bloß vorsichtig, wenn ihr Mom über den Weg lauft«, mahnte Hannah mit leiser, unsicherer Stimme, eifrig bestrebt, alles richtig zu machen. »Sie ist ziemlich sauer, weil Andrew heute Morgen vom Kuchen genascht hat.« Dann rannte sie voraus.
    »Oh, das wird ja immer besser«, seufzte Heath. Mit schnellen Schritten folgte er dem Steinplattenweg, der um das Haus herumführte.
    Um an seiner Seite zu bleiben, musste Annabelle beinahe laufen. »Vielleicht sollte ich mich entschuldigen«, begann sie. »Ich fürchte, ich...«
    »Halten Sie den Mund!«, unterbrach er sie in scharfem Ton. »Sie haben mich reingelegt. Darüber müssen wir nicht lang und breit reden.«
    »Nicht mit Absicht... Ich dachte...«
    »Sparen Sie sich den Atem. Natürlich wollten Sie mich blamieren.«
    Obwohl ihr besseres Ich hoffte, das würde nicht stimmen, hatte er wahrscheinlich Recht. Er sollte sich nicht direkt blamieren - nur ein bisschen dumm dastehen. »Jetzt reagieren Sie etwas übertrieben.«
    Da schlug der Python zu. »Sie sind gefeuert.«
    Bestürzt stolperte sie über eine Steinplatte. In seinen Worten schwang kein Gefühl mit, kein Ausdruck des Bedauerns um guter Zeiten willen, um geteilter Belustigung, einzig und allein kalte, gnadenlose Entschlossenheit. »Das meinen Sie nicht ernst.«
    »Doch.«
    »Großer Gott, das ist eine Kinderparty. Darum muss man kein großes Theater machen.«
    Schweigend ging er weiter.
    Annabelle blieb im Schatten einer alten Ulme zu Eis erstarrt stehen. Schon wieder hatte sie es geschafft - ihre Impulsivität führte zu einer Katastrophe nach der anderen. Sie kannte Heath mittlerweile gut genug, um zu wissen, wie sehr er es hasste, ins Bockshorn gejagt zu werden. Wieso hatte sie angenommen, ihr alberner Streich könnte ihn erheitern? Nun, vermutlich hatte sie das gar nicht erwartet - möglicherweise hatte sie sogar beabsichtigt , sich selber zu schaden.
    Offenbar hatte ihre Mutter Recht. Dass alles schief ging, was Annabelle in Angriff nahm, konnte kein Zufall sein. Dachte sie wirklich, sie verdiente keinen Erfolg? War das der Grund, warum alle ihre Aktivitäten ein so schreckliches Ende nahmen?
    Kraftlos an den Baumstamm gelehnt, kämpfte sie mit den Tränen.

9
    Heath kochte vor Wut. Wie der letzte Narr auszusehen, missfiel ihm in jeder Situation und ganz besonders vor Phoebe Calebows Augen. Trotzdem saß er hier auf völlig ungewohntem Terrain fest.
    Würde er eine Teenagerparty besuchen, wäre es okay. Er mochte Teenys und wusste, wie man mit ihnen redete. Aber kleine Kinder, weibliche kleine Kinder gaben ihm Rätsel

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