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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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überschritten hatte.
    Heath studierte die komischen Dinger in seiner Hand, explodierende Sterne aus rosa Pappe. Vielleicht sollten sie auf die Holzspäne geklebt werden. Bei diesem Anblick verschlechterte sich seine Stimmung. Das mussten Zauberstäbe sein. Wie zum Teufel sollten Zauberstäbe kleinen Mädchen helfen, Rechnen und Biologie zu lernen? In beiden Fächern war er gut gewesen. Mit seinen Kenntnissen könnte er den Kindern nützen. Sollten sie nicht besondere Fähigkeiten entwickeln? Zur Hölle mit den Zauberstäben. Am liebsten hätte er ihnen ein paar verdammte Taschenrechner geschenkt.
    Ungeduldig warf er das ganze Zeug zu Boden und schaute sich wieder nach Annabelle um. Doch sie war noch immer nicht aufgetaucht. Allmählich machte er sich Sorgen. Sicher, er musste sie feuern. Aber er wollte sie nicht am Boden zerstören. Von den Kartons mit den Kleidern drang schrilles Geschrei herüber. Obwohl die Mädchen wie eine ganze Armee wirkten, waren es nur fünfzehn oder so. Irgendetwas streifte sein Bein, und er starrte in Pippi Tuckers Gesicht hinab. Prompt ging ihm die Titelmelodie vom »Weißen Hai« durch den Sinn.
    Zu dem himbeerrosa Kleid der Dreijährigen passten die kreisrunden Augen voller Unschuld. Nur der verwegene schiefe Sitz der rosa Tiara auf den blonden Locken deutete das Herz eines Desperados an. In ihrer schmutzigen kleinen Faust hielt sie eine Tiara hoch. »Du musst auch eine Krone tragen.«
    »Nicht in diesem Leben.« Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, warf er ihr einen strengen Blick zu, den er im letzten Moment etwas mäßigte, damit sie nicht nach ihrer Mutter rief.
    Ihre hellen kleinen Brauen zogen sich zusammen, wie bei ihrem Vater, wenn er einen Entlastungsangriff beobachtete.
    »Heath!« Durch ein Chaos aus Kleidern, Pailletten und kleinen Mädchen brach sich Mollys Stimme Bahn. »Passt du auf Pippi auf, bis wir alle angezogen haben?«
    »Mit Vergnügen«, beteuerte er und starrte das Kind an, die runden Augen, die rosa Tiara. Abwartend kratzte sich Pippi am Arm, und er zerbrach sich den Kopf. Was sollte er sagen? Endlich fiel ihm etwas ein. »Hat dir schon jemand gezeigt, wie man einen Taschenrechner benutzt?«
    Aus der Richtung der Kleiderkartons wehte immer schrilleres Geschrei heran. Pippi reckte ihr Kinn hoch, um Heath genauer zu betrachten, und die Tiara rutschte noch weiter zurück. »Hast du Bubbles?«
    »Was?«
    »Ich mag Bubbles.«
    »Eh - oh...«
    Ihr Interesse richtete sich auf seine Taschen. »Wo ist dein Telefon?«
    »Schauen wir mal, was deine Mutter macht.«
    »Ich will dein Telefon sehen.«
    »Gib mir erst mal mein altes zurück, dann reden wir weiter.«
    Sie grinste über das ganze Gesicht. »Oh, ich liiiebe Telefone.«
    »Erzähl mir davon.«
    Letzten Monat, bei einem Besuch im Haus der Tuckers, war er ein paar Minuten mit ihrer vergötterten kleinen Tochter allein geblieben. Da wollte sie unbedingt sein Handy sehen, ein brandneues, erstklassiges Fünfhundert-Dollar-Motorola-Gerät, ausgestattet mit genug Funktionen, so dass er seine Agentur praktisch damit zu leiten vermochte. Fatalerweise dachte er sich nichts Böses. Als er Pippi das Handy gab, rief Kevin ihm aus einem anderen Zimmer zu, er solle sich die Aufzeichnung eines Footballspiels anschauen. Da hatte er sein Handy zum letzten Mal gesehen.
    Bevor er sich verabschiedete, versuchte er das Kind ins Kreuzverhör zu nehmen. Plötzlich konnte es nicht mehr hablar inglés. Im Endeffekt verlor er ein paar Dutzend wichtige E-Mails und die abschließenden Notizen zu einem neuen Vertrag. Später hatte Bodie ihm geraten, Kevin einfach zu erzählen, was geschehen war. Aber wann immer es um die Kinder der Tuckers ging, leuchteten Sterne in den Augen der Eltern, und Heath brachte es einfach nicht fertig, irgendetwas zu sagen, was die beiden als Kritik an ihrem kleinen Liebling auffassen würden.
    Wütend stampfte Pippi mit einem Fuß ins Gras. »Ich will das Telefon sehen. Jetzt.«
    »Vergiss es.«
    Prompt verzerrte sich ihr Gesicht. O Scheiße, sie würde zu heulen anfangen. Wie er aus Erfahrung wusste, würde Molly beim leisesten Laut des Unmuts, der über die Lippen ihres Püppchens kam, total ausflippen. Wo zum Teufel steckte Annabelle? Er griff in seine Tasche und zog sein neuestes Handy hervor. »Während du es anschaust, halte ich es fest«, entschied er und kauerte sich an ihre Seite.
    »Nein.« Blitzschnell grapschte sie danach. »Ich will es halten.«
    Keine Sekunde lang würde er das Handy loslassen. So

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