Küss mich, wenn Du kannst
mit dem aufrichtigen Lächeln, das sie für Heath niemals erübrigte. »Du warst wirklich eine perfekte gute Fee.«
»Keine Ursache. Jede einzelne Minute habe ich genossen. Wie geht‘s den Zwillingen?«
»Die schmollen. Vor einer halben Stunde habe ich mit ihnen telefoniert. Sie sind sauer, weil sie die Party verpasst haben.«
»Das kann ich ihnen nicht verübeln. So ein wunderbares Fest...«
In diesem Moment läutete ein Handy. Automatisch griff Heath in seine Hosentasche. Sekundenlang vergaß er, dass er sein Telefon abgeschaltet hatte. Eine leere Hand tauchte auf. Was zum Teufel... ?
»Hi, Babe...« Molly sprach in ihr eigenes Handy. »Ja, wir haben überlebt, was wir weder dir noch Dan verdanken. Zum Glück ist dein tapferer Agent aufgekreuzt und hat uns gerettet... O ja, wirklich.«
Hektisch tastete er seine Taschen ab. Verdammt, wo war sein BlackBerry?
»Ich will mit Daddy reden!«, quietschte Pippi und griff nach Mollys Handy.
»Moment mal, Kevin, Pippi will hallo sagen.« Während Molly das Handy ans Ohr ihrer Tochter hielt, stürmte Heath nach hinten in den Garten. Zum Teufel! An einem einzigen Nachmittag konnte das kleine Biest unmöglich zwei Telefone gestohlen haben. Vermutlich war es aus seiner Tasche gefallen, als er mit der Piñata gekämpft hatte. Er spähte unter den Baum, ins Gras - überallhin, wo der BlackBerry liegen könnte. Ohne Erfolg. Sicher hatte Pippi in seine Tasche gegriffen, während er in die Knie gegangen war, um mit ihr zu reden.
»Vermisst du irgendwas?«, flötete Phoebe und trat an seine Seite. »Vielleicht dein Herz?«
»Meinen BlackBerry.«
»Den habe ich nicht gesehen. Wenn ich ihn finde, gebe ich dir sofort Bescheid.« Das klang aufrichtig. Trotzdem hegte er den Verdacht, falls sie den BlackBerry aufstöberte, würde sie ihn in den Swimmingpool werfen.
»Besten Dank«, entgegnete er.
Annabelle und Molly kehrten in den Garten zurück. Anscheinend war Pippi mit Hannah verschwunden.
»Jetzt bin ich todmüde«, gestand Molly. »Obwohl ich an die Gesellschaft von Kids gewöhnt bin. Arme Annabelle.«
»Um nichts auf der Welt hätte ich diese Party versäumen wollen.« Annabelle begann Pappteller einzusammeln, wobei sie Heath immer noch ignorierte.
»Lass nur.« Phoebe legte eine Hand auf ihren Arm. »Bald kommt meine Putzkolonne. Während die Leute arbeiten, will ich die Füße hochlegen und mich erholen. Ich habe noch gar nicht angefangen, den neuen Roman für den Buchclub zu lesen, und ich muss mich beeilen, weil ich den letzten noch nicht beendet habe.«
»Ziemlich mies, dieses Buch«, meinte Annabelle. »Keine Ahnung, wieso Krystal das aussuchen musste. Was hat sie sich bloß dabei gedacht?«
Heath spitzte die Ohren. Gehörten Annabelle und Phoebe dem gleichen Buchclub an? Welche interessanten Geheimnisse enthielt ihm seine Heiratsvermittlerin sonst noch vor?
Stöhnend streckte sich Molly. »Also, mir gefällt Sharons Idee, den Leuten Bucher zu geben, bevor wir in Klausur gehen. Letztes Jahr haben sie dauernd alte blöde Spiele aufgewärmt, wenn sie nicht gerade im See geschwommen sind. Das fand ich schrecklich langweilig.«
Unter Heaths Haut geriet jede einzelne Zelle in Alarmbereitschaft.
»Überlasst es bloß nicht Darnell, die Auswahl zu treffen«, mahnte Phoebe. »Im Augenblick ist er ganz versessen auf Márquez, und ich fürchte, die anderen Männer werden sich nicht sonderlich für ›Hundert Jahre Einsamkeit‹ begeistern.«
Da gab es nur einen einzigen Darnell, über den sie reden konnten - Darnell Pruitt, der frühere Offensive Tackle hei den Stars. Heaths Gedanken überschlugen sich. Bei welchem Buchclub war Annabelle Mitglied?
Noch wichtiger war die Frage, wie er das zu seinem Vorteil nutzen konnte?
10
Obwohl Phoebe erklärt hatte, die Mühe sei überflüssig, suchte Annabelle noch mehr Pappteller zusammen, denn sie wollte die gefürchtete Rückfahrt mit Heath möglichst lange hinauszögern. Phoebe zupfte ein bisschen rosa Glasur von der derangierten Märchenschlosstorte und schob sie in den Mund. »Seit Tagen freuen wir uns auf die Buchclubklausur im WindLake-Center, Dan und ich. Jeden erdenklichen Vorwand nutzen wir, um hinauszufahren. Molly ist wirklich fein raus, weil sie einen Mann geheiratet hat, der ein Ferienzentrum besitzt.«
»Da das Trainingslager bald anfängt, wird‘s für lange Zeit unser letzter Urlaub sein.« Molly wandte sich zu Annabelle. »Fast hätte ich‘s vergessen. Die Reservierung von einem unserer Cottages wurde
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