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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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würde sie ihn nie wiedersehen. Ich bin total entbehrlich, sagte sie sich. Nur eine weitere seiner Arbeitsbienen.
    Am Dienstag fand sie eine kühle Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. »Portia will mir am Donnerstagabend um halb acht jemanden vorstellen. Kommen Sie um acht mit einer ihrer Kandidatinnen ins Sienna‘s. Dann können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    Schließlich deponierte sie den Zorn dort, wo er hingehörte, auf ihre eigenen Schultern nämlich. Er trug keine Schuld an den erotischen Bildern, die durch ihre Fantasie geisterten, wenn sie nicht aufpasste. Für ihn war die Beziehung rein geschäftlich. Nur sie hatte sich private Emotionen gestattet, und wenn ihr das noch einmal passierte, würde sie die harten Konsequenzen verdienen.
    Bevor sie am Donnerstagabend das Sienna‘s aufsuchte, traf sie im Earwax ihren neuesten Kunden. Eine Verwandte von einer alten Freundin ihrer Großmutter hatte sie Ray Fiedler empfohlen. Am Vortag war er zu seinem ersten Date mit einem Mitglied des Loyola-University-Lehrkörpers gegangen, das sie bei ihren Streifzügen über den Campus getroffen hatte. Nun setzten sie sich an einen der Holztische im Earwax, die wie Zirkuswagenräder bemalt waren. »Klar, es war ein angenehmer Abend«, begann er. »Aber so, wie Carole aussieht nein, sie ist wirklich nicht mein Typ.«
    »Was meinen Sie?« Wohlweislich wandte Annabelle ihren Blick von den dünnen Strähnen ab, die er über seine hohe Stirn gekämmt hatte. Sie kannte die Erklärung, wollte jedoch, dass er sie aussprach.
    »Also, ich meine, sicher ist sie eine nette Frau, und ich konnte mit ihr lachen - die meisten Leute verstehen meine Witze nicht. Aber - ich lege großen Wert auf Fitness.«
    »Ich verstehe nicht...«
    »Nun, Carole ist ein bisschen übergewichtig.«
    Während sie an ihrem Cappuccino nippte, studierte sie lieber den rotgoldenen Holzdrachen an der Wand statt der überflüssigen zwanzig Pfund an Ray Fiedlers ehemaliger Taille.
    Er war nicht dumm. »Ja, ich weiß, ich bin kein Mr. Universum. Aber ich trainiere regelmäßig.«
    Nur mühsam widerstand sie dem Impuls, über den Tisch zu greifen und auf Rays Stirnglatze zu schlagen. Trotzdem, genau diese Herausforderung gefiel ihr am Job einer Heiratsvermittlerin. »Treffen Sie sich normalerweise mit schlanken Frauen?«
    »Natürlich müssen sie keine Schönheitsköniginnen sein. Aber bisher ging ich immer mit Frauen aus, die sehr hübsch aussahen.«
    Annabelle runzelte die Stirn und versuchte, nachdenklich zu wirken. »Jetzt bin ich ein bisschen verwirrt. Bei unserem ersten Gespräch gewann ich den Eindruck, Ihr letztes Rendezvous läge schon eine ganze Weile zurück.«
    »Ja, das stimmt, es ist nur...«
    Eine Zeit lang ließ sie ihn schmoren. Ein Junge mit multiplen Piercings spazierte, gefolgt von zweien jener typischen Vorstadt-Moms, die ihre Kids von einem Sportevent zum anderen kutschierten, am Tisch vorbei. »Bedeutet Ihnen das Gewichtsproblem tatsächlich so viel, Ray? Finden Sie Intelligenz und Persönlichkeit nicht wichtiger?«
    Verblüfft starrte er sie an, als hätte sie ihm eine Fangfrage gestellt. »Nun, ich hatte mir - was anderes vorgestellt.«
    Tun wir das nicht alle? Das Wochenende vom 4. Juli rückte näher. Annabelle hatte kein Date, keine Hoffnung auf ein Date und nur die Absicht, ihr Fitnesstraining wieder aufzunehmen und die Wind-Lake-Klausur aus ihren Gedanken zu verbannen. Ray spielte mit seinem Kaffeelöffel. Allmählich verflog ihr Groll gegen den neuen Klienten. Im Grunde war er ein anständiger Kerl, nur ahnungslos.
    »Vielleicht eignen Sie sich nicht für eine Liebesheirat. Aber ich werde Ihnen dasselbe sagen, was ich Carole gestern Abend erklärte, nachdem sie einige Bedenken geäußert hatte. Sie beide stammen aus ähnlichen Verhältnissen, und sie haben sich gern miteinander unterhalten. Nach meiner Meinung rechtfertigt das ein weiteres Rendezvous, obwohl Ihnen Caroles äußere Erscheinung missfällt. Zumindest könnten Sie eine gute Freundin gewinnen.«
    Bevor er das verstand, verstrichen mehrere Sekunden. »Bedenken? Was heißt das? Möchte sie mich nicht wiedersehen?«
    »Genauso wie Sie hat Carole gewisse Zweifel.«
    Ray berührte seinen Kopf. »Wegen meiner Haare, nicht wahr? Das ist alles, worum sich die Frauen kümmern. Sobald sie einen Mann sehen, dem die Haare ausfallen, wollen sie nichts mit ihm zu tun haben.«
    »Von schütterem Haar oder ein paar Pfunden zu viel lassen sie sich viel weniger beeinflussen, als

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