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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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storniert. Das kannst du dir mit Janine teilen. Ihr seid ja beide Singles. Oder wohnst du lieber in der Pension?«
    Annabelle dachte nach. Wenn sie auch noch nie auf dem Wind Lake Campground gewesen war, wusste sie, dass es dort eine viktorianische Frühstückspension und mehrere kleine Cottages gab. »Ich glaube, ich...«
    »Natürlich nimmt sie das Cottage«, fiel Heath ihr ins Wort. »Sieht so aus, als hätte sie noch gar nicht erwähnt, wer sie begleiten wird - nämlich ich. Das hat sie mir geradezu befohlen.«
    Annabelle fuhr herum und starrte ihn an, und Phoebes Finger versteinerte in der rosa Glasur. »Was - du kommst mit?«
    Wie hypnotisiert sah Annabelle einen kleinen Puls an seinem Hals pochen. Mit wenigen Worten könnte sie ihn bloßstellen. Aber er war ein Adrenalinjunkie, und er hatte den Würfel aufs Geratewohl hingeworfen. »Einer Wette konnte ich noch nie widerstehen«, betonte er. »Sie hat behauptet, ich würde niemals ein ganzes Wochenende ohne mein Handy verkraften.«
    »Nicht einmal ein Dinner«, murmelte Molly.
    »Nun erwarte ich von euch beiden eine Entschuldigung, nachdem ich euren Irrtum heute Nachmittag so eindrucksvoll bewiesen habe.«
    Sichtlich verblüfft drehten sich Molly und Phoebe zu Annabelle um. Ihr verletzter Stolz drängte sie, Heath zu bestrafen. Sofort. Für die kaltblütige Art, wie er sie gefeuert hatte, verdiente sie eine Entschädigung.
    Eine peinliche Pause entstand. Aufmerksam schaute er sie an, wartete, während der Puls an seinem Hals die Sekunden markierte, die verstrichen.
    Schließlich zwang sie sich zu einem Lächeln. »Diese Wette wird er verlieren, das weiß jeder außer ihm selber.«
    »Interessant.« Molly verkniff sich weitere Kommentare, obwohl sie ihr auf der Zunge lagen, das spürte Annabelle.
    Zwanzig Minuten später fuhr sie mit Heath in die City zurück. Die Stille im Auto war so eisig wie das rosa Tortendekor, aber nicht so süß. Mit den kleinen Mädchen war er besser zurechtgekommen, als sie angenommen hatte. Respektvoll hatte er Hannahs sorgenvolle Bedenken angehört, und Pippi vergötterte ihn. Annabelle hatte erstaunt beobachtet, wie oft er neben dem Kind in die Hocke gegangen war, um mit ihm zu plaudern.
    Endlich brach er das Schweigen. »Ich werde Sie wieder engagieren. Das hatte ich schon beschlossen, bevor ich von dieser Klausur erfuhr.«
    »Oh, ich glaube Ihnen aufs Wort.« Mit kühlem Sarkasmus versuchte sie, ihren Seelenschmerz zu übertünchen.
    »Wirklich, ich meine es ernst.«
    »Was immer Ihre Nachtruhe retten mag...«
    »Okay, Annabelle. Legen Sie los. Spucken Sie alles aus, was sich heute Nachmittag in Ihnen angestaut hat.«
    »Sein Herz darf man nur einer gleichgestellten Person ausschütten. Unbedeutende Untergebene von meiner Sorte schürzen die Lippen und küssen die sprichwörtliche Stelle.«
    »Sie sind aus der Reihe getanzt. Das wissen Sie. Mit Phoebe stehe ich immer noch auf Kriegsfuß. Eigentlich hatte ich gehofft, daran würde sich auf dieser Party was ändern.«
    »Und?«
    Heath schwenkte rasant auf die linke Fahrspur. »Soll ich auf die Wind-Lake-Klausur verzichten? Ich kann Molly morgen anrufen und sagen, es sei etwas dazwischengekommen. Wollen Sie das?«
    »Habe ich eine Wahl, wenn ich Sie als Klienten behalten will?«
    »Also gut, ich mach‘s Ihnen leichter. Ganz egal, wie Sie sich entscheiden - unser Vertrag gilt nach wie vor.«
    Von diesem Angebot ließ sie sich nicht beeindrucken. »Natürlich ahne ich, wie kooperativ Sie sich verhalten würden, wenn ich Sie nicht in Kevins Ferienzentrum mitnehme.«
    »Was verlangen Sie von mir?«
    »Ehrlichkeit. Schauen Sie mir in die Augen, und geben Sie‘s zu. Bevor diese Klausur erwähnt wurde, hatten Sie gar nicht vor, mich wieder anzuheuern.«
    »Ja, das stimmt.« Er schaute ihr nicht in die Augen. Aber er sagte wenigstens teilweise die Wahrheit. »Ich wollte Ihnen nicht verzeihen. Und wissen Sie, warum ich mich zu dieser unversöhnlichen Haltung entschloss? Weil ich ein grausamer Hurensohn bin.«
    »Wundervoll, Sie dürfen mich nach Wind Lake begleiten.«
    In den nächsten paar Tagen fühlte sich Annabelle lausig. Sie versuchte, ihrer Periode die Schuld an dieser miesen Laune zu geben. Aber sie beherrschte die Kunst der Selbsttäuschung nicht mehr so gut wie früher. Heaths kaltschnäuziges Benehmen hatte sie verletzt, enttäuscht und furchtbar wütend gemacht. Ein einziger Fehler und prompt wurde sie in die Wüste geschickt. Wäre es nicht ums Wind-Lake-Wochenende gegangen,

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