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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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besonders erfreulich fand. Oder sie flippte einfach nur aus, denn sie stemmte eine Hand in die Hüfte, ließ ihren Blick aufreizend über seinen Körper schweifen und säuselte verführerisch: »Ganz heiß - und scharf gewürzt...«
    Prompt starrte er in den V-Ausschnitt ihres Bademantels. »Ach ja, das hat Raoul mir schon erzählt.«
    Ohne ein weiteres Wort floh sie zur Treppe, und sein leises Gelächter begleitete sie bis nach oben.
    Sie ließ sich Zeit, während sie in ihre letzten sauberen Shorts schlüpfte. Dann streifte sie ein altes blaues Top mit einem Spitzeneinsatz an der Stelle, die hoffentlich als ein wohl gefülltes Dekolletee durchgehen würde, über den Kopf. Nur weil sie auf der Hut sein musste, bedeutete das keineswegs, dass sie nicht gut aussehen durfte. Sie stäubte ein bisschen Bronzepuder auf die Wangen, tupfte Lipgloss auf den Mund und fuhr mit einem grobzinkigen Kamm durch ihr feuchtes Haar. Inzwischen hatte es bereits die Form rebellischer Korkenzieherlocken angenommen, die ihr Gesicht wie gekräuselte Geschenkbänder einrahmten.
    Als sie ins Erdgeschoss zurückkehrte, saß Heath in ihrem Büro, die Füße auf dem Schreibtisch, ihren Telefonhörer unterm Kinn. Zuerst begutachtete er den Spitzeneinsatz über ihren Brüsten, dann die nackten Beine, und schließlich lächelte er. Er spielte wieder einmal mit ihr. Sie würde sich ganz sicher nicht gestatten, irgendwas hineinzugeheimnissen.
    »Ja, ich weiß, Rocco, aber sie hat nur zehn Finger. Wie viele Diamanten kann sie denn tragen?« Während er der Antwort am anderen Ende der Leitung lauschte, runzelte er die Stirn. »Hör besser auf die Leute, die sich um dich sorgen. Ich behaupte keineswegs, sie würde nur mit dir spielen. Trotzdem solltest du noch ein paar Monate abwarten, okay? Nächste Woche reden wir noch mal darüber.« Ärgerlich knallte er den Hörer auf die Gabel und nahm die Füße vom Tisch. »Verdammte Blutsaugerinnen! Sobald sie einen dieser Jungs sehen, fallen sie auf Teufel komm raus über ihn her.«
    »Meinen Sie dieselben Jungs, die in Hotelhallen rumhängen und mit dem Finger auf die Blutsaugerinnen zeigen? ›Du bist dran, dann du - und du ...‹ Zehn Minuten später erklären sie, warum sie kein Kondom benutzen.«
    »Nun ja, vielleicht gibt‘s so was.« Heath griff nach dem Bier, das er aus Annabelles Kühlschrank entwendet hatte. »Aber einige dieser Biester sind unglaublich. Auf dem Spielfeld sind die Kerle cool und hartgesotten. Aber sobald das Match vorbei ist, sieht‘s anders aus. Das gilt vor allem für die Jüngeren. Plötzlich tanzen all die schönen Frauen an und schwören ihnen ewige Liebe. Ehe die Jungs wissen, wie ihnen geschieht, verschenken sie Sportautos, Diamantringe zum einmonatigen Jubiläum. Von den Raffzähnen, die sich schwängern lassen und enorme Schweigegelder aus den armen Trotteln rauspressen, will ich gar nicht reden.«
    »Würde das ein Kondom nicht verhindern?« Annabelle nahm eine blaue Plastikkanne und ging zu Nanas Usambaraveilchen.
    »Weil diese Spieler jung und dumm sind, halten sie sich für unbesiegbar. Natürlich sind im Annabelle-Paradies alle Menschen lieb und nett. Aber auf dieser Welt laufen mehr habgierige Frauen herum, als Sie sich vorstellen können.«
    Annabelle hörte auf, die Blumen zu gießen, und starrte ihn an. »Hat eine dieser habgierigen Frauen auch in Ihre Taschen gegriffen? Versprühen Sie deshalb so viel Gift?«
    »Sobald ich genug verdient hatte, um als potenzielle Zielscheibe zu fungieren, nahm ich mich in Acht.«
    »Nur aus reiner Neugier... Haben Sie schon mal jemanden geliebt? Eine Frau«, fügte sie hastig hinzu, damit er nicht anfing, die Namen seiner Klienten aufzuzählen.
    »Während meines Jurastudiums war ich verlobt. Es hat nicht geklappt.«
    »Warum nicht?«
    »Das Herzeleid ist noch zu frisch, deshalb will ich mich nicht daran erinnern«, erwiderte er gedehnt.
    Stöhnend schnitt sie eine Grimasse, und er grinste. Dann läutete sein Handy. Als er sich meldete, merkte sie, dass er sich erstaunlich heimisch an ihrem Schreibtisch fühlte. Im Gegensatz zu ihr selber. Wie machte er das bloß? Aus unerfindlichen Gründen drückte er jedem Ort, an dem er sich gerade befand, seinen Stempel auf. Genauso gut könnte er sein Bein heben, wenn er ein Zimmer betrat.
    Nachdem sie die Usambaraveilchen gegossen hatte, ging sie in die Küche und räumte Nanas altersschwache Spülmaschine aus. Es läutete an der Tür. Ein paar Sekunden später erschien Heath mit einer

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