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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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es wäre jetzt wichtiger, sich auf Alexandra Thurgood zu konzentrieren? Ich fürchte, ihr Unfall hat die Zeit verkürzt, die dem Rat noch bleibt, um in der Sache mit der Entschleierung etwas zu unternehmen.«
    »Versuch nicht, mich damit abzulenken. Darum kümmert sich der Rat schon. Das habe ich dir bereits erklärt. Auf was du dich konzentrieren solltest, ist, darüber nachzudenken, ob du bereit bist, die Ehre deiner Familie aufs Spiel zu setzen, um dich mit einem Tier zu paaren.«
    Das nächste Geräusch, das Cassidy hörte, war das Freizeichen, das in ihrem Ohr dröhnte. Das und ihr Herz, das ungefähr drei Mal so schnell und dreißig Mal so laut schlug wie sonst.
    Paaren?
    Wieso hatte ihre Großmutter das Wort in den Mund nehmen müssen? Wieso hatte sie das Wort aufgebracht?
    Sie legte das Telefon auf die Basis und ließ sich mit einem kummervollen Stöhnen auf ihr Sofa fallen. In ihrem Magen drehte sich alles, und dass ihre Kehle unwillkürlich eng wurde, half ihr auch nicht dabei, zur Ruhe zu kommen. Sowie das Wort »paaren« einmal im Raum stand, ließ sie es nicht mehr los.
    Dabei war es gar nicht so, dass es ihr nur ums Paaren ging. Es ging hier um zwei ungebundene Erwachsene, die zufällig total aufeinander abfuhren und auf unbestimmte Zeit eine auf gegenseitigem Wohlgefallen beruhende Beziehung eingegangen waren – eine Beziehung, die Spaß machen und sexy und ungezwungen sein sollte – nichts, was von Bedenken geprägt war oder das ganze Leben auf den Kopf stellte und auf immer und ewig bestand.
    Sie mochte zwar nicht darüber Bescheid wissen, wie Wölfe bei der Paarung vorgingen, aber sie konnte sich vorstellen, dass dies ohne viel Federlesens und mit großer Intensität geschah – so, wie Wölfe eben waren. Es gehörte auch Dominanz dazu, und Unterwerfung, denn das Männchen meldete seinen Anspruch auf das Weibchen auf die schlichte, brutale Weise an, wie sie Wölfen eben zu eigen war. Emotional und körperlich würde ihr das allerhand abverlangen, und ein Zurück gäbe es danach auch nicht mehr. Schließlich ließen sich Werwölfe ausschließlich von ihren Instinkten leiten, und sie hatte keinen Grund zu der Annahme, dass das auf ihr Liebesleben nicht zutreffen sollte.
    Fast wünschte sie sich, sie hätte den Wölfen, die sie über die Jahre kennengelernt hatte, gelegentlich einmal ein paar sehr persönliche Fragen gestellt. Damit würde sie heute mehr in der Hand haben als bloße Spekulation; allerdings sagten ihre Instinkte ihr, dass sie mit Quinn ganz so verkehrt nun auch wieder nicht liegen konnte.
    Der gesamte Vorgang stand in deutlichem Kontrast zu dem traditionellen Paarungsverhalten der Fuchsfrauen; bei ihnen ging es dabei eher zu wie bei den Menschen. Eine Fuchsfrau traf einen männlichen Menschen, der ihr gefiel; sie gingen zusammen aus; sie lernten einander näher kennen, und wenn er nicht ausflippte und davonrannte, sobald sie ihm verriet, was es mit ihr auf sich hatte, würden sie sich dann auch paaren und Kinder in die Welt setzen, von denen einige Fuchsfrauen und andere normale Menschenbabys würden. Das ging alles sehr ruhig und gesittet vor sich – hätte Adele Berry sich je etwas anderes gefallen lassen? – und fußte auf einer Grundlage aus gegenseitigem Respekt für den Partner und auf starker Zuneigung zu ihm oder zu ihr.
    Und das würde auch bei ihr reibungslos so funktionieren, hatte Cassidy sich stets gesagt. Eines schönen Tages. Noch war sie nicht ganz so weit, sich zu paaren, aber sie würde sich dem nicht verweigern, und sei es nur, um pflichtbewusst ihren Beitrag dazu zu leisten, eine im Schwinden begriffene Rasse zu erhalten. Aber dennoch war der Tag ihrer Paarung in ihrem Kopf immer noch ein ganzes Lebensalter entfernt gewesen, etwas, das auf sie zukäme, sobald sie ihr Leben im Griff hatte, sozusagen alles in trockenen Tüchern war und sie einen netten, harmlosen Menschenmann kennengelernt hatte, von dem es ihr nichts ausmachen würde, ihn ein paar Jahrzehnte lang jeden Morgen über den Frühstückstisch hinweg anzusehen. Sie hatte nie geplant, dass mehr daraus werden sollte als eine Zweckgemeinschaft, in deren Mittelpunkt Zweisamkeit und Kinderkriegen standen. Ja, sie wollte es ruhig und zivilisiert , denn die Alternative hatte mit Lust zu tun und mit Leidenschaft und mit Begierde. Und mit Liebe. Und das schreckte sie ab, machte ihr Angst.
    Liebe. Das Wort brachte ihren Bauch schon wieder in Wallung.
    Cassidy war sich nicht ganz sicher, ob sie sich verlieben

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