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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Verlierer sein.«
    Hinter den nichtssagenden Augen der anderen Frau tat sich etwas.
    »Selbstverständlich respektieren wir den Ratsvorsitzenden. Jedoch haben wir nicht das Gefühl, dass ein solcher Respekt es erfordert, dass wir uns von allen wichtigen Diskussionsthemen zurückziehen. Die Stimme eines jeden Ratsmitglieds zählt und sollte gehört werden.«
    Cassidy hätte wetten mögen, dass Gretel diesen Satz stundenlang eingeübt hatte.
    »Zweifelsohne. Aber das ergibt immer noch keine Erklärung, weswegen dein Boss mir seit zwei Tage dauernd im Nacken sitzt.«
    Die Hände der Blondine blieben artig gefaltet auf dem Tisch vor ihr liegen.
    »Im Nacken sitzen? Das ist wohl ein bisschen übertrieben, findest du nicht?«
    »Nicht unbedingt. Er hat versucht, bei mir zu Hause, bei meiner Großmutter und nun in einem öffentlichen Café, von dem bekannt ist, dass ich hier verkehre, Kontakt mit mir aufzunehmen. Er hat mir mehr als nur eine Nachricht hinterlassen, und nun hat er auch noch jemanden losgeschickt, um mich zu piesacken, weil ich nicht rasch genug auf seinen Wunsch nach einem Zusammentreffen eingegangen bin. Das würde ich schon als ›im Nacken sitzen‹ bezeichnen. Das Einzige, was er noch nicht getan hat, ist, mir eine tote Katze in den Briefkasten zu stopfen.«
    »Das ließe sich ebenfalls einrichten.«
    »Nein, vielen Dank.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Keine von den Maßnahmen, gegen die du dich so vehement zur Wehr setzt, wäre erforderlich gewesen, wenn du einfach darauf eingegangen wärest, dich mit Mr. Leonard zu treffen, wie es sein Wunsch gewesen ist.«
    Nun schossen beide Augenbrauen Cassidys in die Höhe.
    »Ich habe mich nie geweigert, mit ihm zusammenzutreffen. Ich habe ihm nur gesagt, dass der Zeitpunkt, zu dem er dies verlangte, mir nicht passte. Es ist nicht meine Schuld, dass er ein verwöhnter kleiner Vamp ist, der meint, dass es ihm nicht zuzumuten wäre, sich eine angemessene Zeit lang in Geduld zu fassen.«
    »Du hast ihm aber auch keinen alternativen Zeitpunkt für ein Treffen angeboten.«
    »Dazu hat er mir ja noch gar keine Möglichkeit gelassen. Ich habe ihm angeboten, ihn heute zurückzurufen, und das werde ich auch tun. Nur ist es nicht gerade so, dass ich den ganzen Tag lang dem Müßiggang fröne.«
    Gretel machte allerhand Aufhebens darum, sich im Coffeeshop umzusehen und dann ihren Blick auf das Mobiltelefon zu heften, das neben Cassidys Becher auf dem Tisch lag.
    »Ich sehe im Augenblick nichts, was dich an einem Anruf hindern könnte. Und es ist auch nicht zu übersehen, dass du durchaus Zugang zu neuzeitlichen Methoden der Kommunikation hast.«
    Dieser hochnäsige Ton würde dem weiblichen Lakaien des Vampirs keine Pluspunkte eintragen.
    »Zufällig bin ich soeben mit meiner Arbeit beschäftigt. Ich bin Dozentin. Ich halte Seminare ab, und dann korrigiere ich Arbeitsmappen. Wenn ich damit fertig bin, habe ich Zeit für unwichtige Nebensachen – etwa, Anrufe irgendwelcher Blutsauger zu beantworten, die sich selber viel zu wichtig nehmen. Und außerdem – sollte dein Boss nicht jetzt gerade sein Schläfchen halten?«
    »Richtig. Das tut er.«
    »Ja, was willst du denn dann von mir?«
    Cassidy hoffte, durch ihren Tonfall deutlich gemacht zu haben, dass die Frau sie in den Wahnsinn trieb, doch wenn darüber immer noch Zweifel bestand, konnte sie durchaus auch noch deutlicher werden. Indem sie zum Beispiel dieser Blondine ihr dämliches Haar ausriss.
    »Wenn der Knabe bis Sonnenuntergang nicht einmal einen einzigen Satz zustande bringen wird, warum zum Teufel verfolgst du mich dann bis hierher?«
    »Abgesehen davon, dass es mir Spaß macht?«
    Gretel versuchte es mit einem Lächeln.
    »Ich habe meine Anweisungen. Ich bin autorisiert, sämtliche Verabredungen für Mr. Leonard zu treffen. Da du dich außerstande gesehen hast, einen Termin mit ihm zu vereinbaren, hielten wir es für besser, wenn du dich mit mir triffst.«
    Sie griff in die Innentasche ihres Blazers, zog einen schmalen elektronischen Organizer hervor, tippte mit dem Stift ein paar Mal auf den Bildschirm und sah Cassidy erwartungsvoll an.
    »Wie sieht es denn heute Abend bei dir aus? So gegen neun?«

21
    Die ganze Welt hatte sich gegen sie verschworen. Cassidy hatte es schon immer geahnt.
    Es befand sich kein Werwolf in ihrem Apartment, als sie nach Hause kam; auf ihrem Anrufbeantworter waren vier Nachrichten von Freunden aufgelaufen, die sie während der letzten paar Tage vollkommen vernachlässigt hatte,

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