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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Proletenverwandte aus East Bumbleford.
    Ausgerechnet ich.
    »Miss Poe, vielen Dank, dass Sie sich zu uns gesellen.«
    Der Mann mit dem dunklen Teint und der magischen Anziehungskraft ließ ein Lächeln in ihre Richtung aufblitzen und wies mit einer Geste auf zwei freie Stühle.
    »Ihre Großmutter hat in den höchsten Tönen von Ihnen gesprochen, und das gab mir das Gefühl, der Rat könne heute Abend von Ihrem Wissen sowohl als Dozentin der Anthropologie als auch als Mitglied einer sehr einflussreichen Sippe nur profitieren.«
    »Äh … ja, schönen Dank auch.«
    Gleich die passenden Worte zu finden war schon immer ihre starke Seite gewesen.
    Sie stand etwas unbeholfen da, während ein anonymer Lakai auch ihr einen Stuhl zurechtrückte, auf dem sie so schnell wie möglich Platz nahm. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich so ganz gefangen hatte, denn sie musste zunächst einmal die Augen schließen und ein paarmal tief durchatmen, ehe sie sich den forschenden Blicken der in diesem Raum anwesenden ungefähr zwanzig mächtigsten Anderen der Welt gewachsen fühlte.
    Ein paar verhaltene o m mani padme hum und ein stilles Gebet später atmete Cassidy tief aus und hob den Kopf – nur um sich quer über den Tisch hinweg in die whiskeybraunen Augen eines sehr selbstzufrieden wirkenden Wolfes starrend vorzufinden.
    Welchem strafenden Gott bin ich bloß jüngst in die Quere gekommen? Und kann ich ihn durch ein menschliches Blutopfer besänftigen? Würde das seinen unheilbringenden Zorn stillen?
    Cassidy gelang es nur mit Mühe, das Verlangen zu unterdrücken, ihren Kopf auf die Tischplatte zu legen und mit der Stirn auf den Tisch zu hämmern. In diesem Augenblick verspürte sie keinen dringenderen Wunsch, als sich das Haar mit einem der Kerzenleuchter in Brand zu setzen. Sie vermochte damit ja wohl kaum mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als ihre Großmutter das bereits für sie getan hatte, was also hatte sie zu verlieren?
    Abgesehen von diesem lähmenden Gefühl, dem Verderben geweiht zu sein natürlich – und dem Zwang, ständig in die Augen dieses Fremden schauen zu müssen, mit dem sie auf dem Dach um ein Haar kopuliert hätte und wobei jeden Moment irgendwer sie hätte überraschen können. Sie spürte seinen Blick auf sich wie eine körperliche Berührung und musste sich gegen eine Gänsehaut zur Wehr setzen. Dem Mann brauchte man nicht erst schöne Augen zu machen.
    »Nun, da wir alle versammelt sind, möchte ich gerne beginnen.«
    Rafael De Santos erlöste sie aus ihrem elenden Zustand, indem er sich von seinem Stuhl erhob und einen Blick in die Runde vor sich warf. Ihm gehörte die Aufmerksamkeit des Rates so selbstverständlich wie auch die Aufmerksamkeit eines jeden weiblichen Wesens, mit dem Cassidy ihn je zusammen in einem Raum gesehen hatte. Seine Ehefrau musste entweder eine Heilige oder ein Playboybunny sein. Oder vielleicht auch beides – sie musste daran denken, wie sie einmal einen Blick auf die kurvenreiche Blondine erhascht hatte, als diese zufällig am Haus ihrer Großmutter vorbeikam, als Cassidy gerade auf dem Wege zu einer ihrer Vorlesungen aus der Tür trat.
    »Zunächst wollen wir unsere Gäste aus Übersee willkommen heißen«, fuhr De Santos fort und wandte sich einigen anwesenden Personen zu, die Cassidy unbekannt waren – darunter auch der Canis lupus, dessen Namen sie bisher noch nicht in Erfahrung hatte bringen können.
    »Mademoiselle Mireille Chaleur aus Frankreich. Herr Martin Geist aus Deutschland. Senor Cristos Allavero aus Spanien.«
    Jeder der angesprochenen Delegierten nickte der Versammlung zu, während Cassidy versuchte, sich die Namen zu merken, wodurch sie sich davon ablenkte, den Wolf auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches anzustarren.
    Die Französin war einfach. Sie war nicht nur die einzige Frau, die De Santos mit Namen vorstellte, sondern darüber hinaus auch noch groß, brünett und schlichtweg eine Wucht mit ihrer blassen Porzellanhaut und dem in die Ferne schweifenden Blick in ihren Augen; sie erinnerte Cassidy ein wenig an Cyd Charisse, die Tänzerin in all den Musicals der Fünfzigerjahre, nur war jene Mireille Chaleur eben zehn Mal so umwerfend.
    Auch die Männer machten es Cassidy leicht; sie spielten mit, indem sie ihre jeweilige Volkszugehörigkeit erkennen und sich damit voneinander unterscheiden ließen. Martin Geist sah aus wie ein arischer Vorzeigeknabe, blond, schlank und von tadelloser aufrechter Haltung, während Cristos Allavero ein

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