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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Empfangskomitees, das er sich vor ein paar Minuten zur Brust genommen hatte, ihn nicht besonders mochte, als er darauf bestand, dass die erst für den nächsten Abend vorgesehene Versammlung nicht eine einzige Stunde Aufschub mehr duldete. Der Wechselbalg, an dessen Namen Quinn sich nicht erinnern konnte, hatte gute drei Minuten lang argumentiert, bis Quinn ihm drohte, ihm die Eingeweide genau an der Stelle herauszureißen, an der seine Flügel hätten sitzen sollen. Wechselbälger, die übrig gebliebenen Abkommen von Menschen und Feen, nachdem die Feen der Welt der Menschen vor Millennien von Jahren den Rücken gekehrt hatten, hatten eigentlich nie wirklich Flügel, aber dieser hier kapierte sofort, worauf Quinn anspielte. Es hatte ihn überzeugt, dass Quinns Nachricht für den Vorsitzenden des Rates dringend sei, und Rafael De Santos war ebenfalls darauf eingegangen. Sowie er den Wechselbalg angehört hatte, hatte er den Beginn der Sitzung um einen Tag vorgezogen – auf sofort, um es genau zu sagen.
    Quinn wäre nur zu gerne nicht derjenige gewesen, der das alles ausgelöst hatte. Denn schließlich lebten die Iren doch unter dem Zeichen des Kleeblatts.
    Er hatte nicht mehr eine solche Spannung in einem Raum verspürt, seit er daheim einen Friedensschluss zwischen seinem Rudel und dem Prinzen des ortsansässigen Clans der Deerskin ausgehandelt hatte. Der ganze Schlamassel hatte damals angefangen, als die Geliebte des Prinzen sich mitten in einer Vollmondnacht in ihrer Erscheinungsform als Reh zu weit auf das Jagdgebiet von Quinns Rudel vorgewagt hatte und aufgefressen worden war. Als gutmütige, ferne Verwandte einer ausgestorbenen Rasse benutzten die Deerskin die Häute ihrer magischen Hirschvorfahren, um ihre Erscheinung zu verändern, aber die hellsten Köpfe waren sie nicht gerade.
    Wenn Quinn seinerzeit geglaubt hatte, es hätte sich um eine verfahrene Situation gehandelt, musste er sich nun sagen, dass man es höchstens als eine Aufwärmübung für diesen Abend hätte bezeichnen können. Das Gebot der Stunde lautete nun, sich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was heute Abend auf der Tagesordnung stand, auf jeden Erfahrungsaustausch mit seinen Gastgebern zu verzichten und sich erst recht nicht von appetitlichen, jungen, nach Honeysuckle duftenden Füchsinnen ablenken zu lassen.
    Zum Teufel, das hatte er nun davon, dass er versuchte, an etwas Angenehmeres zu denken als an die verschwundene Geliebte eines Vampirs, die vermutlich in diesem Augenblick gerade zu Tode gefoltert wurde. Er holte tief Luft, verbannte den noch sehr wohl in seiner Erinnerung präsenten weiblichen Duft von süßen Blumen aus seinen Gedanken und sah sich stattdessen im Raum um.
    Als die Angestellten des Vircolac-Clubs sie vor Beginn der Versammlung in den Keller und durch ein Gewirr von mittels Kerzenlicht erhellten Tunneln mit gewölbten Decken geführt hatten, war er beinahe auf die Idee gekommen, das alles wäre ein etwas übertriebener Scherz, den man sich mit ihm, dem neu in der Stadt eingetroffenen Wolf, erlauben wollte. Hielt der Rat von Manhattan tatsächlich in dieser Gruselhöhle Versammlungen ab, oder würde ihn gleich jemand als Bela Lugosi verkleidet aus irgendeinem dunklen Winkel heraus zum Ergötzen aller anspringen?
    Nein, es war ihnen vollkommen ernst damit. Sie führten ihn durch die Kulisse eines billigen Horrorschockers in die unterirdische Steinkammer mit Kaminfeuer, dunklen alten Mahagonimöbeln und reich verziertem Leder. Als er sich geräuschvoll in einen der gewaltigen Sessel fallen ließ, hörte er Ricardo Montalbans Stimme.
    »Ich wünschte beinahe, jemand könnte sich zu einem Lächeln durchringen. Das hier erinnert mich für meinen Geschmack zu sehr an eine Grabkammer.«
    Richard, der zur Rechten Quinns Platz genommen hatte, beugte sich zu ihm hinüber und grummelte mit finsterer Miene:
    »Ich bezweifle, dass wir im weiteren Verlauf des Abends viel zu lachen bekommen.«
    »Ich versuche, gar nicht erst daran zu denken.«
    »Hör mir gut zu. Diese amerikanischen Anderen sind beinahe so engstirnig wie ihre menschlichen Landsleute. Die Neuigkeiten, mit denen wir hergekommen sind, hätten ihnen so oder so nicht gefallen – von den zusätzlichen Verwicklungen heute Abend ganz zu schweigen.«
    Quinn hätte seinem Freund nur zu gerne beigepflichtet – vor allem, da ihm diese jüngste Entwicklung selber alles andere als behagte – aber er wollte sich nicht mit Vorurteilen belasten.
    »Nach allem, was ich

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