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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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ein.
    »Dann begannen die Menschen sich auszubreiten, wurden immer zahlreicher und mächtiger, bis sie uns gegenüber in der Überzahl waren und es Zehntausende von ihnen gab für jeden Einzelnen von uns. Die Beautiful People zogen sich nach Faerie zurück, und die Fellträger gingen dazu über, sich mehr wie die Menschen zu bewegen und die Unterschiede zwischen ihnen und den Menschen in den Schatten zu verbergen. Zauberei wurde zu etwas, das man geheim hielt, damit die Scheu der Menschen davor nicht zu Argwohn oder zu Hass oder zu noch Schlimmerem wurde. Die unsrigen begannen, sich im Verborgenen aufzuhalten; sie lebten zwar noch neben den Menschen, gestatteten ihnen aber keinen wahren Einblick mehr in das Wissen unserer Gemeinschaft. Wir fanden Eingang in ihre Märchen und Legenden, ihre Gespenstergeschichten und ihre Albträume.«
    Das alles war für Cassidy nichts Neues – wie vermutlich für jeden im Raum –, doch der Wolf hatte sämtliche Anwesenden trotzdem längst in seinen Bann gezogen.
    »Und nun verändert sich die Welt um uns herum ein weiteres Mal. Die Menschen bringen mehr über ihre Umwelt in Erfahrung, fangen an, die Existenz von Dingen zu akzeptieren, die sie vorher vielleicht als Aberglauben abgetan hatten. Doch ebendiese Veränderung bedeutet eine neue Gefahr für unsereins.«
    Quinn warf jedem einzelnen Delegierten einen Blick zu, ehe er fortfuhr: »Wir haben immer gewusst, dass wir uns durch die naturgegebene Art und Weise unseres Daseins dem Bestreben der Menschen, uns zu vernichten, in besonderem Maß aussetzen. Jahrhundertelang haben wir in Frieden unter ihnen leben können, weil wir unsere Kräfte und unsere Anzahl für sie unsichtbar gemacht haben. Die Gefahr unseres Untergangs beruhte stets darin, dass es eines Tages irgendeinem Fanatiker gelingen könnte, genügend schlagkräftige Beweise für unsere Existenz zu finden, um den Schleier unseres Geheimnisses wegzureißen und uns einer noch nie gekannten, tödlichen Welle der Verfolgung auszusetzen.«
    Cassidy merkte, wie sich im Saal Unruhe breitmachte, und das konnte sie wahrlich niemandem verdenken. Falls diese Rede zu dem Schluss führte, den sie erwartete, könnte es chaotisch werden, und zwar ziemlich bald.
    »Wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen, dass uns eine Veränderung droht, ob wir uns nun darauf einstellen wollen oder nicht.«
    Quinn senkte den ernsten Blick aus seinen whiskeyfarbenen Augen auf De Santos und sagte mit Nachdruck:
    »Die Gefahr lässt sich leider nicht mehr von der Hand weisen, denn uns hat gerade erst vor wenigen Stunden eine Nachricht erreicht, die bedeutet, dass besagte Veränderung uns nun unmittelbar bevorsteht und wir keine andere Chance haben, als uns ihr zu stellen.«
    Das Gemurmel im Saal wurde immer lauter, bis De Santos scharrend mit seinem Stuhl vorrückte und die Hand hob, damit Ruhe einkehrte.
    »Während die meisten von uns zu stark sind, um denen, die uns hassen, zur Beute zu werden«, fuhr Quinn fort, »kann man dies von unseren wenigen und sorgfältig auserwählten menschlichen Gefährten leider nicht behaupten, und dabei besitzen viele von ihnen ebenso viel Wissen um unsere Existenz wie wir selber. Und nun ist eine jener Gefährtinnen entführt worden.«
    In diesem Augenblick hielt Cassidy bereits die Luft an, aber die nächsten Worte, die Quinn sprach, würde sie nie vergessen.
    »Ysabel Mirenow, die menschliche Begleiterin des Vampirs Gregor Kasminikov, ist von einer Organisation gekidnappt worden, die sich Licht der Wahrheit nennt, und wenn ich und meine Mitreisenden uns nicht täuschen, hat man vor, von ihr Auskünfte zu erpressen, mit Hilfe derer wir binnen weniger Tage vor aller Welt enttarnt sein würden. Deswegen hat meine Delegation Sie zusammengerufen, um den Vorschlag zu unterbreiten, dass wir ihnen zuvorkommen und uns auf unsere Weise offenbaren, ehe es zu spät ist.«
    Die Spannung im Raum machte sich in aufgebrachten Stimmen Luft. Von allen Seiten des Raumes brachten die Anderen ihre Fassungslosigkeit und ihre Erregtheit zum Ausdruck. Quinns Eröffnung hatte sie völlig unvorbereitet getroffen, und nun waren sie vollkommen verunsichert. Wer wollte es ihnen verdenken? Quinn hatte sie aufrütteln wollen ; nach dem, was Richard und er selber erst vor weniger als einer Stunde erfahren hatten, wollte er, dass ihnen die Knie schlotterten.
    »Ruhe bitte«, mahnte De Santos, aber die Versammlung reagierte mit einer weiteren Woge des Raunens und Flüsterns, ehe man endlich auf den

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