Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
Frau, die unweigerlich mit den Hüften wackelte, wenn sie sich bewegte, und erinnerte irgendwie an Marilyn Monroe – nicht, was ihre Gesichtszüge betraf, sondern vielmehr durch ihren Sexappeal, der jedem Mann ins Mark drang. Die lächelnden roten Lippen und das blonde Haar taten das ihrige dazu, und dabei sah sie auch nicht aus, als wäre sie auf den Kopf gefallen. Da musste ja jeder Mann einfach zweimal hinschauen.
Bis er ihren Ehemann fauchen hörte. Spätestens dann würde er das auf dem Wagen mitgebrachte Frühstück in ähnlicher Weise appetitanregend finden, so, wie es Quinn, Richard und Cristos jetzt taten.
»Setz dich, Simba«, sagte die Frau, nahm die Hand ihres Mannes und stieß mit der Hüfte gegen die Tischkante.
»Lass den Jungs doch ihren Spaß. Ich weiß, was an mir dran ist.«
Dabei grinste sie keck, was nur allzu gut zu ihr passte und worauf De Santos mit einem grollenden Schnurren reagierte.
»Ich auch.«
Sie lachte nur.
»Merkst du nicht, in was für eine peinliche Lage du deine Gäste bringst?«
Cristos grinste verwegen, griff nach der freien Hand der Blondine und führte ihre Finger zu einem galanten Kuss an seinen Mund.
»Keineswegs, Se ñ ora. Machen Sie ruhig so weiter.«
»Nein, Sie sind jetzt nicht an der Reihe.«
Sie schüttelte den Kopf und wandte ihre umwerfend babyblauen Augen Quinn zu.
»Ich möchte darüber sprechen, was Mr. Torfrauch und Kleeblatt soeben zu sagen hatte.«
De Santos’ Mundwinkel zuckten.
»Meine Herren, erlauben Sie mir, Ihnen meine Gattin Tess vorzustellen. Sweetheart, das sind Richard Maccus und Cristos Allavero. Und Mr. Torfrauch und Kleeblatt hört neuerdings auch auf den Namen Sullivan Quinn.«
»Richtig.«
Tess De Santos hockte sich auf die Sofalehne neben ihrem Mann und lehnte sich mit lässiger Intimität gegen seine Schulter.
»So, Sullivan , was war das jetzt mit Hexen und Glitzerstaub?«
Irgendwie konnte Quinn sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihre in die Höhe gezogene Braue kein gutes Zeichen war. Er räusperte sich verlegen.
»Das … das habe ich nur so dahingesagt, Mrs. … Tess .«
»Für dich immer noch Mrs. De Santos. Und für mich hat sich das nicht so angehört.«
Ihr Mann gab etwas von sich, was sich verdächtig nach einem Kichern anhörte, aber seine Frau ignorierte ihn.
»Es klang so, als würdest du glauben, dass Magie immer mit Gesang und Weihrauchduft und funkensprühenden kleinen Zauberstäben zu tun hat.«
»Ich kann mich nicht erinnern, das so gesagt zu haben …«
»Das brauchtest du auch gar nicht. Ich weiß, was du gedacht hast.«
Tatsächlich. Quinn zuckte zusammen. Sie war immerhin eine Hexe, ermahnte er sich.
De Santos brach in ein solches Gelächter aus, dass er beinahe vom Sofa gefallen wäre. Seine Frau nahm ihm gerade noch rechtzeitig den Kaffeebecher aus der Hand, ehe er ihn auf dem Boden zerschellen ließ.
»Das habe ich nicht wörtlich gemeint«, sagte sie.
»Aber ich weiß genau, was im Kopf eines durchschnittlichen Mannes vorgeht. Ich will gar nicht näher darauf eingehen. Was ich jedoch gemeint habe, ist, dass du die gleiche verkehrte Vorstellung von Magie hast wie der Rest der Welt. Zauberei ist nichts als die konzentrierte Anwendung des Willens auf materielle Dinge. Schlicht ausgedrückt ist es, wie ganz, ganz fest an etwas zu denken.«
Ihr Mann lächelte ihr wohlwollend zu und legte ihr die Hand auf den Hintern.
»Die physische Manifestation magischer Energie wird nur sichtbar, wenn die Intensität des Betrachters so stark ist, dass große Mengen von Hitze erzeugt werden.«
Tess schlug die Beine übereinander und schien sich an die Hand ihres Mannes zu schmiegen.
»Das ist alles, was es mit den blauen Lichtstrahlen, von denen man sagt, dass sie Zauberinnen aus den Fingern schießen, auf sich hat.«
»Schon recht, aber würde nicht die Verwandlung von einer physischen Erscheinungsform in eine andere mindestens ebenso viel Intensität erfordern wie … ich weiß nicht … wie Sie im Dunkeln zum Glühen zu bringen?«
Sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
»Magie ist etwas, das immer weniger Intensität erfordert, je öfter man sie auf dasselbe Ziel anwendet. Was ich sagen will – wenn ich jeden Tag den Küchentresen putze, kostet mich das eine Menge weniger Zeit und Energie, als wenn ich es nur einmal im Jahr täte, stimmt’s? Also sieht jemand, der, sagen wir mal, seit zwanzig Jahren oder mehr zwischen Fuchs und Mensch wechselt, diese Veränderung wahrscheinlich längst
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