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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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der ältere Quinn einen tiefen Sinn für die Traditionen und seinen Stammbaum besaß. Declan Quinn hatte den Titel des Verhandlungsführers seines Rudels wie seine Väter und Urväter vor ihm innegehabt – das ließ sich so weit zurückverfolgen, wie die Überlieferungen reichten. Und er hatte diesen Titel an seinen Sohn weitergereicht und erwartete, dass dieser ihn eines Tages seinem Sohn übergeben würde. Aber nirgendwo in dieser Familiengeschichte hatte Quinn je vom Auftreten einer Fuchsfrau gehört. Sein Vater ging einfach davon aus, dass sein Sohn sich eines Tages mit einer Wölfin paaren würde, wie sämtliche männlichen Quinns es seit jeher getan hatten, und einen Wolfssohn zeugen würde, damit die Quinns auch den nächsten Verhandlungsführer des Black Glen-Clans stellen konnten. Und so hatte Quinn selber sich das bis vor ein paar Minuten auch noch gedacht.
    Nichts in der Gemeinschaft der Wölfe besaß einen höheren Stellenwert als Welpen. Welpen repräsentierten die Zukunft ihrer Rasse, einen weiteren Ast im Stammbaum, eine weitere Generation, der die Menschen noch nicht den Garaus hatten machen können, und deren weiche Felltatzen in geschmeidigem Sprung über den im Verschwinden begriffenen Waldboden der Erde fliegen würden. Das bedeutete eine weitere Chance, diese Wälder – oder was davon noch übrig war – vor dem zerstörerischen Zugriff der Menschen zu bewahren, und diese Jungen würden die Tradition fortsetzen, indem sie ihre Stimmen zum Mond erhoben, um die altehrwürdigen Lieder ihrer Rasse zu heulen.
    Welpen bedeuteten Leben, aber um Welpen zu bekommen, benötigte ein Mann eine Partnerin. Und einem kosmischen Schicksal folgend schien er Cassidy Poe als seine Partnerin auserwählt zu haben – auch wenn man hier, was die Begleitumstände betraf, wohl eher von einer grotesken Fügung dieses Schicksals reden musste.
    Quinn ging zurück ins Wohnzimmer seiner Suite und lief, die Hände in den Taschen vergraben und die Stirn in tiefe Runzeln gefurcht, wieder vor der Fensterfläche auf und ab.
    Wie viel Bedeutung maß er der Tatsache bei, dass Cassidy nicht zu seinem Rudel gehörte? Nicht allzu viel, sagte er sich bei näherem Nachdenken. Zwar musste er zugeben, dass es alles einfacher machen würde, wenn er sich mit einer Wölfin paarte. Es würde niemand Zweifel hegen, es würden keine Fragen gestellt, keine Erklärungen verlangt werden. Er würde ein ruhiges, gesetztes Leben führen und sich nie den Kopf darüber zerbrechen müssen, was für Abkömmlinge aus der Verbindung der DNA eines Wolfes und einer Füchsin entstehen würden – eine Mischung aus beidem? Bei einer Paarung mit einer Wölfin würde ihm niemand hinterher klug dreinreden.
    Doch wenn das alles bedeutete, dass er Cassidy Poe haben konnte, wollte er gerne auf ein paar Fragen Rede und Antwort stehen. Es schien ihm ein vergleichsweise geringer Preis, den er dafür zahlen musste.
    Er blieb vor dem Fenster stehen und schaute auf die Stadt unter sich hinunter. Die Erkenntnis, warum er sich so zu Cassidy hingezogen fühlte, brachte ihn gleichzeitig aus der Fassung und beruhigte ihn und erregte ihn auch wiederum. Dies bedeutete einen ganz neuen Lebensabschnitt für ihn, einen Lebensabschnitt, von dem er unumwunden zugab, dass er sich von ihm möglichst viel Zeit erhoffte, die er nackt mit seiner Fuchsgespielin verbringen würde.
    Und dieser Gedanke führte ihn wieder zur Wurzel seines derzeitigen Problems zurück. Wie um alles in der Welt sollte er sich besagter Füchsin auch nur auf zwanzig Fuß nähern, wenn er sie bei ihrer letzten Begegnung quasi aus ihren Kleidern gezwungen hatte, sie auf einem Flachdach herumgejagt und sie um Haaresbreite auf dem kalten, harten Boden von jemandes Gewächshaus gevögelt hätte?
    Als er so darüber nachdachte, sich das im Klartext vor Augen führte, wurde ihm ganz anders zumute. Wäre er an ihrer Stelle, würde er sich selber nicht auf fünf Häuserblocks Entfernung an sich heranlassen, und das war in mehrfacher Hinsicht schlecht. Zunächst würde es den Sex, auf den er sich so freute, recht schwierig gestalten, und vor allem durchkreuzte es die Pläne des Rates hier in New York. Es bedeutete schon eine gewisse Herausforderung, eine wichtige Aufgabe zu übernehmen, wenn man bei dem einem dabei zugeteilten Partner damit rechnen musste, dass der die Beine in die Hand nahm und zur Polizei rannte, sobald man es auch nur wagte, sich ihm zu nähern.
    Scheiße. Er hatte alles ganz massiv verbockt,

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