Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
ihr noch Luft zum Atmen geblieben wäre.
»Nicht, dass ich mich nicht gerne an einen schönen Mann schmiege, denn ich bin schließlich eine Frau, hallo? Aber vielleicht können wir es das nächste Mal mit mir oben versuchen, denn wenn ich noch eine halbe Minute länger so liegen bleiben muss, werde ich von dem Sauerstoffmangel in meinem Gehirn ohnmächtig.«
Das brachte ihr eine weitere unverständliche männliche Gefühlsäußerung ein, auf die aber wenigstens sogleich ein Seufzer und das Gefühl, dass sein Körper ihren unter sich freigab, folgten. Aber er ließ sich nicht nur von ihr herunterrollen, er stellte auch die Füße auf den Boden. Doch bevor es ihr leidtun konnte, hatte er sie bereits in seine Arme genommen, sie vom Sofa aufgehoben und sie schon halb durch das Wohnzimmer getragen, ehe sie einen Protest hervorbrachte.
»Äh … wo wollen wir denn hin?«
Er würdigte sie keines Blickes, drückte mit der Schulter die Tür zum Badezimmer auf und trug sie hinein.
»Es ist meine Schuld, dass du in Schweiß gebadet bist. Ich finde, dich zu waschen ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Und ich denke, dass du eine schöne Dusche einer kurzen Katzenwäsche an der Küchenspüle vorziehen würdest.«
Sie rollte mit den Augen.
»Ich liebe einen Mann mit einer solchen Intuition.«
»Ich gebe mir alle Mühe.«
Als er sie absetzte und ihre Füße die kalten Keramikfliesen des Badezimmerfußbodens berührten, bekam sie eine Gänsehaut. Während er den Duschvorhang beiseitezog und an den Hähnen herumzufummeln begann, nahm sie zwei weiche Badetücher aus dem Regal und legte sie für sie beide hin. Dann sah sie ihm zu, wie er die Wassertemperatur justierte und den Duschkopf auf Spraymassage einstellte, um sich danach wieder ihr zuzuwenden.
»Nach dir«, sagte er.
Und das meinte er durchaus ernst, denn ohne abzuwarten, hob er sie auch schon wieder hoch und stellte sie ohne viel Federlesens unter die rauschende Dusche.
Sie blinzelte, damit das Wasser aus ihren Augen lief, und warf ihm einen strafenden Blick zu, als er nach ihr die Duschkabine betrat. In diesem Augenblick sah sie wahrscheinlich schon aus wie eine ersaufende Ratte, aber sie gewöhnte sich langsam daran, dass dieser Mann sie nicht immer von ihrer vorteilhaftesten Seite zu sehen bekam.
»Meinst du, du könntest mich gelegentlich auch mal selber diese Dinger benutzen lassen, die man Beine nennt?«, knurrte sie.
»Ist bloß ein Vorschlag, damit ich nicht ganz und gar aus der Übung komme.«
Er grinste sie nur von oben herab an und griff nach der Shampooflasche.
»Ich wollte bloß galant sein, liebste Cassie. Ich dachte, ihr Mädchen mögt so etwas.«
Er schnüffelte am Shampoo, zuckte die Achseln und ließ sich etwas davon in die Handfläche laufen, das er dann in sein dichtes Haar einzurubbeln begann.
»Wir mögen es auch, nicht wie Invaliden behandelt zu werden.«
Sie konnte ja verstehen, dass er ihren Protest nicht ganz ernst nahm – schließlich war auch ihr mehr nach Lachen zumute. Aber sie fand, dass sie schon etwas sagen musste, ehe er sich daran gewöhnte, alles so zu machen, wie er es wollte.
»Ich werde beim nächsten Mal daran denken.«
Er spülte sich das Shampoo aus dem Haar und schüttelte vehement den Kopf wie ein Hund, der aus dem Regen hereinkommt.
Cassidy wich beiseite, um nicht nassgespritzt zu werden, und duckte sich wieder unter die Dusche, wobei sie selber das Haarwaschmittel nahm und sich wünschte, sie hätte in eine stark auf feminin parfümierte Marke investiert anstatt in ein geruchloses Billigprodukt. Es würde ihm recht geschehen, für den Rest des Tages wie eine Petunie duftend herumzulaufen.
»Ja, das wirst du ganz bestimmt. Du wirst der Vorreiter der Frauenemanzipation sein.«
»So ist’s recht, mein Mädchen. Immer Vertrauen in deinen Mann haben.«
»Wer hat denn behauptet, dass du mein Mann bist?«
Aber sie wehrte sich nicht, als er ihr das Shampoo abnahm; sie warf sogar den Kopf in den Nacken, damit er es besser einmassieren konnte.
»Deinen Kassenzettel habe ich schön aufbewahrt.«
»Umtausch ausgeschlossen«, kicherte er.
»Ach du meine Güte.«
Sie lehnte sich gegen seine seifige Brust und genoss das Gefühl seiner ihr Haar massierenden Hände.
Er hielt ihren Kopf unter die Brause, um die Seife auszuspülen, wobei er sehr darauf achtete, den Strahl so zu halten, dass ihr kein Wasser in die Augen lief.
Sie machte den Mund auf, um noch einen klugen Spruch loszuwerden, aber es kam bloß
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