Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
eine Augenbraue in die Höhe.
»Na, gehen scheinst du ja noch zu können. Das enttäuscht mich natürlich ein wenig. War es denn überhaupt schön für dich?«
»Und wenn, dann würde es dich nichts angehen.«
Cassidy musste hilflos zusehen, wie ihre Kusine sich in ihrer Küche immer häuslicher einrichtete, und betete, dass Quinn nicht das heiße Wasser ausgehen möge, ehe sie ihren ungebetenen Gast hinausexpediert hatte – falls sie Randy heute noch loswürde. »Wie ich bereits sagte, Randy, ist dies nicht gerade der passendste Zeitpunkt –«
»Verdammt! Ich habe mir echt Hoffnung wegen dieses Kerls gemacht. Du sagtest, er wäre Ire.«
»Ist er ja auch.«
Ganz ruhig. Sie musste ganz ruhig bleiben. Wenn sie versuchte, ihren üblichen sonntäglichen Brunch abzublasen und Randy abzuwimmeln, würde ihre Kusine garantiert Verdacht schöpfen. Wie hatte sie bloß vergessen können, welcher Tag heute war!
»Also war er ein lausiger Lover? Was ist denn passiert? War sein kleiner Kobold ein bisschen zu kümmerlich für deinen Geschmack?«
Gütiger Himmel! Sie konnte aus erster Hand bestätigen, dass nichts an Sullivan Quinn kümmerlich gewesen war. Vielmehr ließ der Gedanke, dass er sie noch härter hätte rannehmen können, sie vorsichtshalber die Schenkel fest zusammenpressen. Cassidy räusperte sich und hielt sich eine Hand an die Schläfe, als wolle sie einen Kopfschmerz wegmassieren.
»Hast du nichts Besseres zu tun, als mich an einem Sonntagmorgen mit solchen Fragen zu behelligen? Ich habe das Gefühl, als bekäme ich eine Grippe, und außerdem habe ich letzte Nacht nicht viel geschlafen. Und daher –«
»Na, das will ich ja wohl hoffen! Also, wie war’s denn nun? Was hast du mit ihm angestellt? Was hat er mit dir angestellt? Erzähl, erzähl, erzähl!«
Cassidys entsetzter Blick aus ihren weit aufgerissenen Augen verlieh ihrer Vorgabe, an Kopfschmerzen zu leiden, vermutlich kaum mehr Glaubwürdigkeit.
»Mein Gott, Randy. Ich werde dir bestimmt nicht Stoß für Stoß von meinen Betterlebnissen die Ohren vollblasen!«
»Ooooooh! Geblasen habt ihr auch?«
» RANDY !«
Ihre Kusine sah sie verständnislos an.
»Was ist denn?«
»Komm doch mal endlich zu dir. Wenn dir der Sinn nach Sex in allen Einzelheiten steht, geh und hol dir eine DVD aus der Videothek für Erwachsene.«
»Nicht einmal die klitzekleinste Andeutung hast du für mich übrig? Wie kann man bloß so prüde sein!«
»Und du bist echt ein sexgeiles Biest.«
Solche Diskussionen, die letzten Endes ja doch zu nichts führten, waren nichts Neues für Cassidy und Randy, also nahmen sich beide zusammen und hielten einen Augenblick lang den Mund.
»Na gut«, sagte Randy schließlich, um das Schweigen zu unterbrechen.
»Ich kann damit leben, dass du gewisse Dinge für dich behalten möchtest. Verstehen kann ich es zwar nicht, aber ich kann es akzeptieren. Trotzdem – irgendwas möchte ich schon erfahren.«
»Nein. Und ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn du mich jetzt –«
»Nun komm schon«, säuselte ihre Kusine.
»Ich werde dich nicht mehr danach ausfragen, wie es gewesen ist, noch, was ihr alles gemacht habt. Ich habe bloß eine einzige Frage. Würdest du es noch einmal mit ihm –?«
Cassidy schürzte die Lippen, um ihr wissendes Lächeln zu verbergen.
»Ja. Auf dem Kopf stehend mitten in der Grand Central Station.«
Randy strahlte über beide Backen und hielt den ausgestreckten Daumen in die Höhe. »Und wo steckt er jetzt? Hat er den Schwanz eingekniffen und ist davongerannt, oder hast du ihn aus dem Bett geschmissen, nachdem er seine Schuldigkeit getan hatte?«
»Äh … eigentlich …«
»Oder versteckst du ihn etwa immer noch im Schlafzimmer?«
Peinlich berührtes Schweigen.
»Ehrlich? Das gibt’s doch gar nicht. Du willst mich verarschen.«
Randy wippte auf ihren Absätzen hin und her, als hätte man ihr soeben versichert, die Erde wäre eine Scheibe.
»Du verarschst mich doch jetzt, oder?«
Cassidy stand wie erstarrt in ihrer Küchentür und trat von einem Fuß auf den anderen, bis ein munterer, maskuliner irischer Akzent die Anspannung durchschnitt wie mit einer Kettensäge.
»Wenn du Lust auf Tanzen gehabt hättest, liebste Cassie, dann hättest du es bloß zu sagen brauchen. Ich hätte dich liebend gerne ausgeführt.«
Cassidy kniff die Augen zu, aber sie hätte schwören mögen, dass sie das Geräusch gehört hatte, mit dem der Kopf ihrer Kusine herumgefahren war. Wahrscheinlich hatte Randy
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