Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
unterlegen war.
Mitten auf dem Wohnzimmerteppich blieb sie, zitternd vor Kälte, wie angewurzelt stehen und schaute sich nach ihrem Handy um – das zu klingeln aufgehört hatte, wie sie feststellen musste. Sie stieß einen Fluch aus – diesmal einen etwas fantasievolleren und nachdrücklicheren – und griff sich dann Quinns Jeans und ihr Mobiltelefon, das sie halb unter den Sofakissen vergraben gefunden hatte – zusammen mit dem, was von ihrem Slip übrig geblieben war.
Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, entweder den Kopf einfach in den Sand zu stecken oder das ganze Universum zu umarmen, sammelte sie auch ihre restlichen, überall verstreut herumliegenden Kleidungsstücke ein und begab sich dann zurück in ihr Schlafzimmer und zu dem einzigen Mann, dem es je gelungen war, sie gleichzeitig aus der Fassung, zu höchster Erregung, zur Verzweiflung und zum Dahinschmelzen zu bringen.
Sie kam gerade an ihrem Sofa vorbei, als sie es an der Tür läuten hörte. Das Geräusch wurde gefolgt von dem eines Schlüssels, der ins Schloss geschoben wurde, und einer Stimme, die aus dem Hausflur rief:
»Ich komme jetzt rein! Falls du noch nackt herumläufst, zieh dir etwas an, okay?«
Randy!
Cassidy sah zu, dass sie ins Schlafzimmer kam.
»Cassidy? Ich weiß, dass du zu Hause bist. Ich habe gehört, wie gerade deine Schlafzimmertür zugegangen ist. Warum gehst du nicht ans Telefon?«
Cassidy stand flach gegen ihre Schlafzimmertür gedrückt da und sah sich panisch um, ehe sie registrierte, dass im Bad das Wasser lief. Quinn stand unter der Dusche. Gesegnet sei seine auf körperliche Reinhaltung bedachte irische Seele … Sie warf seine Jeans auf das Bettende und zerrte das erstbeste Kleidungsstück aus ihrer Schublade – ausgerechnet einen rosa und blau gemusterten Pyjama mit dem Aufdruck » GIRLIE GIRL .« Doch was kümmerte sie das jetzt? Binnen Sekunden hatte sie ihn übergestreift und verließ fluchtartig ihr Schlafzimmer, ehe ihre Kusine es sich einfallen ließ, ungebeten hereinmarschiert zu kommen.
»Ich habe morgen Abend eine Verabredung«, rief Randy, und Cassidy hörte, wie sie die Apartmenttür hinter sich ins Schloss drückte.
»Besteht die Chance, dich zu überreden, dass du mir deine braunen Stiefel ausleihst? Die mit den sexy hohen Absätzen?«
»Verdammt, Randy, hast du jemals davon gehört, dass man sich ein bisschen bemerkbar macht, ehe man in anderer Leute Wohnungen eindringt?«, rief Cassidy und zupfte sich das Pyjamaoberteil gerade.
»Ich war echt noch nicht auf Besuch eingestellt.«
Randy legte ihr Handtäschchen, ihren Mantel, ihr Halstuch, ihre Handschuhe, ihre Mütze und ihre Schlüssel auf dem Abstelltisch neben der Wohnungstür ab und trug eine große, weiße Tüte aus der Bäckerei in die kleine Küche ihrer Kusine.
»Wenn du nicht wolltest, dass ich bei dir eindringe, hättest du mir nie deinen Schlüssel geben dürfen.«
»Ja, das kannst du wohl laut sagen. Ich werde das nächste Mal daran denken.«
»Und da ich den Schlüssel ja nun mal habe, warum sollte ich da wohl warten, bis du mir die Tür aufmachst?«
Randy benahm sich ganz so, als wäre sie hier zu Hause. Sie stellte die beide Miniquiches, die sie mitgebracht hatte, in die Mikrowelle und legte in der Essecke Teller und Besteck auf.
Cassidys Blick wechselte zwischen ihrer Kusine und ihrer Schlafzimmertür hin und her.
»Die Sache ist bloß, dass du dir nicht gerade den günstigsten Zeitpunkt ausgesucht hast.«
»Außerdem«, fuhr Randy unbeirrt fort, als hätte sie sie gar nicht gehört, »konnte ich mir auch nur schwer vorstellen, dass meine keusche Kusine gerade auf dem Wohnzimmerteppich schlimme Sachen mit einem Kerl treibt.«
Cassidy verschluckte sich und begann unkontrolliert zu husten, worauf Randy erschrocken herumfuhr und sie aus ihren braunen Augen ansah, die so groß geworden waren wie zwei Garagentore.
»Mannomann!«, kreischte Randy.
»Es stimmt doch . Du warst erst noch nackt, als ich geklopft habe. Du hast jemanden hier!«
Randys Aufkreischen hätte beinahe Cassidys Trommelfell zum Platzen gebracht, aber da hatte sich ihre Kusine ihr auch schon an den Hals geschmissen, was sie rückwärts gegen die Kühlschranktür taumeln ließ.
»Mensch, Randy, hör schon auf«, raunzte Cassidy.
»Du tust ja gerade so, als hätte ich in der Lotterie gewonnen.«
»Ha! Scheiß doch auf die Lotterie. Sex hast du viel dringender gebraucht als Geld, mein Mädchen.«
Sie sah Cassidy von Kopf bis Fuß an und zog
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