Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
sich damit ein Schleudertrauma eingehandelt. Außerdem wollte Cassidy gar nicht sehen, wie Sullivan Quinn sie vermutlich gerade eben mit seinem knabenhaft einschmeichelnden Lächeln bedachte und ihr die Hand schüttelte, wobei er höflich die Tatsache ignorierte, dass Cassidys Kusine angesichts seiner nackten, muskulösen Brust das Wasser im Munde zusammenlief. Warum zum Teufel hatte er nicht etwas mehr als seine Jeans angezogen, bevor er es sich einfallen ließ, in ihrem Apartment herumzustolzieren?
»Sullivan Quinn«, stellte er sich mit seinem gedehnten irischen Akzent vor.
»Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.«
»Danke, ebenso. Ich bin Randy Berry. Ich muss schon sagen, ich bin hin und weg, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
»Ich bin entzückt.«
Cassidy biss die Zähne zusammen, zwang sich, die Augen wieder zu öffnen, und platzierte ein breites, falsches Lächeln auf ihre Lippen, während sie ihre Kusine beim Arm packte und behutsam in Richtung Wohnungstür bugsierte.
»Wie schade, dass du ausgerechnet nun, da Ihr Euch gerade so schön bekannt gemacht habt, wieder losmusst, Randy. Aber ich danke dir sehr, dass du trotz deiner Eile vorbeigeschaut hast.«
»Aber –«
»Ja, es war wirklich nett, dich zu sehen.«
Cassidy riss die Tür auf und schob ihre Kusine unsanft in den Hausflur hinaus.
»Aber nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich verstehe doch, wie viel du um die Ohren hast. Ich bitte dich ja auch gar nicht erst, noch ein Weilchen zu bleiben, weil ich weiß, dass du keine Zeit hast. Geh nur los, und mach dir meinetwegen keinen Kopf. Ich komme schon alleine klar.«
»He! Nun halt doch mal die Luft an –«
»Ja, ich liebe dich auch, Kusinchen.«
Sie musste Randy ihre Sachen förmlich hinterherwerfen.
»Aber du musst mich bald wieder besuchen kommen. Küsschen! Und auf Wiedersehen!«
Und dann schlug sie ihrer Lieblingskusine die Tür vor der Nase zu und warf sich von innen erschöpft dagegen. Sie gestattete sich einen langgezogenen Seufzer, ehe sie aufblickte und sah, wie Quinn sie eindringlich musterte und dabei wie ein dämlicher Kindskopf kicherte.
»Was ist daran wohl so lustig?«
»Ach, liebste Cassie«, gluckste er, während er in seinem Gekicher innehielt, um Luft zu holen.
»Ich glaube nicht, dass ich einen so rüden und gleichzeitig so köstlichen Auftritt schon einmal in meinem Leben gesehen habe. Du kannst aber auch der reinste Vulkan sein, mein Schatz.«
»Ich freue mich, dass dich meine missliche Lage so verdammt amüsiert«, schnappte sie.
»Wie würde es dir wohl gefallen, wenn einer deiner Verwandten ohne viel Federlesens in dein Apartment gewalzt käme, um dann angesichts des Mannes, mit dem du gerade die Nacht verbracht hast, geradezu in Ekstase zu geraten?«
Das führte nur dazu, dass Quinn umso heftiger lachen musste. Er trat einen Schritt vor, um sie bequem in seine Arme nehmen zu können.
»Zunächst einmal würde niemand aus meiner Verwandtschaft so ohne Erlaubnis in mein privates Territorium eindringen. Und zweitens würde derjenige vermutlich sofort und an Ort und Stelle an dem Schock sterben, mich mit einem Mann als Bettgefährten angetroffen zu haben.«
Sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
»Du weißt ganz genau, wie ich das gemeint habe!«
»Aber ja doch, Liebste, obwohl ich mir darüber noch nicht im Klaren bin, was ich davon halten soll.«
»Ha-ha.«
Er fand immer noch etwas zum Kichern und beugte sich über sie, um seine Nase in das zerzauste Haar an ihrer Schläfe zu stecken. Sie war fast bereit, sich von ihm einwickeln zu lassen, als ihr Telefon wieder läutete. Obwohl sich ihre Lippen schon auf halbem Wege zu den seinen befunden hatten, stöhnte Cassidy auf und ließ sich wieder auf ihre Fersen sinken.
»Verdammt noch mal! Es ist Sonntagmorgen! Was habe ich bloß angestellt, um mit einem Male so begehrt zu sein?«
Quinn schüttelte nur den Kopf und folgte ihr zu dem Tisch, auf dem sie ihr schnurloses Telefon abgelegt hatte, wobei er an ihrem Nacken knabberte, während sie das Gespräch entgegennahm.
»Hallo?«
»Miss Cassidy! Wie erfreulich, Ihre Stimme zu hören, meine Gute.«
Patricia Phillips klang übers Telefon so herzlich und verbindlich, wie Cassidy sie auch in Person kannte.
»Wie geht es Ihnen?«
Trish, wie sie genannt wurde, war schon Adele Berrys Haushälterin gewesen, bevor Cassidy nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrer Großmutter gezogen war. Sie war die Tochter zweier zweitrangiger Hexen und hatte damit eine Art von
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