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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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läutete.
    Sie schluckte den Rest Käse hinunter, eilte ins Wohnzimmer und nahm ihr schnurloses Telefon von der Basis.
    »Hallo?«
    »Miss Poe?«
    »Am Apparat.«
    Ein Anruf zu so später Stunde überraschte sie nicht weiter, denn die Anderen hatten im Gegensatz zu den Menschen ihren eigenen Tages- und Nachtrhythmus. Da sie allerdings gerade darüber nachgesonnen hatte, ob es der Mühe wert sein würde, eine Portion Buttermilchpfannkuchen in die Pfanne zu hauen, mochte sie eine Spur abwesend geklungen haben.
    »Miss Poe, wir haben schon den ganzen Tag lang versucht, Sie zu erreichen. Hätten Sie wohl einen Moment Zeit?«
    Cassidy lehnte sich gegen den Frühstückstresen und zog die Stirn kraus. Die Stimme kam ihr nicht unbekannt vor, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grunde konnte sie sie nicht unterbringen.
    »Ein bisschen spät ist es ja schon. Wer, sagten Sie, spricht da?«
    Der Mann am anderen Ende der Verbindung ging nicht auf diese Frage ein.
    »Es ist wichtig. Eine Angelegenheit von größter Bedeutung für den Rat.«
    Jetzt fiel der Groschen, und sie nahm unwillkürlich eine kerzengerade Haltung an.
    »Ach, Sie sind derjenige, der mir bei meiner Großmutter eine Nachricht hinterlassen hat. Es tut mir leid, ich hatte Sie schon früher zurückrufen wollen, aber … ich bin den ganzen Tag lang einfach nicht dazugekommen.«
    »Wir haben aber ausdrücklich hinterlassen, dass es von Wichtigkeit wäre.«
    »Schon möglich, aber so geht es nun manchmal«, erwiderte Cassidy und ärgerte sich ein wenig über die Hartnäckigkeit des Anrufers. Ratsmitglieder legten einer Dame gegenüber für gewöhnlich ein wenig mehr Zuvorkommenheit an den Tag.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, inwieweit ich Ihnen helfen kann, aber selbstverständlich werde ich für den Hohen Rat tun, was in meiner –«
    »Dann schicken wir Ihnen einen Wagen«, unterbrach der Anrufer sie.
    »Er wird in fünfzehn Minuten vor der Tür Ihres Apartmenthauses stehen. Bitte lassen Sie den Fahrer nicht warten.«
    Cassidy sträubten sich die Nackenhaare. Diesen Ton konnte man schon nicht mehr als rüde bezeichnen; er nahm geradezu bedrohliche Dimensionen an. Ihre Instinkte sagten ihr, dass sie in keinen Wagen einsteigen mochte, der von diesem Anrufer geschickt worden war. Vielleicht lag es an der späten Nachtstunde, vielleicht war sie auch gerade dabei, den Verstand zu verlieren, aber ein Gefühl war ein Gefühl.
    »Sagten Sie soeben, Sie würden im Auftrag des Rates anrufen?«
    Es entstand eine kurze Pause.
    »Das nicht. Aber der Rat täte gut daran, sich anzuhören, was wir zu sagen haben.«
    Das hatte sie nur hören wollen. Nun würde sie heute Abend garantiert nicht noch irgendwohin fahren. Und sie verspürte auch immer weniger Neigung, das Spielchen mitzumachen, das der Anrufer mit ihr vorhatte. Der Rat hatte sich ihren Respekt erworben, aber Leute, die sie mitten in der Nacht anriefen, um in seltsamen Rätseln zu sprechen, waren eine ganz andere Geschichte.
    »Unglücklicherweise haben Sie mich in einem ganz und gar unpassenden Moment erwischt. Wie ich bereits erwähnte, habe ich heute allerhand um die Ohren gehabt und wollte mir gerade ein wenig Schlaf gönnen. Wenn Sie mir freundlicherweise noch einmal Ihren Namen und Ihre Telefonnummer hinterlassen würden, kann ich Sie morgen zurückrufen. Ich werde Ihnen viel besser dienen können, wenn ich ein paar Stunden geschlafen habe.«
    Wieder eine Pause; der Person am anderen Ende gelang es irgendwie, verstimmt zu wirken, obwohl sie keinen Ton von sich gab.
    »Dies ist eine Angelegenheit von größter Bedeutung, Miss Poe«, wiederholte der Anrufer sich schließlich.
    »Ja, das ist es ganz bestimmt, aber ich kann trotzdem kaum noch die Augen offen halten.«
    Damit es sich überzeugender anhörte, ließ sie noch ein Gähnen anklingen.
    »Ich wäre Ihnen im Augenblick überhaupt nicht von Nutzen.«
    »Miss Poe.«
    Die Stimme wurde langsam unwirsch.
    »Ich fürchte, Sie begreifen nicht in vollem Maße die Situation, die meine Kollegen und ich mit Ihnen diskutieren wollen.«
    Gleich platzte Cassidy der Kragen. Sie warf einen vernichtenden Blick auf die Sprechmuschel.
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich jetzt ein wenig heftig werde, aber da Sie sich schon in der Nachricht, die Sie bei der Haushälterin meiner Großmutter hinterlassen haben, darüber ausschwiegen, worüber Sie eigentlich mit mir sprechen möchten, und da Sie sich auch während dieses Gesprächs nicht bemüßigt gefühlt haben, sich dazu zu äußern,

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