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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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heranziehen‹ – und ich gehe davon aus, dass deren irriger Ansicht nach sämtliche Zauberkunst als schwarz zu bezeichnen ist – ›und ist auch nicht vom Licht des Mondes gezwungen, sich in eine scheußliche Gestalt zu verwandeln, sondern wähnt sich erhaben über die Anziehungskraft dieses Mondes und somit als einmalig und allen übrigen Verfluchten überlegen‹.«
    »Das hört sich für mich nach mehr an als nach einer bloßen Andeutung«, bemerkte Richard über Quinns nervöses Knurren hinweg.
    De Santos pflichtete ihm mit einem Kopfnicken bei.
    »Vom ersten Eindruck her würde ich dir voll und ganz recht geben, aber gerade das beunruhigt mich. Für jemanden, der so sorgsam darauf achtet, den Menschen keinen Hinweis auf seine wahre Identität zu hinterlassen, wäre es doch unklug, so viele Details zu offenbaren, dass jeder, der mit der Arbeit des Rates vertraut ist und diesen Text zum ersten Mal liest, sofort zu erraten glaubt, um wen es sich handelt?«
    »Irgendwas musste sie denen ja erzählen, denn warum hätten sie sich sonst einverstanden erklären sollen, mit ihr zusammenzuarbeiten?«
    »Auch ich bin mir sicher, dass der Informant oder die Informantin irgendetwas hat preisgeben müssen, aber warum eine so wertvolle – und verräterische – Einzelheit? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Er legte den Zettel wieder hin und wies auf die übrigen Papiere, die vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet lagen.
    »Diese Passage kommt mir vor wie nichts weiter als der plumpe Versuch, den Leser in die Irre zu leiten, also habe ich mir die finanziellen Transaktionen noch einmal näher angesehen. Sie sind nicht leicht nachzuvollziehen, weil sie teilweise über überseeische Konten laufen, aber wenn ihr auf die blauen Markierungen achtet, werdet ihr, denke ich, eine auffällige Gemeinsamkeit feststellen.«
    Quinn sah De Santos zornig an und schürzte die Lippen. Er konnte den Drang, sich zu verwandeln, kaum noch beherrschen, und es war undenkbar, dass er durch den sich über sein Blickfeld legenden Schleier seines Zorns hindurch noch gut genug sehen konnte, um etwas zu lesen .
    »Nun, wenn ihr die von mir angemerkten Passagen überflogen habt, wird euch aufgefallen sein, dass die Bankaufträge danach sortiert sind, ob sie auf dem elektronischen Wege oder per Telefon durchgegeben worden sind. In jedem Falle lässt sich die Herkunft des Auftrags, ob es sich nun um einen Computer oder ein Telefon handelt, durch eine Ortsnetzkennziffer ermitteln. Die meisten dieser Aufträge sind in Manhattan erteilt worden, was uns wiederum nicht viel weiterhilft, aber mehrere weitere kamen aus Connecticut.«
    Quinns Miene wurde zunehmend finsterer. Er versuchte, in den Papieren etwas zu erkennen.
    »Und was soll uns das nun sagen?«
    »Adele Berry ist in Manhattan geboren und aufgewachsen, ebenso wie mindestens ihre Mutter und ihre Großmutter vor ihr. Ich glaube nicht, dass sie je freiwillig einen Fuß nach Brooklyn setzen würde – außer, man zwänge sie mit Gewalt dazu. Diese Frau neigt auch nicht zu gelegentlichen Ausflügen nach Connecticut. Auf dem Lande wüsste sie erst recht nichts mit sich anzufangen.«
    Dieser Hoffnungsschimmer ließ den Schleier vor Quinns Augen ein wenig lichter werden.
    »Dann bedeutet das, dass der Informant jemand anders sein muss.«
    »Ich halte es nicht für bewiesen, aber auch ich neige zu dieser Schlussfolgerung.«
    »Aber wieso zerreißen wir uns überhaupt das Maul über sie, wenn sie gar nichts damit zu tun hat?«
    De Santos machte ein ernstes Gesicht.
    »Das ist es ja, was mir Sorgen bereitet. Aus den jüngsten Aufzeichnungen geht hervor, dass die Zahlungen des Informanten unseren Gegnern erlaubt haben, einen Schlag gegen uns zu planen, der ihnen entweder den letzten ihnen noch fehlenden Beweis verschaffen soll, mit dessen Hilfe sie uns in der Öffentlichkeit endgültig diskreditieren können oder der uns zwingen soll, etwas gegen sie zu unternehmen – und uns damit selber zu offenbaren.«
    Er zog den hintersten Bogen seines dünnen Stapels hervor und reichte ihn Quinn, der den Inhalt überflog und spürte, wie seine Muskeln sich schon wieder anspannten.
    »Was steht denn da, Mann?«, verlangte Richard zu wissen.
    »Es ist die Rechnung eines Privatdetektivs.«
    Quinns Finger verkrampften sich, so dass er den Bogen in seiner Hand unwillkürlich zerknüllte.
    »Und wofür?«
    »Für die Überwachung von Adele Berry und ihrem Anwesen.«

20
    Am Montagnachmittag folgte Cassidy den letzten Studenten

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