Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
meinen fragenden Blick bemerkte. „ Ich habe Lex gesehen. Er ist eben in einen schwarzen Hummer eingestiegen. Mach schnell, damit wir ihn nicht verlieren.“
Mit quietschenden Reifen fuhren wir vom Parkplatz und hängten uns an sein Auto. Innerlich fluchte ich, warum musste er ausgerechnet einen schwarzen Wagen fahren? Von denen gab es Hunderte auf der Insel. Hätte es nicht ein weißer Porsche sein können? Und wie konnte sich mein Ex ein so teures Auto leisten?
„Er biegt rechts ab“, rief Vanessa, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Hummer, der zwei Autos vor uns war, nicht aus den Augen zu lassen. „Schneller Jana. Wir verlieren ihn.“
Ich gab Vollgas und schoss auf die Landstraße hinaus, die San Antonio mit Ibiza verband. „Hoffentlich fährt er ins Hotel und nicht in den nächsten Club“, murmelte ich.
„Ja.“ Vanessa gähnte. „Die Seeluft und das Nachtleben sind ganz schön ermüdend.“
Lex fuhr die erlaubten hundert Stundenkilometer, die Straße zog sich fast schnurgerade durch die hügelige Landschaft. Hin und wieder sausten wir durch eine verlassene Ortschaft.
„Ich dachte, so eine Verfolgungsjagd wäre aufregender“, sagte Vanessa und rekelte sich in ihrem Sitz. „Quietschende Reifen, Autos, die uns entgegenkommen und riskante Manöver, das stelle ich mir darunter vor. Nicht unter Beachtung der Höchstgeschwindigkeit über die Insel zu schleichen.“
„ Zum Glück! So verlieren wir ihn wenigstens nicht.“
„Rechts! Er biegt rechts ab.“ Vanessa packte mich am Arm und riss das Lenkrad herum.
„Bist du verrückt?“ Der Wagen nahm die Kurve auf zwei Rädern.
„Ich kann nichts dafür. Er ist auf diesen blöden Feldweg abgebogen. Ohne zu blinken!“
„Ich habe f ast einen Herzinfarkt bekommen!“
„Tut mir leid. Aber wir sind ihm noch immer auf den Fersen.“
Die Schlusslichter von seinem Hummer tanzten in der Ferne, während wir über einen Feldweg rumpelten, der voller Schlaglöcher war.
„Bleib weiter zurück, Jana. Und mach das Licht aus.“
„Ja, ja. Bin schon dabei“, murmelte ich und machte die Scheinwerfer aus. Prompt wurden wir von der Dunkelheit verschluckt.
„Verdammt! Ich seh‘ nichts mehr.“ Vor Schreck machte ich eine Vollbremsung.
„Fahr weiter. Er entwischt uns!“
„Vanessa, ich sehe nichts.“
„Nimm die Sonnenbrille ab.“
„Du sagtest, mit der sieht man auch nachts!“
„Ja, aber nicht so gut wie ohne Brille.“
„ Okay. okay.“ Ich nahm die Brille ab und legte den ersten Gang ein.
„ Juhu“, murmelte ich sarkastisch, als der Jeep gehorsam weiter rumpelte. Dieses Mal wesentlich langsamer als zuvor.
„Wenn du in diesem Tempo weiterfährst, verlieren wir ihn.“
„Ich weiß. Aber ich sehe noch immer nichts.“
„Da, er biegt ab. Rechts!“
„Kreisch nicht so, mir fallen gleich die Ohren ab“, brummelte ich, bog aber gehorsam rechts ab, nur um wieder in die Eisen zu steigen. Direkt vor uns stand das schwarze Monsterauto, das ich nur sah, weil die Wolken diesen Augenblick wählten, um den Mond freizugeben. Milchiges Licht beleuchtete die Szene. Dann durchschnitt ein greller Lichtstrahl das Halbdunkel.
Ein dunkler Schatten kam auf uns zu.
Lex riss meine Fahrertür auf und leuchtete uns mit seiner Taschenlampe an. Erst mich, dann Vanessa. „Wer ist das?“, fragte er, als das Licht über sie hinweg glitt.
„Vanessa? Meine Freundin?“ Lex war mir mit einem Mal unheimlich. Seine Stimme klang kalt. So, als wäre er wirklich wütend.
„Hallo!“ Vanessa winkte ihm schüchtern zu.
„Hi“, sagte Lex und wandte sich wieder mir zu. „Was soll das werden?“
„Was meinst du?“
„Süße, du bist mir gefolgt.“
Ich schüttelte den Kopf. „Dein Selbstvertrauen hätte ich auch gerne. Wir wollten eine Abkürzung zum Hotel nehmen, und haben uns verirrt, das ist alles.“
Lex grinste und lehnte sich dicht an mich heran. Nur wenige Zentimeter trennten sein Gesicht von meinem. Seine Lampe hatte er inzwischen ausgemacht, nur das Mondlicht spendete etwas Helligkeit. Genug um zu sehen, wie amüsiert seine Augen glitzerten. „Schatz, dein Hotel ist auf der anderen Seite der Insel. Das weißt du genauso gut wie ich.“
„Ich sagte doch, wir haben uns verfahren.“
„Tatsache ist, du und deine Freundin“, er deutete mit seinem Zeigefinger auf Vanessa, „seid hinter mir hergefahren. Also, was soll das?“
„Ich muss mit dir reden. Das ist alles. Bei meinem letzten Versuch hast du mich vor meinem Hotel
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