Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
rausgeschmissen.“
„Nachdem ich dir gesagt habe, dass ich keinen Verwandten habe, der Schmitt heißt und mir etwas vererben will, dachte ich, es wäre alles geklärt.“
„Ist es nicht“, erwiderte ich dickköpfig.
„Okay. Wir reden.“ Mit einem Ruck stieß er sich von dem Jeep ab. „Wir treffen uns im Mar y Sol am Hafen“, rief er mir über seine Schulter zu und ging zu seinem Auto.
„Puh!“ Vanessa fächelte sich mit der Ibizakarte Luft zu. „Lex sieht in Natur noch heißer aus, als auf den Fotos.“
„ Das bildest du dir nur ein“, sagte ich und gab Gas.
8
Auf der Fahrt nach Ibiza-Stadt kam ich ins Schwitzen, denn Lex nahm keine Rücksicht darauf, ob wir ihm folgen konnten oder nicht. Anders als zuvor raste er über die Landstraße, als gäbe es keine Geschwindigkeitsbegrenzung und rauschte mit achtzig Sachen in die Stadt rein.
Ich biss die Zähne zusammen, entschlossen mich nicht abhängen zu lassen und betete, dass die Polizisten alle noch im Bett waren. In den verwinkelten Seitenstraßen, die ich auf der Suche nach einem Parkplatz abfuhr, verlor ich ihn irgendwann. Aber das war nicht schlimm. Meine Intuition, die zwischenzeitlich Urlaub genommen hatte, erwachte zu neuem Leben. Ich war mir sicher, er würde in dem Café auf uns warten.
Es dauerte eine Weile, aber dann fand ich eine Parklücke nicht allzu weit vom Hafen entfernt. Wir stiegen aus, überquerten die Straße und stöckelten über das Pflaster zum Café. Dem einzigen Ort in Ibiza-Stadt, der um diese Uhrzeit ein Frühstück servierte.
Trotz der frühen Stunde bevölkerten ein paar müde aussehende Gäste die Terrasse. Lex saß an einem Vierertisch, mit dem Handy am Ohr und redete in schnellem Spanisch in den Hörer.
Wir setzten uns. Es gab nur eine Karte und die legten wir zwischen uns auf den Tisch, um etwas zu Essen zu wählen.
„Hallo.“ Lex steckte sein Handy in die Hosentasche und grinste uns an. „Hätte nicht gedacht, dass du so schnell einen Parkplatz findest.“
„Wenn man einparken kann, ist es nicht schwer. Wir stehen gleich hier um die Ecke.“ Ich deute auf die Seitenstraße , aus der wir gekommen waren. „Du stehst wahrscheinlich außerhalb der Stadt?“
Lex lachte. „Ich habe deinen Sinn für Humor vermisst“, sagte er, nahm meine Hand und drückte einen Kuss auf die Handfläche. „Habt ihr euch schon entschieden?“, fragte er.
„Ja, ich nehme einen Milchkaffee und ein Croissant“, antwortete ich noch ganz verwirrt von seiner Geste.
„Für mich das Gleiche“, hauchte Vanessa und strahlte Lex an. Ich gab ihr einen Tritt unter dem Tisch.
„Lass das“, flüsterte ich ihr zu, während Lex auf Spanisch unsere Bestellung an den Kellner weitergab, der plötzlich an unserem Tisch stand und wahrscheinlich besser deutsch sprach als ich.
„Au.“ Vanessa zog eine Grimasse und rieb sich das Schienbein. „Ich dachte, du magst ihn“, raunte sie mir zu.
„Nein, tue ich nicht.“
Der Kellner ging und Lex wandte sich mir zu. „Du wolltest mit mir reden“, sagte er. „Ich gehöre ganz dir.“
Ich wurde rot, denn die letzten Worte hatte er in einem Ton gesagt, der etwas anderes als eine Unterhaltung suggerierte. „Es geht noch immer um die Erbschaftssache“, sagte ich geschäftsmäßig , bemüht meine Gefühle in den Griff zu bekommen.
Ich kramte in meiner Handtasche. „Hier, das bist du, nicht wahr?“ Ich hielt ihm das Foto von Thorsten Hermes hin.
Lex nahm das Bild und musterte es für ein paar Sekunden. „Der Typ sieht mir ähnlich. Mehr nicht“, meinte er und warf das Foto auf den Tisch.
„Das erklärt nicht, warum du auf einmal blonde Haare hast.“
„Hey, deine Haare sind lila und ich behaupte nicht, du wärst eine andere Person.“
„Sie sind nicht lila“, fauchte ich.
„Sind sie doch.“ Lex grinste und kippelte auf seinem Stuhl nach hinten.
Ich holte einmal tief Luft. Ruhig bleiben , redete ich mir in Gedanken zu. Lass dich nicht von ihm auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle schicken .
„Also, was hat es damit auf sich? Und warum sucht dich jemand, den du angeblich nicht kennst?“
Lex zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Erklär du es mir.“
Mein Fuß begann, nervös auf und ab zu wippen. Ich hatte das Gefühl, dass Lex mich anlog. Die Frage war nur: warum? Welcher potenzielle Erbe war nicht froh darüber gefunden zu werden, um all das Geld in Empfang zu nehmen?
Der Kellner unterbrach unser Gespräch und stellte drei dampfende Kaffeetassen auf den Tisch.
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