Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
Vanessa und ich bekamen jede ein Croissant und Lex eine riesige Portion Rühreier mit Speck. Sein Essen duftete himmlisch. Bevor er reagieren konnte, klaute ich ihm einen Streifen Speck und stopfte ihn in den Mund. Ich schloss die Augen und genoss den salzigen Geschmack.
„Hey, das ist mein Essen“, protestierte Lex, aber er klang eher amüsiert, als genervt.
Ich nahm einen Schluck von meinem Milchkaffee und setzte die Fragestunde fort: „Wo wohnst du in Deutschland?“
Lex verschluckte sich und wandte sich hustend von uns ab. Mit tränenden Augen drehte er sich wieder zu uns um. „Was hast du gesagt?“
„Ich möchte deine deutsche Adresse. Die leite ich an meinen Auftraggeber weiter, dann ist meine Arbeit erledigt und ich kann abreisen.“
„Warum sollte ich deinem Auftraggeber meine Adresse geben ? Noch einmal, ich bin nicht Thorsten Hermes. Damit ist, was mich betrifft, dein Auftrag erledigt.“
„ Wenn ich dir glauben würde, schon.“
Lex zuckte mit den Schultern. „Das ist dein Problem.“
„Das lief nicht besonders gut, nicht wahr?“, stellte Vanessa auf dem Rückweg zum Jeep fest.
„ Was Lex und mich betrifft, läuft nie irgendetwas gut“, antwortete ich und warf einen Blick über die Schulter zum Café zurück. Lex saß noch immer dort, er hatte schon wieder sein Handy am Ohr. Ich ging schneller, denn ich wollte ihm zurück in sein Hotel folgen. Seine Weigerung mir Auskünfte zu geben, bestärkte mich nur mehr in meiner Überzeugung, dass Lex der gesuchte Thorsten Hermes sein könnte.
„Hey, kannst du nicht etwas langsamer gehen“, japste Vanessa, die noch höhere Absätze als ich trug.
„Geht nicht. Wir müssen ihm nachfahren.“
„Du kannst ganz schön hartnäckig sein. Bist du sicher, du bist über ihn hinweg? Und was sollte der Tritt vorhin?“
„Das war eine Warnung. Fall nicht auf seinen Charme rein.“
„Ich wusste es. Du liebst ihn noch immer.“
„Nein, tue ich nicht.“
„Tust du wohl.“
„Tue ich ... Verdammt!“ Ich blieb so abrupt stehen, dass Vanessa in mich stolperte. Vor uns stand der gelbe Jeep. An seinem Reifen war die typische Kralle befestigt, die Falschparker am Wegfahren hinderte.
„ Mist!“ Vanessa hängte sich an meinen Arm, beugte sich nach unten und zog ihre Schuhe aus.
„ Das war Lex! Du glaubst doch nicht im Ernst, die Polizisten streifen um diese Uhrzeit durch die Straßen, um Parksünder zu finden. Außerdem war da kein Halteverbot. Ich bin mir sicher, das Schild vorher nicht gesehen zu haben.“
Vanessa warf mir einen zweifelnden Blick zu. „Ich glaube nicht, dass die nur deinetwegen ein neues Schild aufstellen.“
Ein Hupen ertönte hinter uns, gleich darauf glitt der Hummer an unsere Seite. Lex ließ seine Fensterscheibe herunter und legte seine Arme auf den Fensterrand. „Probleme mit dem Gesetz?“
„Nein. Nur falsch geparkt.“
„Das meinte ich ja.“ Lex schüttelte den Kopf. „Soweit ich mich erinnern kann, hast du in München auch ständig Parktickets kassiert. Schlechte Angewohnheit, Jana.“
„Das geht dich nichts an.“
„Ich würde euch gerne aushelfen und ins Hotel zurückfahren, aber die Mietwagenfirmen sehen es nicht so gerne, wenn ihre Autos abgeschleppt werden.“ Lex grinste, ließ die Scheibe wieder hochsurren und winkte uns zu. Dann gab er Gas.
9
„Das war eine Pleite.“ Ich warf meine Handtasche auf das Hotelbett und drehte mich zu Vanessa. „Lex ist mir immer einen Schritt voraus. Ich bin zu blöd für diesen Job“, stellte ich fest und ließ mich auf das Bett plumpsen.
„Bist du nicht.“ Vanessa setzte sich neben mich und zog ihre Schuhe aus. „Du lässt dich von deinen Gefühlen leiten. Lex nutzt das aus.“
„Danke. Jetzt fühle ich mich besser. Ich bin nicht nur doof, sondern lasse mich auch noch ausnutzen. Von meinem Ex.“ Ich ließ mich nach hinten fallen und starrte an die Zimmerdecke. „Wie peinlich ist das denn?“, fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. „Er hat keine einzige meiner Fragen beantwortet und was tue ich? Grinse wie ein Vollidiot und lasse ihn davonfahren. Und das, nachdem ich ihn endlich dort hatte, wo ich ihn wollte.“
„Ja? Dort wolltest du ihn haben? In einem öffentlichen Café?“
„Ja. Genau dort“, entgegnete ich trotzig.
„Okay.“
„Was okay?“
„Nichts. Nur ... was planst du als Nächstes?“
„Wenn ich das wüsste.“ Ich rieb mir mit der Hand über die Augen. Zu spät fiel mir ein, dass ich noch geschminkt war. Wenigstens
Weitere Kostenlose Bücher