Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
stieß meine Tür auf.
„Jetzt brauchen wir nur noch eine Stelle , von der aus wir die Finca beobachten können“, sagte ich zu Vanessa.
„Am besten suchen wir uns einen Baum, so wie es die Paparazzi immer machen“, stimmte Vanessa mit Enthusiasmus zu. Ich teilte ihre Begeisterung nicht. Die ganze Aktion verursachte ein mulmiges Gefühl in meinem Magen. Lex auf diese Weise nachzuspionieren, fühlte sich seltsam an. Und falsch. Aber wenn ich diesen Auftrag erfolgreich beenden wollte, musste ich herausfinden, ob er etwas mit Thorsten Hermes zu tun hatte, oder ob er tatsächlich die Wahrheit sagte.
Trotz meines inneren Monologes verstärkte sich das schlechte Gefühl. Am liebsten wäre ich umgekehrt, zum Jeep zurückgerannt und in einer Staubwolke weggefahren.
„Ich habe kein gutes Gefühl“, sagte ich zu Vanessa, in der Hoffnung sie würde mir ebenfalls dazu raten, die Aktion zu beenden.
„Stell dich nicht so an. Wir tun nichts Verbotenes.“ Vanessa klopfte mir auf die Schulter.
„Wenn du es sagst“, murmelte ich noch immer nicht überzeugt. „Trotzdem hätte ich dich nicht mit hineinziehen dürfen. Du solltest am Strand liegen und dich in der Sonne aalen, anstatt mit einem Fernglas andere Menschen zu beobachten.“
„Glaubst du wirklich, ich hätte mir das Abenteuer entgehen lassen? Ich hätte es dir nie verziehen, wenn du ohne mich losgegangen wärst.“ Vanessa knuffte mich spielerisch in die Seite, dann deutete sie auf einen Baum, der etwas abseits von dem Weg stand. „Das ist der ideale Aussichtspunkt“, stellte sie fest.
Sie hatte recht. Der alte Olivenbaum bot ungehinderte Sicht auf das Gelände des Spikes , zumindest wenn man hinaufkletterte und von dort hinabsah. Außerdem waren die Zweige des Baumes tief genug, um uns problemlos hinaufkommen zu lassen.
Nach einigem Ächzen und Fluchen saßen wir beide auf einem dicken Ast und hielten uns die Ferngläser vor Augen. Mehrere Minuten verstrichen, ohne dass sich jemand zeigte. Das Zirpen der Zikaden war das einzige Geräusch, die Sonne brannte vom Himmel herab und ich schwitzte, als hätte ich einen Marathon hinter mir.
„Da ist er!“ Vor Aufregung fiel Vanessa fast vom Baum. Lex trat mit einer schlanken Blondine an seiner Seite an den Pool. „Wer ist sie denn?“ Dem Tonfall nach zu urteilen hätte Vanessa auch über eine Kakerlake reden können.
„Keine Ahnung“, murmelte ich, das Fernglas fest an mein Gesicht gepresst.
Angestrengt starrten wir zu der Bar, an der die Beiden auf hohen Hockern Platz genommen hatten. Die Blonde beugte sich zu Lex und redete auf ihn ein, während der – sich halb von ihr weggedreht und beide Ellbogen hinter sich auf die Theke gestützt – nach jemandem Ausschau zu halten schien. Wenn er an ihr interessiert wäre, würde er sie ansehen. Sich leicht in ihre Richtung lehnen. Seine Aufmerksamkeit wäre ganz bei ihr, so als wäre sie die einzige Frau auf dieser Welt , schoss es mir durch den Kopf.
Als hätte er meine Gedanken aufgefangen, wandte Lex den Kopf und sah in unsere Richtung. Ich riss das Fernglas hinunter, als könne er es auf die Entfernung hin sehen, aber der Blick aus seinen Augen direkt in meine hatte mich verunsichert.
Zum Glück bemerkte Vanessa nichts von meiner Verwirrung, sonst hätte sie wieder mit ihrer Stichelei angefangen. Ich atmete tief durch und hob das Fernglas wieder an meine Augen.
„Hoffentlich gehen sie jetzt endlich“, bemerkte Vanessa, als Lex mit seiner Begleitung die Hotelbar verließ.
Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte, anscheinend ging es Vanessa ebenso. In dem Baum zu sitzen und Lex zu beobachten war nicht nur langweilig, sondern auch extrem unbequem.
„ Los geht an den Strand oder irgendwo anders hin. Hauptsache raus aus dem Hotel“, murmelte Vanessa, um kurz darauf „Jackpot“ in mein Ohr zu flüstern. Lex und die Blondine gingen gerade auf sein Auto zu.
10
„Ich gehe rein und versuche etwas zu finden, was uns einen Hinweis auf seine wahre Identität gibt“, sagte Vanessa, sobald die beiden in einer Staubwolke vom Parkplatz gefahren waren.
„Warum du? Das ist meine Aufgabe!“
„Seit wann bist du blond, vollbusig und hast ein Kleid dabei, das fast genauso aussieht wie das seiner Begleiterin? Nicht zu vergessen die fast identische Gucci Sonnenbrille.“ Vanessa sah mich herausfordernd an.
„Trotzdem. Du kannst nicht für mich eine Straftat begehen, nur weil ich Geld verdienen muss“, protestierte ich.
„Keine Sorge“, Vanessa
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