Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
fragst, passiert danach auch nicht viel. Ich habe etliche Male bei der Polizei angerufen. Ich war kurz davor, deine Schwester anzurufen!“
„Ist schon gut“, murmelte ich und klopfte ihr auf den Rücken. Dann löste ich mich behutsam aus ihren Armen und trat einen Schritt zurück. Sie hatte Tränen in den Augen, versuchte aber ein tapferes Lächeln. Mit einem Mal musste ich schlucken. Der Kloß in meinem Hals wurde immer größer. „Ich hatte solche Angst, nie mehr herauszukommen“, gab ich zu. Eine Träne zog eine feuchte Spur meine Wange hinab.
„Tu das nie wieder, okay?“
„Es war nicht meine Schuld, ehrlich.“ Ich bekam die Worte kaum heraus, denn ich schaffte es nicht mehr , meine kontrollierte Fassade aufrechtzuerhalten. Wieder lagen wir uns in den Armen. Dieses Mal weinten wir beide. Es dauerte eine Weile, bis wir uns schniefend voneinander lösten.
„Hier, nimm das.“ Vanessa hielt mir ein Taschentuch hin, das sie aus ihrer Handtasche gekramt hatte. Dann putzte sie sich ebenfalls die Nase. „Okay.“ Sie holte tief Luft. „Am besten verschwinden wir von hier. Auf der Fahrt zurück ins Hotel kannst du mir erzählen, was passiert ist.“
„Klingt gut.“ Wir stiegen ein und Vanessa fuhr mit quietschenden Reifen los.
„Also, wie hast du es geschafft, in einem spanischen Gefängnis zu landen?“, fragte sie, als wir auf der Autobahn Richtung San Antonio waren.
„Sie haben mich in dem Baum erwischt“, begann ich meine Erzählung. „Irgend so ein Typ, der mit einem Hund das Gelände überwacht. Der hat mich zum Geschäftsführer geschleppt, damit mir jemand ausführlich erklärt, was man hier alles nicht darf. Um mein Glück perfekt zu machen, kam dann auch noch Lex in das Büro, sah mich und nahm mich mit auf sein Zimmer.“ Ich brach ab. Den Teil mit der Wasserpistole würde ich auslassen. Ich konnte mir vorstellen, wie Vanessa reagieren würde, wenn sie erfuhr, wie Lex mich überrumpelt hatte.
„Und dann?“
Klar. Warum glaubte ich, den besten Teil meiner Geschichte auslassen zu können? Ich seufzte. „Dann haben wir uns unterhalten. Mittendrin erhielt ich deine SMS mit der Nachricht, wo Lex wirklich wohnt. Als ich ihn damit konfrontierte, richtete er eine Pistole auf mich.“ Wieder stoppte ich, die Szene lebhaft in meinem Gedächtnis. Sein Blick, als er mich mit der Waffe bedrohte, war schwer zu beschreiben. Er hatte ausgesehen, als wäre er bereit, alles zu tun, um mich von meinem Vorhaben abzubringen.
Es war nur eine Spielzeugwaffe gewesen, aber seine Emotionen dahinter waren echt. Mit einem Mal wusste ich, warum mich dieser harmlose Scherz so verstört hatte.
„Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass er zu so etwas fähig ist.“
„Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Es war eine Wasserpistole und er hat mich nass gespritzt. Ich bin mir sicher, er wollte mich nur von der Frage nach seiner wahren Identität ablenken. Die Zeit, die ich im Badezimmer verbracht habe, um ein trockenes T-Shirt anzuziehen, hat er genutzt, um mich beim Geschäftsführer wegen Stalking anzuzeigen. Der Sicherheitsmann vom Hotel hat mich dann zur Polizei gebracht.“
„Du warst das?“ Vanessa schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Ich sah einen Wagen mit dem Hotellogo, aber ich konnte nicht erkennen, wer drinnen saß. Wenn ich gewusst hätte, dass du es bist, wäre ich euch gefolgt.“
„Das konntest du nicht wissen.“
„Es ärgert mich trotzdem. Vielleicht hätte ich dir die Tage im Gefängnis ersparen können.“
„Ich glaube nicht. Lex hat da irgendetwas gedreht. Selbst in Spanien sollte man nicht drei Tage im Gefängnis schmoren, ohne einen Rechtsanwalt zu kontaktieren zu dürfen. Ich bin mir sicher, mein Ex hat etwas damit zu tun.“
„Glaubst du?“
„Ja. Die Frage ist nur, ob Lex zu den Guten oder den Bösen gehört.“
„Wie meinst du das?“ Vanessa runzelte die Stirn. „Es ist doch klar, dass er zu den Bösen gehört. Warum sonst sollte er einen falschen Namen haben?“
„Ich bin mir nicht sicher“, gab ich zu. „Entweder hat er einen falschen Namen, weil er als verdeckter Ermittler auf Ibiza ist. Das würde seine Kontakte zur spanischen Polizei erklären und die Tatsache, dass ich ein ganzes Wochenende lang im Gefängnis saß, ohne telefonieren oder einen Rechtsanwalt sprechen zu dürfen. Wenn er zu den Bösen gehört, hat er möglicherweise auch zwei Pässe, aber würde er sich dann nicht von der Polizei fernhalten?“
„Möglich. Vielleicht aber hat er
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