Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
„Verdammt, was soll das?“, sprang er auf.
Die plötzliche Bewegung bewirkte, dass ich nach vorne krachte und kopfüber in den Pool katapultiert wurde.
Die Haare hingen mir wirr ins Gesicht, als ich wieder auftauchte. Nur um sofort wieder unterzugehen. War das peinlich. Jeder. Jeder an der Poolbar starrte mich an, als wäre ich ein Alien, das gerade aus einer Raumstation gestiegen war.
Nach Luft schnappend kam ich wieder nach oben und schwamm zu dem seichten Ende hinüber, das am weitesten von der Bar entfernt lag. Dort angekommen tastete ich meine Haare ab, um herauszufinden, ob die Perücke noch an ihrer Stelle saß.
Sie hing schief!
Mit meiner rechten Hand zerrte ich an einer Strähne, um das Gebilde auf meinem Kopf wieder gerade zu rücken. Dann erst stieg ich aus dem Pool, den Kopf nach unten gesenkt und den Blick fest auf den Boden gerichtet. Ich hatte nur eines im Sinn: So schnell wie möglich mein Zimmer zu erreichen.
Natürlich musste Lex ausgerechnet jetzt seinen inneren Kavalier entdecken. Er wartete auf mich, um seine Entschuldigung loszuwerden. Ich versuchte, mich an ihm vorbei zu drängen. Ohne Erfolg. Er stellte sich mir in den Weg und reichte mir ein Handtuch.
„Das tut mir sehr leid. Wirklich!“
„De rien. Das war mein Schuld“, nuschelte ich, froh darüber im letzten Moment daran gedacht zu haben mit einem französischen Akzent zu sprechen. In der Hoffnung er möge mich nicht erkennen. Mit gesenktem Kopf drängte ich mich an ihm vorbei und ging weiter.
„Ich würde Sie gerne auf einen Drink einladen. Nachher, wenn Sie … “
„ Gerne“, warf ich über meine Schulter zurück und marschierte auf den Hoteleingang zu.
Kaum war ich außer Sichtweite, sprintete ich die Treppen hoch, raste den Gang entlang und blieb vor meinem Zimmer stehen. Dann erst fiel es mir ein: Der Schlüssel war unten. Bei Vanessa. Am Pool. Dort wo jeder gesehen hatte, wie ich mich zum Idioten gemacht hatte.
„Warum ich?“ Mit einem Stöhnen lehnte ich mich an die Wand neben der Tür.
„Nessie das Seemonster kehrt zurück“, murmelte ich, noch immer in Selbstgespräche versunken, während ich meine innere Kraft suchte. Die Stärke, die mir helfen sollte, mit der peinlichen Situation zurechtzukommen.
Ich fand sie nicht.
„Wartest du auf mich?“ Vanessa kam den Flur entlang. Ihr Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen.
„Ha, ha“, murrte ich und stieß mich von der Wand ab.
„Du bist Gesprächsthema Nummer eins dort unten.“
„Was du nicht sagst.“
„Ja. Dein Auftritt war besser als Mick Jaggers Geburtstagsfeier.“
„ Toll.“
Vanessa schloss die Tür auf und trat zurück. Mit einer Handbewegung wies sie auf den Eingang.
„Nach dir“, flötete sie.
„Danke. Du hast mir das Leben gerettet.“ Obwohl ich noch immer mürrisch klang, waren meine Worte aufrichtig. Der Gedanke, noch einmal nach unten zu müssen, um den Schlüssel zu holen, war mehr als unerfreulich gewesen.
„Übrigens besteht Lex darauf, uns beide auf einen Drink einzuladen“, rief Vanessa mir ins Badezimmer hinterher.
„Du hast hoffentlich abgesagt!“
„Natürlich nicht. Das ist die Gelegenheit, ihn auszuhorchen.“
„Vanessa, ich kann ihm nicht direkt gegenübersitzen und mich mit ihm unterhalten. Lex ist kein Vollidiot. Selbst wenn er mich nicht erkennt, weil ich mehr Make-up im Gesicht habe als die Katzenberger, wird er mich an der Stimme erkennen! Außerdem sehe ich schrecklich aus!“ Ein Blick in den Spiegel bestätigte diese Aussage. Meine falschen Haare klebten in nassen Strähnen an meinem Kopf. Mein Gesicht, frei von Schönheitsprodukten, sah blass aus. Wenn ich mich wieder an der Bar zeigen wollte, bräuchte ich mindestens eine Stunde, um mich zu schminken. Und wofür? Um Gefahr zu laufen, dass mein Ex mich erkannte. Nein, danke. Da ging ich lieber ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf.
„Wenn du meinst. Aber ich glaube nicht, dass er sich so leicht abschütteln lässt. Außerdem hat er dich vorhin nicht erkannt, warum sollte es jetzt anders sein?“
„Weil er mit mir reden und mir direkt ins Gesicht schauen wird. Deshalb.“
„Das wirst du nicht verhindern können. Wenn du jetzt nicht mit ihm sprichst, wird er dich in den nächsten Tagen abfangen. Glaube mir. Es tat ihm wirklich leid. Er will dieses Missgeschick unbedingt wieder gutmachen.“
„Was, wenn er mich durchschaut, Vanessa?“ Ich kam aus dem Badezimmer heraus und ließ mich in einen der Sessel fallen. „Ich habe keine
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