Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
Lust, wieder in einem spanischen Gefängnis zu landen.“
„Keine Sorge. Er wird dich nicht erkennen. Du musst nur deine Stimme verstellen, dann ist alles in Ordnung.“
„Glaubst du wirklich?“
„Ja. Außerdem schminke ich dich noch einmal und du kannst eine Sonnenbrille aufsetzen.“
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„Das mit deinem unfreiwilligen Bad tut mir sehr leid.“
„Das macht nichts.“ Ich machte eine wegwerfende Handbewegung und versuchte zu lächeln. Zum Glück klang meine Stimme nicht so zittrig, wie ich mich fühlte.
„Irgendwie kommst du mir bekannt vor“, Lex legte den Kopf auf die Seite und sah mich prüfend an.
Verdammt. Verdammt. Verdammt.
„Ah, an dich würde ich mich erinnern.“ Dieses Mal begleitete ich mein Lächeln mit einem Augenaufschlag, der natürlich völlig verschwendet war, denn ich trug Vanessas Sonnenbrille. Wenn das so weiterging, hatte ich morgen Muskelkater. Ich konnte mich nicht erinnern, schon einmal so angestrengte Fröhlichkeit gemimt zu haben.
„Wäre interessant zu sehen, wie die Frau hinter dem Make-up und der Sonnenbrille aussieht.“
„ Ennuyant. Total, wie sagt man auf deutsch, langweilig“, murmelte ich und zermarterte mir das Hirn nach weiteren französischen Vokabeln.
„Nein. Ganz bestimmt nicht.“
„Comme tu veux“, ich zuckte mit den Schultern und versuchte, cool und gelassen auszusehen. Dabei suchte ich verzweifelt nach einem Grund, um das Gespräch zu beenden.
„Jazz …Bist du immer noch hier oder irgendwo im Outer Space?“ Lex sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Oh. Je suis … ich bin hier. Wo sonst sollte ich sein?“ In Gedanken schlug ich mir gegen die Stirn. Ich war ein solcher Idiot. „Gibt es hier, du weißt schon, guten Stoff zu kaufen?“, platzte ich heraus.
„Stoff?“
„Oui, Ecstasy?“
Lex sah mich an, als hätte ich von ihm verlangt, er solle nackt auf dem Tisch tanzen. „Nein. Keine Ahnung, was du meinst.“
„ Rien. Vergiss es.“ Wieder wedelte ich mit der Hand, als wollte ich Fliegen vertreiben. Dabei ließ ich meine Augen hektisch über die übrigen Gäste schweifen, die an der Poolbar waren. Wo steckte Vanessa? Warum half sie mir nicht?
„Es ist spät. Ich muss gehen.“ Lex sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. Offensichtlich hatte ich ihn mit meiner brillanten Fragetechnik vertrieben.
„Arbeit?“
„Nein, aber ich habe noch eine Verabredung. Tut mir leid.“
„ Ok.“ Ich zuckte mit den Schultern, als wäre es mir egal, dass er mich mit einem Glas in der Hand einfach stehen ließ.
„Wir sehen uns bestimmt noch.“
„Bien. Au revoir.“
„Ja, na dann. Bis bald.“
„Jazz, ich habe tolle Nachrichten.“ Vanessa schnappte sich den Drink, den ich auf der Theke abgestellt hatte, und hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. „Enriques Eltern wollen, dass ich mir ein, zwei Luxus Ferienwohnungen ansehe!“
„Klasse. Ich freue mich für dich!“ Ich freute mich wirklich für meine Freundin. Es war Vanessa wichtig, selbst erfolgreich zu sein. Etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, anstatt sich finanziell von ihren Eltern aushalten zu lassen.
„Ich bin so aufgeregt. Kommst du mit?“
„Lieber nicht.“ Ich schüttelte den Kopf und zog eine Grimasse. „Da komme ich mir zu sehr wie das fünfte Rad am Wagen vor. Genieße die Zeit mit Enrique.“
„So ein Unsinn! Ich brauche dich! Du bist meine Beraterin. Bitte, bitte, komm mit. Ich verspreche dir, es wird alles sehr geschäftsmäßig sein.“
„Okay.“ Obwohl ich nicht glücklich über meine Zusage war, konnte ich nicht anders. Vanessa hatte mir bereits so viel geholfen, wenn sie meinte, ich könne ihr zur Seite stehen bei ihrem Projekt, würde ich das tun.
Es dauerte nicht lange und ich wusste mehr über das, was junge Jetsetter von einer Ferienwohnung erwarteten, als ich je wissen wollte. Scheinbar war es selbst für den Aufenthalt weniger Tage unabdingbar, einen begehbaren Kleiderschrank zu haben, der so groß war wie meine Münchner Einzimmerwohnung. Ein Heli-Pad war ein weiteres MUSS, ebenso wie der Anlegeplatz für die Jacht.
Wow. Wer hätte gedacht, dass man ohne diese Notwendigkeiten nicht leben konnte? Während Vanessa all das ihrem neuen Lover erklärte, der es wiederum in Spanisch an die potenziellen Vermieter weitergab, vertiefte ich mich in den Anblick des Mittelmeeres, das sich bis zum Horizont erstreckte. Die Villa lag auf einer Anhöhe direkt am Meer. Eine Steintreppe führte zu dem Anlegeplatz hinunter.
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