Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
ausgiebig mit Champagner besprüht wurde. »Kommen Sie mit raus?«
Sie warf einen Blick zu Ty, der immer noch mit den Reportern sprach. »Noch nicht.« Während Sam durch den Tunnel verschwand, blickte sie ins Stadion und zu den Fans, die immer noch auf ihren Plätzen saßen. Dann hob sie den Blick zur leeren Stadionloge und schluckte schwer. Ihr schnürte sich die Kehle zu. Sie bezweifelte, dass Landon so ohne Weiteres nach Hause gegangen war.
Recht hatte sie. »Was machst du hier, Layla?«, fragte er dicht hinter ihr.
Sie drehte sich um. »Wonach sieht es denn aus, Rosenköhlchen? Ich schaue zu, wie meine Mannschaft den Pokalgewinn feiert.«
»Das ist nicht deine Mannschaft.«
Sie sah in seine kalten blauen Augen und spürte, wie ihre Anspannung sich löste. Er hatte ihr das Schlimmstmögliche angetan, aber sie hatte überlebt. Letzten Endes würden ihr zwar die Chinooks vielleicht nicht mehr gehören, allerdings dafür der einzige Mann, den sie je wirklich geliebt hatte. »Du langweilst mich.« Sie seufzte. »Du und deine ehrenwerte Familie.«
»Heilige Scheiße!«, rief Blake, der mit Vlad zurück in den Tunnel kam, um Champagner- und Zigarrennachschub zu organisieren.
»Ich kann nicht glauben, dass er das getan hat.« Er sah Faith entgeistert an.
»Was denn?«
Er deutete auf Ty und die Reporter, die sich um ihn scharten. »Der Heilige hat seinen Abschied vom Profisport bekannt gegeben. Das war sein letztes Spiel.«
Faith klappte die Kinnlade herunter, und ihre Augenbrauen schossen bis zum Anschlag hoch. Als er gesagt hatte, dass er alles regeln und ihr die Mannschaft zurückholen wollte, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, er würde seine Karriere aufgeben. »Das sollte er besser nicht«, protestierte sie.
»Das ändert nichts«, drohte Landon. »Wenn du wieder versuchst auszusteigen, schicke ich die Fotos an alle Zeitungen der Stadt.«
Ty ließ die Reporter stehen und lief über den roten Teppich auf sie zu.
»Ich lasse nicht zu, dass du aufhörst«, schimpfte sie und kam näher.
»Was?« Lachend setzte er ihr eine Meisterschaftskappe auf. »Ich kann dich nicht hören.« Sein Lächeln erstarb, als er Landon ansah. »Hast du ihm schon gesagt, dass du doch nicht verkaufst?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Sie verkauft schon«, versicherte Landon Ty. »Sie hat die Absichtserklärung unterschrieben.«
»Ja, und das hat sie schon mal gemacht. Sie sind ein Geschäftsmann, Mr Duffy; Sie wissen, dass diese Deals ständig platzen. Wenn Sie eine Eishockeymannschaft wollen: Ich hab gehört, die Minnesota Wild stehen zum Verkauf. Das ist natürlich nur ein Gerücht. Genau wie dass Faith Ihnen die Chinooks verkauft.«
Landons Züge verhärteten sich. »Ich mach euch fertig.«
»Versuchen Sie’s.« Er nahm Faith bei der Hand und zog sie aus dem Tunnel auf den roten Teppich. »Was für ein Arschloch«, meinte er lachend.
Faiths Knöchel wackelten, und ihr Herz hämmerte, während sie neben ihm her stakste. »Ich kann nicht glauben, dass du darüber lachst. Als du mich gebeten hast, dir zu vertrauen, hast du nichts von Aufhören gesagt. Du gehst jetzt da rüber und sagst den Reportern, dass du nur einen Witz gemacht hast.«
Er ließ die Hand in ihr Kreuz gleiten und legte den Mund an ihr Ohr. Statt ihrer Forderung nachzukommen, raunte er: »Ich liebe dich, Faith.«
Er roch nach Schweiß und Champagner, und sein warmer Atem und die leidenschaftlichen Worte stahlen sich in ihr Herz. Vor Schreck kam sie aus dem Tritt und bemühte sich, auf den Schlittschuhen das Gleichgewicht zu halten. Sie blickte auf in seine tiefblauen Augen. »Ich liebe dich auch.«
Er lächelte. »Ich weiß.«
»Ich liebe dich zu sehr, als dass ich dir durchgehen lassen könnte, meinetwegen aufzuhören.«
Er hob den Blick und sah, wie Marty in voller Goalie-Montur, den Pokal über den Kopf gereckt, an ihnen vorbeiwalzte. »Ich hab fast mein ganzes Leben lang Eishockey gespielt, nur um diesen Augenblick zu erleben. Jetzt, wo ich mein Ziel erreicht hab, stelle ich fest, dass es mir nicht genügt. Ich will mehr.« Er sah ihr wieder ins Gesicht. »Ich will, dass du Teil meines Lebens bist.«
Das wollte sie auch. Mehr als sie je etwas gewollt hatte. Mehr als Geld und Sicherheit und große, glänzende Diamanten. »Es muss noch einen anderen Weg geben.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist richtig so. Ich will aufhören, wenn meine Karriere auf dem Höhepunkt ist. Nicht, nachdem ich noch ein paar Jahre dem Ruhm des heutigen Abends
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