Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
stehen.
»Du siehst nicht so aus, als würdest du bald den Löffel abgeben.« Er zog die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn. »Warum weichst du mir dann aus?«
»Komm rein.« Sie wandte sich ab, und er folgte ihr ins Wohnzimmer. Pebbles hopste und kläffte, um Ty auf sich aufmerksam zu machen, bis Faith es nicht mehr aushielt und sie auf die Terrasse zerren und ihr die Glastür vor der Nase zuknallen musste. Ihr schoss durch den Kopf, dass die Töle sich in die Tiefe stürzen könnte, aber ihre Glückssträhne war schon lange gerissen.
Bevor sie der Mut verließ, drehte sie sich zu ihm um und verkündete: »Wir können uns nicht mehr sehen.«
Er stemmte die Hände in die Hüften und warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Warum?«
Ihre Handflächen waren ganz feucht, und ihre Brust
schmerzte. Statt quer durchs Zimmer zu rennen und sich ihm an den Hals zu werfen, verschränkte sie die Arme schützend vor ihrem Herzen. Gestern Abend hatte sie sich eine ziemlich gute Lüge ausgedacht. Irgendwas mit Virgil. »Ich bin schließlich Witwe.« Das war es nicht. Da war mehr gewesen.
»Das warst du auch in den letzten Wochen, und das hat dich nicht abgehalten.« Er senkte den Blick auf ihre Hand. »Wo ist dein Ring?«
Verdammt. »Ich hab ihm zum Duschen abgenommen.« Wow, das klang wenig überzeugend. Sie konnte einfach nicht gut lügen, wenn er sie mit Blicken durchbohrte. Wo war Layla, wenn man sie brauchte?
»Du hast schon oft bei mir geduscht und ihn angelassen. Nächster Versuch.«
Hinter ihr schmiss sich Pebbles gegen die Glasscheibe. Faith schluckte. »Mit dir zusammen zu sein ist falsch. Ich kann das nicht mehr.« Pebbles kläffte giftig und rannte mit dem Kopf zuerst vor die Tür. »Es hätte nie passieren dürfen. Du musst dich aufs Gewinnen konzentrieren, und ich muss allein sein.« Wieder warf sich die Töle gegen die Glastür, und Faith wusste genau, wie die Hündin sich fühlte. Ihr Geduldsfaden riss endgültig, und sie sah Pebbles an und brüllte: »Hör auf!« Sie richtete den Blick wieder auf Ty, auf seine schönen tiefblauen Augen, und ihr Herz zersprang noch einmal. »Ich darf dich nicht mehr lieben. Bitte geh, bevor Pebbles sich noch umbringt.«
Er ließ die Hände sinken. Doch statt zu gehen, sah er sie lange an. »Nicht mehr?«
»Was?«
»Du hast gesagt, du darfst mich nicht mehr lieben.«
Scheiße. »Ich meinte, ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.«
»Das hast du nicht gemeint.«
Sie lief durchs Zimmer zur Wohnungstür. Sie musste ihn aus dem Penthouse kriegen, bevor sie noch vor ihm die Beherrschung verlor. »Ich liebe dich nicht und kann nicht mehr mit dir zusammen sein.«
Als sie an ihm vorbeiging, packte er sie am Arm und sah ihr ins Gesicht. »Du sprichst ständig von Liebe. Willst du mich überzeugen oder dich selbst?«
Sie versuchte vergebens, sich von ihm loszureißen. »Hör auf damit.«
»Ich hab’s ja versucht.« Er legte zärtlich seine Hand an ihre Wange. »Ich kann’s nicht.« Er senkte seine Stirn an ihre. »In den letzten Tagen, als ich nicht wusste, ob es dir gut geht, bin ich durch die Hölle gegangen.«
»Mir geht’s gut.«
»Mir aber nicht.«
Seine Lippen berührten ihre, und sie schnappte nach Luft. »Ty, du musst gehen.«
»Noch nicht.« Sein Mund öffnete sich über ihrem, und sie spürte den Kuss überall. Er durchströmte sie und entzündete ein Feuer in ihrer Brust und ihrem Bauch. Sie hielt so still wie nur möglich und hütete sich, ihn nicht ebenfalls zu berühren oder zu küssen. »Ich brauche dich«, flüsterte er.
Sie hob die Hände, ließ sie aber wieder sinken, bevor sie noch dem Verlangen nachgab, ihn ein letztes Mal zu berühren. Ein Schluchzer stieg aus ihrer Kehle.
Er hob die freie Hand an ihre andere Wange und hielt behutsam ihr Gesicht fest, während er sie lange und intensiv küsste, und nach langen, qualvollen Momenten legte sie die Hände auf seine Arme und neigte den Kopf zur Seite. Sie konnte sich nicht davon abhalten. Sie konnte weder das Hämmern
in ihrem Herzen noch das glühende Verlangen aufhalten, das durch ihre Adern jagte, und sie ergab sich.
Er stöhnte tief und voller Lust auf. Seine Zunge glitt in ihren Mund, und sein Kuss stillte das Verlangen in ihrer nach Liebe dürstenden Seele. Dann hob er den Kopf und sah ihr in die Augen. »Und jetzt noch mal von vorn. Warum weichst du mir aus?« Seine Daumen streichelten sanft ihre Wangen. »Und diesmal bist du ehrlich zu mir.«
Sie liebte ihn zu sehr, um es ihm
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