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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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tröteten und »Rock and Roll Part 2« aus der Beschallungsanlage
dröhnte, scharten sich die Spieler um Blake und klopften ihm begeistert auf den Rücken.
    Ty lief zur Bank und spritzte sich Wasser in den Mund. Die Schiris berieten sich in der neutralen Zone, und das Tor wurde auf der Riesenleinwand wiederholt.
    Irgendwo da draußen war Faith. Ty schluckte und dachte an die Hölle, durch die er ihretwegen gegangen war. Verglichen mit den Horrorszenarien, die er sich ausgemalt hatte, waren die Wahrheit über Landon und die Fotos fast eine Erleichterung. Seine Fantasievorstellungen hatten alles Mögliche umfasst: eine mysteriöse Krankheit, dass sie sich mit ihm zu Tode langweilte oder dass sie einen anderen hatte. Auf der ganzen Welt gab es keine andere Frau, die je solche Empfindungen in ihm ausgelöst hatte. Die ihm das Gefühl vermittelte, dass sie sein Leben lebenswerter machte. Nach der sein Blick in einer Menschenmenge suchte. Die ihn zum Lächeln brachte, nur weil sie lächelte.
    Auf der ganzen Welt gab es keine andere Frau, die ihn so durcheinanderbrachte wie Faith. Zwei Tage lang hatte er sie nicht angerufen und sich gesagt, dass er sie vergessen musste. Dass er ohne weibliche Ablenkung besser dran wäre. Doch dann, ehe er sich’s versah, stand er in ihrem Hauseingang und faselte etwas von Bombendrohungen und Evakuierungen.
    Vielleicht hatte sein Vater recht. Vielleicht war er seiner Mutter ähnlicher als seinem Alten. Nicht die Geisteskrankheit betreffend, auch wenn die letzten Wochen ihn fast um den Verstand gebracht hatten. Aber vielleicht hatte seine Mutter dasselbe für Pavel empfunden wie er jetzt für Faith. Eine abgrundtiefe Sehnsucht, vor der es kein Entrinnen gab.
    Brookes lief zum Anspielkreis, und Ty wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Mit höchster Konzentration beobachtete
er, wie die Scheibe eingeworfen wurde und Crosby sie übers Eis schoss. »Schneller, Jungs«, feuerte er seine Mannschaftskameraden an.
    Der Stanley Cup befand sich schon im Gebäude und wartete nur darauf, ins Stadion getragen und der siegreichen Mannschaft überreicht zu werden. Ty hatte sein Leben lang geschuftet, um an diesen Punkt zu kommen. Ein oder zwei Mal war er schon nah dran gewesen, doch noch nie hatte für ihn so viel vom Ergebnis abgehangen. Mehr als nur Unsterblichkeit. Heute Abend ging es um mehr, als nur einen Preis zu gewinnen, der seinem Alten versagt geblieben war.
    Nach anderthalb Minuten sprang Ty über die Bande und vollzog einen fliegenden Wechsel. Logan passte ihm den Puck, und er schlenzte ihn rein. Im zweiten Drittel waren nur noch anderthalb Minuten zu spielen, und Ty lief übers Eis und beförderte einen Penguin mit einem Bodycheck an die Bande. Als er von hinten geschubst und in den Rücken geboxt wurde, drehte er sich um und zielte auf einen schwarzen Helm. Er schlug kräftig zu, und der Guard der Penguins stürzte aufs Eis. Ein Pfiff ertönte, und die Keilerei endete abrupt. Sam nicht inbegriffen, der in der Spielfeldecke weiter mit einem Verteidiger aus Pittsburgh seinem Hobby frönte. Alle vier Spieler bekamen eine zweiminütige Strafe aufgebrummt und saßen die letzten Minuten des zweiten Drittels auf der Strafbank ab.
    »Hört auf, euch dämliche Strafen einzuhandeln«, schimpfte Ty, als er im Plexiglashäuschen Platz nahm, »dann gewinnen wir das Ding vielleicht.«
    »Du sitzt doch auch hier«, erinnerte Sam ihn und spuckte verächtlich zwischen seine Schlittschuhe.
    »Klare Fehlentscheidung.«

    »Genau wie bei mir.«
    Die Chinooks schickten ihre Penalty Killers raus, doch keiner Mannschaft gelang es, während der 3-gegen-3-Situation zu verwandeln.
    Im Schlussdrittel glichen die Penguins aus, und es blieb beim Unentschieden, während die Zeit langsam ablief. Ty war erschöpft. Seine Beine waren von den langen Einsätzen gummiweich, er schwitzte ohne Ende und bekam kaum noch Luft. Gott, das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, noch einmal in die Verlängerung zu gehen.
    Als er ausgewechselt wurde, setzte er sich auf die Bank und wischte sich das Gesicht trocken. Er dachte an Faith, die auf ihre Mannschaft hatte verzichten wollen, nur um ihm den Arsch zu retten. Gestern war er deshalb stinksauer gewesen, aber heute musste er zugeben, dass es ihn ziemlich beeindruckte. Auf eine Eishockeymannschaft und Millionen von Dollars zu verzichten zeugte von verdammt viel Liebe.
    Er blickte auf zur Uhr und verfolgte die letzten zwei Minuten, bevor er wieder aufs Eis musste.
    Pittsburgh warf

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