Küsse, Baby und das Familienglück
zügeln. „Willst du dich etwa jedes Mal heimlich in die Stadt stehlen, um mich zu sehen?“
„Für meinen Geschmack geht das ohnehin schon viel zu lange so“, antwortete er. „Findest du nicht auch?“
Bitterkeit stieg in ihr auf. Warum war sie nur so schwer von Begriff? Wann würde sie je rechtzeitig kapieren, wann ein Mann Schluss mit ihr machte?
„Du hast völlig recht. Unsere heimlichen Dates sind hiermit ein für alle Mal vorbei!“ Sie marschierte zur Tür und riss sie auf.
Mit Tränen in den Augen drehte sie sich noch einmal zu ihm um. „Jetzt kriegst du endlich deinen Willen, Rafferty“, sagte sie heiser. „Betrachte meine Abreise als mein Weihnachtsgeschenk an dich!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich wieder um und stürmte hinaus.
„Boss, wir müssen dringend mit dir reden.“
Rafferty sah von dem Pferd hoch, das er gerade sattelte. Gerade jetzt hatte er eigentlich überhaupt keine Nerven für einen Arbeiteraufstand. Aber so wie es aussah, gab es leider kein Entrinnen.
„Wir haben gerade erfahren, dass du Jacey gehen lässt“, sagte Stretch unglücklich.
Das war der falsche Ausdruck. „Ich habe sie nicht gehen lassen. Sie ist gegangen.“
„Weil du ihr keine andere Wahl gelassen hast“, sagte Curly vorwurfsvoll. „Du hast diesen anderen Typen angeschleppt, der noch nicht mal bereit ist, an den Wochenenden zu kochen.“
„Ohne sie werden wir wieder hungern müssen“, beschwerte sich Hoss.
Rafferty zog den Sattelgurt fester. „Das glaube ich kaum“, antwortete er mit mehr Zuversicht, als er fühlte.
„Trotzdem werden wir unter dem Verlust leiden“, grollte Red.
„Glaubt ihr etwa, ich bin glücklich darüber?“
Gabby verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum tust du dann nicht etwas?“
„Richtig“, bekräftigte Stretch. „Wir haben mit unserem Geschenk schon unser Bestes gegeben.“
Rafferty hatte das Geschenk inzwischen gesehen. Es war wirklich aufmerksam und bekundete echte Besorgnis um Jaceys Wohlergehen. „Es wird ihr gefallen“, sagte Rafferty aufrichtig.
„Das Einzige, was ihr hier nicht zu gefallen scheint, bist du, Boss“, sagte Curly.
„Du musst das unbedingt wieder in Ordnung bringen!“, bettelte Hoss.
„Überrede sie zum Bleiben!“, bat Red.
Rafferty hatte keine Lust auf eine weitere Enttäuschung und zwang sich daher zur Vernunft, auch wenn es wehtat. „Ich werde keine Großstadtpflanze dazu zwingen, hier auf der Ranch zu bleiben, Jungs. Das habe ich schon einmal getan, und es hat nicht funktioniert.“
„Jacey ist nicht Angelica“, widersprach Gabby. „Nichts für ungut, aber …“
„Schon gut, das weiß ich selbst.“ Jacey war das Gegenteil seiner verstorbenen Frau. Sie war liebevoll, zärtlich, empathisch, sensibel und schon fast übertrieben großzügig. Sie war seine zweite Hälfte …
„Jacey fühlt sich hier sehr wohl.“ Stretch sah aus, als sei der den Tränen nahe.
Rafferty wusste genau, wie ihm zumute war.
„Und sie mag uns“, ergänzte Curly.
Aber mich leider nicht, dachte Rafferty und seufzte innerlich. Wie hatte es nur so weit kommen können? Dabei hatte er gedacht, unmittelbar vor der Erfüllung seiner Träume zu stehen …
Seine Verwirrung musste ihm anzusehen sein, denn plötzlich schlug die vorwurfsvolle Stimmung der Cowboys in Mitleid um. „Boss, alles lief hervorragend, bis sie losging, um mit dir zu reden, und auf einmal war plötzlich alles anders. Irgendetwas musst du ihr doch getan haben!“
Dabei war er noch nie in seinem Leben großzügiger – und selbstloser – gewesen! Traurig schüttelte er den Kopf. „Ich wollte ihr doch nur ein Weihnachtsgeschenk machen. Etwas, von dem ich dachte, dass sie es sich wünscht.“
„Offensichtlich hast du dich geirrt“, sagte Gabby.
Ja, offensichtlich.
„Schenk ihr etwas anderes“, drängte Hoss.
„Etwas Besseres“, fügte Red hinzu.
„Etwas, was alle Frauen wollen“, fügte Curly hinzu.
„Jacey ist nicht wie alle Frauen“, korrigierte Rafferty sie. Jacey war einmalig, etwas ganz Besonderes. Die unglaublichste Frau, der er je begegnet war.
Stretch warf die Hände in die Luft. „Dann gib ihr das, was sie wirklich will!“
Das ist ja das Problem, dachte Rafferty niedergeschlagen. Er hatte keine Ahnung, was das war.
„Danke, dass du mich zum Einkaufen begleitest“, sagte Jacey zu Eli auf dem Weg in die Stadt. Sie brauchte nämlich dringend Hilfe beim Kauf aller Zutaten für die nächsten zwei Tage.
„Kein Problem. Ich
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