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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Kiefernwäldchen zurücklegen, dann erreichten sie die kleine Rangersiedlung, die aus gleich aussehenden Bungalows aus den Sechzigerjahren bestand. Robert – nein, Chase, korrigierte sie sich im Stillen – führte sie zum Ende einer Straße mit drei Häusern, ging die Stufen zum mittleren hinauf und schloss die Haustür auf.
    Drinnen machte sich Roberta gleich auf Erkundungstour durch alle Zimmer, während Annie das Wohn- und Esszimmer auf sich wirken ließ. In fast allen Zimmern lag Teppichboden, und die Einbaumöbel aus Ahorn wirkten rustikal, aber gemütlich. Nur das Siebzigerjahredekor in Braun- und Orangetönen musste sie unbedingt ändern, wenn sie hier wohnen sollte.
    Chase ging mit ihr durch die Räume, und schließlich landeten sie in der winzigen Küche. Ein Esstisch passte hier nicht hinein, also würden sie alle Mahlzeiten im Esszimmer einnehmen müssen. Aber sie konnte sich sowieso nicht auf die Einrichtungsfragen konzentrieren, solange Chase so dicht neben ihr stand.
    „Und, wie findest du es?“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln und wandte sich zu ihm um. „Fehlt nur noch die Lavalampe.“
    Chase warf den Kopf zurück und lachte laut.
    Wie sie dieses Lachen geliebt und in den letzten Jahren vermisst hatte! Erinnerungen überfluteten sie, und alte Wunden rissen auf.
    „Worüber lachst du?“, fragte Roberta, als sie in die Küche kam.
    „Deine Mutter fühlt sich in die Siebzigerjahre zurückversetzt.“
    „Wenn unsere Möbel erst hier sind, sieht es bestimmt besser aus, Mom“, sagte Roberta tröstend, was Chase wieder zum Lachen brachte.
    Annie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht einzustimmen.
    „Kann ich das Zimmer neben dem Bad haben? Da steht ein Baum vor dem Fenster, auf dem ein Eichhörnchen rumklettert. Kommt, das müsst ihr sehen!“
    Froh, aus der engen Küche herauszukommen, folgte Annie Roberta durch den Flur in das Zimmer, das sie sich ausgesucht hatte. Ein Bett stand bereits drin, doch auch hier sah es ziemlich gewöhnungsbedürftig aus.
    „Da ist es wieder, schau!“
    „Da wohnt eine ganze Eichhörnchenfamilie“, erklärte Chase. „Du musst mal Nicky einladen, er hat ein richtig gutes Fernglas. Damit könnt ihr sie beobachten.“
    „Nicky ist nett“, erklärte Roberta. „Aber er sieht seinem Vater überhaupt nicht ähnlich.“
    Darüber hatte sich Annie auch schon gewundert.
    Chase wirkte plötzlich sehr ernst. „Seine richtigen Eltern haben letztes Frühjahr hier Urlaub gemacht. Der Wetterbericht hat einen schweren Schneesturm vorausgesagt, und wir hatten alle Touristen gewarnt, an diesem Tag nicht rauszugehen. Aber die Darrows hörten nicht darauf. Sie waren oben auf dem El Capitan, als der Blizzard kam, und sind erfroren.“
    „Das ist ja schrecklich“, flüsterte Roberta und sprach damit aus, was Annie dachte.
    „Ja. Vance ist mit einem Hubschrauber hingeflogen, um sie zu bergen, aber es war schon zu spät. Letzten Sommer kam Nickys Tante Rachel mit ihm hierher, damit er den Ort sehen konnte, wo das Unglück passiert war. Er konnte nicht begreifen, dass seine Eltern tot sind, und er hatte schlimme Albträume.“
    „Das kann ich verstehen“, sagte Roberta.
    „Aber dann geschah ein Wunder. Rachel und Vance haben sich ineinander verliebt, und Vance hat es geschafft, zu Nicky durchzudringen. Seitdem ist er so einen Art Held für ihn. Vor Kurzem haben Rachel und Vance geheiratet und Nicky adoptiert. Und auf der Hochzeitsreise waren sie alle drei in England, von wo sie gerade erst zurückgekommen sind.“
    Gerührt wischte sich Annie über die Augen. „Das ist wirklich bewegend.“
    „Nicky braucht gute Freunde“, fuhr Chase an Roberta gewandt fort. „Ich weiß, er ist jünger als du, aber du warst heute sehr nett zu ihm. Er mag dich, das kann man sehen. Danke, dass du so ein liebes Mädchen bist.“
    Sie umarmte ihn und schaute dann fragend zu Annie auf. „Wann können wir denn einziehen?“
    „Irgendwann nächste Woche. Dein Großvater bestellt einen Umzugswagen für die Sachen, die wir mitnehmen wollen, das andere lagern wir ein.“
    „Können wir nicht schon morgen hier wohnen?“
    „Vorher müssen wir bestimmt noch ein paar Sachen ändern“, sagte Chase. „Wenn ihr entschieden habt, was ihr mitnehmen wollt, sagt Bescheid. Ich kümmere mich darum, dass die Möbel rausgeschafft werden, die ihr nicht braucht. Schließlich sollt ihr euch hier wohlfühlen.“
    Wie früher war Chase äußerst entgegenkommend und fürsorglich. Und das alles, ohne sich in

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